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Shane Schofield 02 - Die Offensive

Shane Schofield 02 - Die Offensive

Titel: Shane Schofield 02 - Die Offensive
Autoren: Matthew Reilly
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Informationen über eine bevorstehende Operation der SEAL-Einsatzgruppen der Navy an die chinesische Regierung verkauft. Dies hatte zur Gefangennahme, Folterung und Ermordung aller sechs Soldaten geführt, die an der Operation beteiligt waren. Zwei Tage nach seiner Einlieferung in Leavenworth war Cole tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Sein Rektum war aufgrund mehrfacher Penetration mit einem Billardstock eingerissen. Außerdem hatte man ihn gefesselt und ihn mit einem Stuhlbein stranguliert, was zweifellos an eine chinesische Foltermethode erinnern sollte, bei der der Gefangene mit einem Bambusstab erwürgt wird.
    Der Gefangene T-77 saß wegen Mordes in Leavenworth ein. Genauer gesagt hatte er zwei höhere Navy-Offiziere ermorden lassen – ein Verbrechen, auf das der amerikanischen Militärrechtsprechung gemäß die Todesstrafe steht. Da die beiden getöteten Navy-Offiziere den Generalstabschefs als Berater zugeordnet gewesen waren, hatte sich der Gefangene T-77 zudem des Verrats schuldig gemacht. Des Hochverrats.
    Aufgrund dessen – und wegen seines früheren hohen militärischen Rangs – war er im T-Trakt eingeliefert worden.
    Doch nicht einmal im T-Trakt ist ein Häftling sicher. T-77 war während seines kurzen Aufenthalts mehrmals verprügelt worden, zweimal dermaßen schwer, dass seine Verletzungen Bluttransfusionen nötig machten.
     
    Eigentlich hieß er Charles Samson Russel, und in seinem früheren Leben war er Drei-Sterne-Lieutenant General bei der US Air Force gewesen, Rufzeichen »Caesar«.
    Er hatte einen IQ von 182 und war ein brillanter Offizier. Ausgestattet mit einem systematischen, messerscharfen Verstand war er der perfekte Kommandant.
    Aufgrund dieser Eigenschaften erhielt er auch sein Rufzeichen.
    Vor allem aber zeichnete er sich durch ein Wesensmerkmal aus. Er hatte Geduld.
     
    Die beiden Männer im Fernsehen – der Präsident des obersten Bundesgerichts und der zukünftige Präsident – beendeten soeben ihr Duett. Sie standen im winterlichen Sonnenschein am Portikus des Kapitols. Der frisch gewählte Präsident hatte die Hand auf die Bibel gelegt.
    »… und deren Verfassung …«
    »… und deren Verfassung …«
    »… nach besten Kräften bewahren, beschützen und verteidigen werde, so wahr mir Gott helfe.«
    »… nach besten Kräften bewahren, beschützen und verteidigen werde, so wahr mir Gott helfe.«
    Fünfzehn Jahre, dachte Caesar.
    Fünfzehn Jahre lang hatte er gewartet.
    Und jetzt war es endlich soweit.
    Leicht war es nicht gewesen. Mehrfach hatte es Pannen gegeben – einer hatte es sogar bis zur Wahl des Vizepräsidentschaftskandidaten gebracht, war dann aber doch knapp gescheitert. Vier weitere waren bis zur Vorwahl in New Hampshire gekommen, hatten es dann aber nicht geschafft, sich von ihrer Partei aufstellen zu lassen.
    Außerdem gab es natürlich immer Leute, die sich aus der Politik zurückzogen, bevor man ihre Eignung zum Präsidentenamt auch nur ernsthaft auf die Probe gestellt hatte, so wie dieser Woolf zum Beispiel. Das erhöhte zwar die Kosten, doch darauf kam es letztlich nicht an. Auch Senator Woolf hatte einem guten Zweck gedient.
    Aber jetzt …
    Jetzt war alles anders.
    Er hatte es geschafft.
    Seine Theorie gründete auf einer ganz simplen Tatsache.
    In den vergangenen vierzig Jahren gehörten mit zwei Ausnahmen sämtliche amerikanischen Präsidenten einem von zwei ausgesprochen elitären Clubs an: entweder dem der Gouverneure oder dem der Senatoren.
    Kennedy, Johnson und Nixon waren Senatoren gewesen, bevor sie Präsidenten wurden. Carter, Reagan, Clinton und Bush Junior waren zuvor Gouverneure gewesen. George Bush Senior und Gerald Ford waren die einzigen Ausnahmen: Bush gehörte dem Repräsentantenhaus an, nicht dem Senat, und Fords Aufstieg ins Präsidentenamt folgte einer eigenen Dynamik.
    Wie General Charles Russel außerdem herausgefunden hatte, waren einflussreiche Männer gesundheitlich äußerst anfällig.
    Ihr exzessiver Lebenswandel – viel Stress, ständig auf Reisen, zu wenig Bewegung – forderte häufig Tribut von ihrem Körper.
    Doch während es nahezu unmöglich war, den Sender in den Herzmuskel eines amtierenden Präsidenten einzupflanzen, war es in Anbetracht der beschränkten Auswahl an Kandidaten – eben Senatoren und Gouverneure – denkbar, ihn zu implantieren, bevor der Kandidat Präsident wurde.
     
    Die Statistik sprach für sich selbst.
    Zweiundvierzig Prozent der US-Senatoren waren während ihrer Amtszeit an der Gallenblase
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