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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt
Autoren: Jason Dark
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entgegenstreckte.
    Kontakt!
    Plötzlich hatte Glenda den Überblick verloren. Wo sich Shao eben noch befunden hatte, da war sie nicht mehr. Sie hatte sich in einen Schatten verwandelt, der von der Kraft des Spiegels angezogen wurde und sie einfach mitriss.
    Shao verschwand!
    Für immer?
    ***
    Auch Suko hatte den geistigen Kontakt zu Shao verloren oder ihn erst gar nicht mehr gewollt, um sie nicht zu stören, denn ihre Wanderung durch die fremde Totenwelt war noch nicht beendet. Sie ging weiter und führte zu einem anderen Ort hin, der von einer recht großen Ruinenlandschaft eingenommen wurde.
    Ich schaute ebenfalls zu. Die Männer mit den Waffen in meinem Rücken hatte ich vergessen. Für mich gab es nur den Bildschirm und die neue, düstere Umgebung, in der sich Shao aufhielt.
    Ich ahnte, dass es dem Ende zuging. Sie würde den Fächer nicht finden, da hatte sich Cheng verrechnet, und auch er war nicht mehr so überzeugt wie sonst.
    In seinem Gesicht zeichneten sich die Gefühle ab. Ärger und auch leichter Zorn. Hin und wieder schnaufte er, und ich stellte ihm leise eine Frage. »Passt Ihnen der Fortgang nicht, Cheng?«
    Er glotzte mich an. »Was wissen Sie schon!«
    »Zu wenig.«
    »Dabei soll es auch bleiben.«
    »Aber Sie wollten doch mehr erfahren. Sogar von Shao. Sie wurde extra in die Welt hineingeschickt, um Ihnen schließlich den Weg zum Ziel zu zeigen. War es nicht so?«
    »Seien Sie ruhig.«
    »Warum?«
    »Hören Sie auf!«
    Ich hatte ihn ablenken können. Irgendwo hatte ich das einfach tun müssen, und es war gut gewesen, denn Shao hatte tatsächlich etwas gefunden. Sie ging über eine kaum zu erkennende Steintreppe in die stockdunkle Tiefe eines Kellers hin, der allerdings nicht überall so finster war, denn in seiner Mitte zeichnete sich ein helleres Rechteck ab.
    Cheng passte das nicht. Er schüttelte den Kopf und flüsterte: »Nein, nicht dorthin.«
    »Warum nicht?«
    »Sie soll es nicht.«
    Da hatte Shao den im Keller stehenden Gegenstand bereits erreicht. Mir kam er vor wie ein Spiegel.
    Ich fragte Cheng danach. »Ist es ein Spiegel?«
    »Der falsche Weg!« schrie er und sprang auf. »Es ist der falsche Weg! Stellt den Apparat ab. Los, macht schon!«
    Ob er Suko oder seine Männer damit gemeint hatte, war letztlich egal. Ich wollte nicht, dass dieses Spiel unterbrochen wurde, denn wenn es Cheng nicht gefiel, lief es in unsere Richtung und konnte mit Shaos Rettung enden.
    »Ausstellen, verdammt!« brüllte er. Er saß nicht mehr. Er schaute an mir vorbei auf seine Männer, und ich wurde nicht mehr von der Waffe bedroht.
    Eine Chance?
    Ich warf noch einen Blick auf den Schirm. Shao hatte sich bewegt und den Spiegel angefasst.
    Was dann geschah, erstarrte einfach, weil auch die normale Welt oder Umgebung erstarrt war.
    Suko hatte mit einer Hand den Stab umfasst und rief mit lauter Stimme ein Wort.
    »Topar!«
    ***
    Jetzt war er an der Reihe. Das war einzig und allein Sukos Tun, aber ihm blieben nur fünf Sekunden Zeit, um die Welt praktisch auf den Kopf zu stellen oder sie wieder zu richten.
    Bevor er das Wort geschrien hatte, war ihm noch bewusst gewesen, was da im Spiel passierte. Seine Freundin Shao war in den Spiegel eingetaucht und von ihm geschluckt worden.
    Suko war das volle Risiko eingegangen. Er setzte darauf, dass der Spiegel die Rückkehr aus der virtuellen in die normale Welt ermöglichte, und er wollte nicht, dass die bewaffneten Männer Grund hatten, zu feuern.
    Suko verwandelte sich in einen Sturmwind auf zwei Beinen. Er wusste genau, wie wenig Zeit ihm blieb. Diese fünf Sekunden, in denen sich außer ihm niemand bewegen konnte, musste er optimal ausnutzen.
    Er kämpfte.
    Chengs Helfer hatten am Tisch auf ihren Stühlen gehockt.
    Die Revolver hielten sie fest, die Mündungen waren stets auf Sukos und Johns Rücken gerichtet. Das war schnell vorbei, denn der Inspektor fegte ihnen mit unheimlich wuchtigen Karateschlägen die Waffen aus den Händen.
    Zwei kippten dabei von ihren Stühlen.
    Suko drehte sich.
    Er wollte sich auch um Cheng kümmern. Da aber waren die fünf Sekunden vorbei.
    Er hörte Chengs Schrei und auch einen anderen, den Shao ausgestoßen hatte. Es war unglaublich, aber der Monitor spie ihre feinstoffliche Gestalt aus, die wie ein Geist über den Konferenztisch hinwegwallte und sich dann aufstellte.
    Zugleich verlor der Körper seine Feinstofflichkeit, und die echte Shao bildete sich zurück.
    Es war der Moment der Freude, aber auch der Gefahr, denn einer wie Cheng
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