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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt
Autoren: Jason Dark
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herrschten eben andere Gesetze. Möglicherweise lag es auch an Shao, dass dieses Spiel weiterlief. Da konnte eine Verbindung bestehen.
    Eine war tot.
    Glenda hatte den Absturz erlebt und sogar geweint. Dann versuchten es die beiden anderen. Sie mussten denselben Weg über die Brücke nehmen, da es keine andere Möglichkeit gab. Ein brüchiger Weg, der leicht in den Tod führen konnte.
    Die Lautsprecher waren eingestellt, so dass Glenda auch die Geräusche aus der Totenwelt mitbekam. Sie wehrte sich innerlich dagegen, aber die Laute blieben.
    Wie auch Shao und Amaterasu, die ihren Weg über die Brücke fortsetzten. Das Gestell gleich der schwankenden Oberfläche eines Flusses. Zum Glück gab es die beiden Seile, an denen sich Shao und Amaterasu festhalten konnten.
    Trotzdem bekamen sie Probleme.
    »Verflucht!« flüsterte Glenda. Ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt. »Ihr müsst über die Lücke. Verdammt noch mal, ihr müsst es versuchen!«
    Sie taten es.
    Nicht nur für Shao und die Sonnengöttin wurden die nächsten Minuten zu einem Horrortrip, auch für die zuschauende Glenda Perkins. Sie musste ebenfalls miterleben, wie die Brücke zusammenbrach und beide Personen in die Tiefe stürzten.
    Glenda konnte den Schrei nicht unterdrücken. Sie schaute weg. Sie wusste, was in der Schlucht lauerte, denn auch ihr als Zuschauerin waren die Pfähle mit den mörderischen Spitzen nicht verborgen gewesen. Beide würden von den Dingern durchbohrt werden.
    Keine Rettung mehr.
    Und doch schaute Glenda Perkins wieder hin…
    ***
    Shao fiel!
    Es gab keinen Halt mehr. Zumindest nicht für die nächsten Sekunden. Aber die Chinesin gab nicht so leicht auf. Sie ließ sich nicht wie ein Stein fallen, sondern schlug mit beiden Händen um sich.
    Gab es einen Halt?
    Ja, sie hatte Glück. Oder war es Zufall - Bestimmung? Egal, darüber wollte sie sich keine Gedanken machen, denn sie erwischte eines der Seile, auf dem die Balken befestigt worden waren, und mit der rechten Hand klammerte sie sich daran fest.
    Ihr Fall wurde gebremst. In der Schulter spürte sie das böse Ziehen, als sollte ihr der Arm abgerissen werden. Über der Schlucht pendelte sie hin und her, und sie brauchte eine gewisse Zeit, um wieder klar denken zu können.
    Da war noch das Gewicht!
    Erst jetzt, als der Schock einigermaßen vorüber war, spürte sie es. Die Last hing an ihrem linken Arm, denn dort hatte sich die Sonnengöttin festgeklammert.
    Sie hing an Shao wie ein Tropfen am Blatt. Unter ihr war nichts als Leere, Dunkelheit - und natürlich die tödlichen Pfähle. Noch standen sie zu weit entfernt, denn beide Körper schwebten noch über ihnen.
    »Ruhig!« keuchte Shao. »Versuche nur, ruhig zu sein.«
    »Es geht nicht mehr.«
    »Was?«
    »Ich kann mich nicht mehr halten.«
    Shao hatte befürchtet, dass Amaterasu diese Antwort geben würde. Sie wusste, dass es schwer für sie sein würde, aber auch Shaos Probleme waren nicht kleiner geworden.
    Sie wusste nicht, wann das Seil reißen würde, an dem sie sich festklammerte. Es hing ziemlich weit durch, als wollte es die gesamte Brücke aus ihrem Gefüge zerren.
    »Ich werde mich jetzt lösen, Shao!«
    »Nein!«
    »Doch. Es geht nicht mehr. Versuch du, aus der Welt herauszukommen. Gönne den anderen nicht den Triumph. Dieser Cheng will meine Macht. Er will meinen Fächer. Er versucht es auf seine Art. Er hat die Dunkelwelt im Computer erschaffen. Er muss an Shimadas Erbe herangekommen sein. Das ist alles wahr. Shimada kannte sich aus. Er hatte mich in der Welt gefangen gehalten. Erst wenn der Fächer gefunden wird, bin ich frei. Aber ich will nicht, dass Cheng ihn findet. Er ist einfach zu mächtig. Er hat die fremde Welt der normalen nachgebaut, um sich anschließend dort bewegen zu können. Hier wollte er üben. Dann hätte er versucht, die echte Welt zu betreten.«
    »Er?« keuchte Shao.
    »Nein, nicht persönlich. Er hätte dich genommen, denn er weiß um deine Herkunft.«
    Shao wollte nicht wissen, wie dieser Cheng zu seinen Informationen gelangt war, sie nahm es nur hin, und sie wusste auch, dass sie die Sonnengöttin nicht umstimmen konnte. Amaterasu war fest entschlossen, selbst in den Tod und in die eigene Vernichtung zu gehen.
    »Bitte, ich…«
    »Denk daran, Shao, dass ich sterben will, aber trotzdem noch lebe. Ich bin es nicht wirklich. Ich bin nur erschaffen und durch den echten Geist belebt worden. In mir steckt nur ein winziger Teil der echten Amaterasu, daran solltest du immer denken. Dir
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