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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co
Autoren: Allen Garrison
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ihrem Bademantel und ließ ihn wieder fallen. Sie griff erneut danach, verfehlte ihn jedoch und rannte, immer noch schreiend, ins Badezimmer. Dort schloß sie sich ein und weigerte sich herauszukommen, bis das Gerichtsverfahren zu ihren Gunsten entschieden war.
    Währenddessen im Star Chamber…
    Die Königin wurde zum Tode verurteilt.
    Die Schauspielerin wurde zum Tode verurteilt.
    Die Hexe wurde zum Tode verurteilt.
    Die Königin erwartete der Scharfrichter, die Schauspielerin und die Hexe der Scheiterhaufen.
    »Zum Tower«, rief Marlowe.
    Er war ganz klar völlig übergeschnappt. Das kommt davon, wenn man in so einem zarten Alter Atheist wird, dachte Penelope. Oder Spion. Oder beides.
    »Oh, ist das ein Spaß«, rief Helena von Troja.
    Du hast leicht reden. Die schweren Handfesseln des Eisenwarenhändlers umspannten die Handgelenke der Königin. Sie rasselte wütend mit den Ketten.
    Die zierliche junge Schauspielerin blickte ihre Königin hilflos an. Nach der Verkündung des Todesurteils gab sich die Schauspielerin keine Mühe mehr, sich ihrer Rolle entsprechend zu verhalten. »Wsmchnwrjtzt?« fragte Sharon.
    Es fiel Penelope nicht schwer, dies mit »Was machen wir jetzt?« zu übersetzen.
    »Wrhnszsmmn«, erwiderte Penelope. Es war eine äußerst unkönigliche Äußerung. Die Königin blickte Alyce an. Auch sie zuckte hilflos mit den Achseln.
    Wo zum Teufel war Stormy? Wahrscheinlich rannte sie immer noch herum und versuchte, sich aus der Scold’s Briddle zu befreien, aber niemand würde ihr dabei helfen. Sie hatten alle gehört, wie ihr Urteil unter Gelächter verkündet wurde.
    Wo zum Teufel war Kathy? Ohne Zweifel verbüßte die Hofdame immer noch ihre Strafe am Pranger.
    Und überhaupt. Wo waren Ralph und Russell? Wahrscheinlich jagten sie hinter ihren Frauenzimmern her. Sie hatten sich ja als eine schöne Leibgarde entpuppt. Aber es war ja ihre eigene verdammte Schuld, daß sie sie von ihren Pflichten entbunden hatte.
    Aber xvo zum Teufel war Mycrofl? Es gab absolut keine Entschuldigung dafür, daß er seine Königin in der Stunde der Not allein ließ.
    Ein Schinderkarren, der von einem lahmen Gaul gezogen wurde, kam quietschend neben den verurteilten Gefangenen zum Stehen.
    In Die Amazonenprinzessin und das Schxvert der Verdammnis hatte Stormy ihre Fesseln gelöst, als sie auf den Scheiterhaufen gebunden wurde. Penelope versuchte das gleiche, aber vergeblich. Natürlich konnte Prinzessin Leogfrith ihr magisches Amulett zu Hilfe nehmen.
    Da sie kein Amulett besaß – magisch oder sonstwie – , griff die Königin nach dem durchhängenden Teil ihrer Ketten, holte Schwung und versetzte Christopher Marlowe einen ordentlichen Schlag auf den Kopf. Ganz genau wie eine Amazonenprinzessin oder die Königin von England. Als Marlowe auf dem Boden aufschlug wie ein gefällter Baum, schrie Penelope höchst unköniglich: »Lftls!«
    Die Königin, die Hexe und die Schauspielerin türmten, jede in eine andere Himmelsrichtung. Als Marlowes kleine Truppe sich von ihrem Schock erholt und ihrem Führer auf die Beine geholfen hatte, kroch Penelope am Ufer des Sees entlang. Sie suchte nach einem anderen Weg zurück ins Dorf, bei dem sie sich nicht auf der Brücke zeigen mußte.
    Auf der anderen Seite amüsierten sich die Bauern offensichtlich immer noch prächtig, schwenkten ihre Fackeln, bewarfen den Steuereintreiber und trieben sich nach Herzenslust mit den Frauenzimmern herum.
    Penelope war versucht, aufzugeben und über die Brücke zu rennen, als die Gestalten der königlichen Leibwache, angeführt von Sir Walter, aus der Wahrsagergasse kamen und am Fuß der Brücke anhielten, um sich zu beraten.
    Penelope fühlte sich wie Moses in seinem kleinen Binsenkorb, als sie vorwärts kroch und leise rief: »Hrbnch.«
    »Penelope, was ist passiert?« rief Sir Walter. »Wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht.«
    »Shbnmchgfsslt«, erwiderte Penelope.
    »Das sehe ich auch, Liebling.«
    »Wer war das?« fragte Ralph – oder Russell. »Das wird er büßen.«
    »Mrew!«
    »Ich kann kein einziges Wort verstehen, Penelope.«
    »Ich hab’ die Lösung«, sagte Robin Hood. »Holen wir sie aus diesem Ding da raus.«
    Gute Idee, Beamish, dachte Penelope und nickte begeistert. Wirklich eine gute Idee.
    Die kleine Gruppe eilte über die Brücke und verstieß gegen die Tradition, da sie nicht stehenblieb, um sich küssen. Es wäre sowieso unter all dem Leder zu schwierig gewesen, die Lippen der Königin zu finden.
    Penelope hatte sich
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