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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition)
Autoren: C.C. Masen
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Tante Helen alles zu verdanken hatte, war sie doch nur
lächerliche fünfzehn Jahre älter als er selbst und
hatte ihr eigenes Leben noch vor sich.
Das hätte sie
eigentlich auch ungehindert und frei jeder Verantwortung tun können,
denn Lance'
    Verletzungen bei dem
Unfall waren ebenso schwer, wie die seiner Mutter.
    Und doch überlebte
er diesen schrecklichen Unfall mit lediglich zwei seltsam aussehenden
länglichen Narben auf seinen Schulterblättern.
    Dennoch hatte er
durch den sich anschließenden langen Genesungsprozess ein
ganzes Jahr verloren. Als er sein Abitur gemacht und sein Jurastudium
schließlich beendet hatte, übernahm er die bereits
bestehende und gut florierende Kanzlei eines siebzigjährigen
Rechtsanwaltes, der sich seinen Ruhestand mehr als verdient hatte.
    Drei Jahre später
holte er Timothy, seinen besten Freund und Kommilitonen, zu sich ins
Boot … naja, in die Praxis.
    Lance schüttelte
den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen.
Wieso
musste er ausgerechnet heute Morgen sein komplettes Leben im
Zeitraffer durchleben?
    Und warum, um alles
in der Welt, war er denn eigentlich aufgestanden?
    Ach ja ... der Lärm!
    Wobei ihm der Krach
eigentlich beinahe gelegen kam.
    Er hatte nämlich
wieder einmal diesen seltsamen Traum gehabt.
    Der Traum
wiederholte sich seit dem Unfall in unregelmäßigen
Abständen, doch konnte Lance keinen Sinn darin erkennen. Meist
hatte er auch den größten Teil vergessen, wenn er wieder
erwachte. Einzig und allein die Stimme seiner Mutter blieb von diesem
Traum in seinem Gedächtnis haften.
    Ihre Stimme, die
Irgendjemanden anflehte … „ Bitte ... gib sie ihm …“
    Vermutlich war der
blöde Traum daran schuld, dass ihm dieser ganze Kram durch den
Kopf ging.
    Lance schüttelte
seine mitternachtsschwarzen Locken, tauchte aus seinen abschweifenden
Gedanken wieder auf und joggte die riesige Treppe zur Eingangshalle
hinab, um dem lärmenden Stimmengewirr zu folgen, das aus einem
der Pferdeställe zu kommen schien.
    Schon von weitem
hörte er das Gekeife von Eleonora.
    Angeekelt verzog er
sein Gesicht.
    Eleonora, seine
Cousine 7. Grades, oder war es 8. oder gar 9. Grades?
    Wie auch immer. Ihre
ständige Anmache ging ihm tierisch auf die Nerven. Was hatte er
sich nur dabei gedacht, Ella vor einem halben Jahr anzubieten, auf
Brookemore-Castle zu wohnen, bis sie wieder etwas Eigenes fand?
    Lance seufzte. Er
war einfach zu gutmütig und vor allen Dingen zu gutgläubig !
    Inzwischen war ihm
nur allzu bewusst geworden, dass Ella keineswegs die Absicht hatte,
sich etwas Eigenes zu suchen. Sie versuchte mit allen ihr zur
Verfügung stehenden Mitteln, sich an ihn heranzumachen.
    Oh ja, und diese ihr
zur Verfügung stehenden Mittel waren gewiss nicht zu übersehen.
    Ella war recht groß,
schlank, mit üppigem Busen, der einem Kenner wie Lance mehr als
deutlich zeigte, dass die Schönheitsindustrie ihre Hand im Spiel
gehabt hatte.
    Was wohl auch für
das helle Blond ihrer Haare zutreffend war, denn als Lance dem immer
lauter werden Gekeife gefolgt und nun in den Stallungen von
Brookemore-Castle angekommen war, fiel sein Blick auf eine
kreischende Ella und er sah alles ... oder zumindest so gut wie
alles!
    Ella stand mit
zerzausten Haaren und einem Hauch von Nichts bekleidet vor einer der
Pferdeboxen. Ihre auf Doppel D aufgepumpten Brüste sprangen
beinahe aus dem Ausschnitt ihres Negligees und da sie sich wohl auch
nicht die Mühe gemacht hatte, mehr als eben dieses anzuziehen,
konnte er unschwer erkennen, dass er mit seiner Vermutung, dass Ellas
Haare alles andere als blond waren, recht gehabt hatte.
    Beinahe verächtlich
zog Lance die Mundwinkel nach unten. Diese Art von Natur pur war
etwas, auf das er ganz und gar nicht stand!
    Ein kurzer Blick auf
Burt, seinen Stallmeister, enthob Lance‘ ohnehin bereits
übermüdetes Gehirn der Aufgabe, weitere Vermutungen darüber
anzustellen, was der Grund für Ellas Anwesenheit hier war und
seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen.
    Natürlich wurde
auch Ella in diesem Augenblick klar, dass sie in ihrem Übereifer
ihre eigene kompromittierende Situation völlig außer Acht
gelassen hatte. Insgeheim verfluchte sie sich.
    Verflixt, ihr
Stelldichein mit Burt würde sie in ihrem Bemühen um Lance'
Gunst wieder einige Schritte zurückwerfen.
    „ Ella, liebste
Cousine“, säuselte Lance nun mit tiefstem Sarkasmus in der
Stimme, „darf ich den Grund für deine Aufregung erfahren?
Ich habe weniger als fünf Stunden Schlaf abbekommen
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