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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition)
Autoren: C.C. Masen
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heute Nacht
und wie du dir vorstellen kannst, bin ich daher nicht gerade bester
Laune.“
    Sofort fasste Ella
sich wieder.
    „ Meine
Aufregung?“ Ihre schrille Stimme schnitt ihm durchs Hirn. „ Oh Lance, ich
bin sicher, auch dich wird nicht ruhig lassen, was ich soeben hier
vorgefunden habe.“
    Eleonora klang, als
wäre das, was sie da gerade beschrieb, ein ekliges Insekt. Ihr
Gesichtsausdruck besagte dasselbe.
    Lance' erhobene
Augenbraue ließ sie abrupt verstummen.
    Allerdings hielt
dieser Zustand nicht lange an, dann fuhr sie unbeirrt fort, während
sie auf eine leere Box deutete. „Komm' näher und sieh es
dir selbst an!“
    Obwohl Lance hierzu
nicht die geringste Lust verspürte, ging er wie von unsichtbaren
Fäden gezogen auf die Box zu und sah im nächsten Moment in
die schreckgeweiteten Augen eines schmutzigen Bündels Mensch.

2)

    C assandra
ließ betrübt den Kopf in ihre Hände sinken. Müde
hatte sie sich auf die sonnenbeschienenen warmen Treppen gesetzt, die
zum Rosegarden ,
einem beliebten Ausflugsziel in der Gegend, führten. Wieder
einmal hatte sie eine Absage erhalten. Die siebzehnte in den letzten
beiden Wochen. Cassandra hatte eine Ausbildung zur Bürokauffrau
gemacht und war nach bestandener Prüfung sofort entlassen
worden.
    Nicht, dass sie so
schlecht gewesen wäre. Das Gegenteil war eher der Fall gewesen.
Sie hatte als Jahrgangsbeste abgeschlossen.
    Viel lieber noch
hätte sie studiert, intelligent genug dazu war sie allemal.
    Astronomie, das wäre
es gewesen, was Cassandra als Studienfach gewählt hätte,
wenn … ja, wenn bei ihr zuhause das Geld nicht so verdammt
knapp gewesen wäre.
    Ihre Intelligenz war
schließlich auch ausschlaggebend dafür, dass sie ihre
Träume begrub und einen Beruf ergriff, der den ohnehin
miserablen Lebensstandard im Hause McBride zumindest ein wenig
erträglicher machte. Immerhin konnte sie so mit ihrem schmalen
Lehrlingsgehalt wenigstens ein bisschen zum Lebensunterhalt
beitragen.
    Tja, und nun saß
sie hier, denn ihr Lehrherr verfügte nicht über das nötige Kleingeld ,
um sie angemessen bezahlen zu können, und so hatte er sie wohl
oder übel entlassen müssen. Er hatte ihr ein sehr gutes
Zeugnis ausgestellt, dennoch hatte Cassandra bisher bei ihrer
Stellensuche kein Glück gehabt.
    Gut, zwei Wochen
waren nun noch nicht so schlimm, wenn man
auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle war.
    Bei ihr lag der Fall
aber ein bisschen anders …
    Cassandra war nicht
nur arbeits-, sondern auch mittel- und nicht zuletzt obdachlos!
    Drei Monate vor
ihrer Abschlussprüfung starb ihre Mutter. Ihren Vater hatte sie
nie kennen gelernt.
    Die Beerdigung ihrer
geliebten Mom hatte die winzigen Ersparnisse aufgebraucht und ihr
Vermieter hatte sie gestern endgültig vor die Tür gesetzt.
Immerhin war er so gnädig gewesen, ihr bis zum Ende ihrer
Ausbildung ein Dach über dem Kopf zu gewähren.
    Aber damit war nun
Schluss. Es täte ihm zwar leid, sagte Mr. Mulder, der Vermieter,
aber er hätte sein Geld ja schließlich auch nicht auf der
Straße gefunden ... das müsse Cassandra schließlich
einsehen ... blablabla ...
    Außer einem
Koffer mit ihren Habseligkeiten hatte Cassandra kein Gepäck. Die
Wohnung war möbliert vermietet gewesen. Auch gut, so musste sie
sich wenigstens nicht von irgendwelchen liebgewonnenen Besitztümern
trennen.
    Cassandra seufzte.
Sie hatte sich nicht nur in Büros beworben, was ihrer Ausbildung
entsprochen hätte. Nein, sie war selbstverständlich auch
bereit, zu kellnern, Zeitungen auszutragen, zu putzen, was auch
immer. Notfalls auch gegen freie Kost und Logis.
    Oh ja, eine
Unterkunft war das, was Cassandra am nötigsten brauchte. Die
Sonne versank eben hinter den Ausläufern der Highlands und
Cassandra wusste, dass die Nacht schnell hereinbrechen würde.
    Nach ihrer letzten
Absage am heutigen Tag war Cassandra so niedergeschlagen, dass sie
einfach losmarschiert war, ohne den geringsten Plan, wo sie hin
wollte.
    Nun erwachte sie
langsam aus ihrer Depression und sah sich mit einem leichten Anflug
von Panik um.
    Wo war sie denn
eigentlich? Rosegarden?
    Grundgütiger,
das war ja meilenweit von der Stadt entfernt. Wann hatte sie sich
denn nur so weit entfernt?
    Sie musste Stunden
gelaufen sein und hatte es nicht einmal bemerkt.
    Ihre Füße
allerdings sehr wohl, denn sie brannten allmählich ganz heftig.
    Außerdem war
sie ziemlich verschwitzt. Ihre weiße Bluse klebte ihr am Körper
und sah ehrlich gestanden auch nicht mehr sehr weiß aus.
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