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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
Autoren: Jordan Dane
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Matt verhaftet, und all die Gäste von der Party hätten ebenfalls Ärger gekriegt. Es hätte also ein Riesenaufhebens gegeben. Für ihn stand jede Menge auf dem Spiel. Jetzt bin ich sicher besser dran, wenn ich ins Gefängnis gehe, wo er mich nicht erreichen kann. Wobei es für mich so klingt, als ginge auch er erst einmal in den Kahn. Umso besser für mich.«
    Dann wollte sie also Brogan schützen? Ja, natürlich, dachte Becca. Aber was machten sieben Jahre doch für einen Unterschied! Inzwischen wäre es dem Weibsbild vollkommen egal, wenn der Mann hinter Gittern landen würde, für den sie zur Mörderin geworden war. Becca hatte sie durchschaut.
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, drängte sie die junge Frau.
    Sonja stieß einen Seufzer aus und versank vollends in ihrer Erinnerung. »Ich habe mich vor ihr aufgebaut und sie geschubst. Aber sie hat nicht klein beigegeben, sondern mir eine geknallt. Da bin ich ausgerastet. Diese dumme Ziege! Ihr war vollkommen egal, was aus mir würde. Also habe ich mir den erstbesten Gegenstand geschnappt, der mir in die Hände kam. Irgendeinen Hammer. Damit habe ich ihr auf den Kopf gehauen. Dann war plötzlich alles voller Blut.«
    Sie stieß in lautes Schluchzen aus, dann aber brach sie genauso plötzlich wieder ab, und eine bleierne Stille senkte sich über den Raum.
    Becca kniff die Augen zusammen, wandte sich an Murphy, und der nickte zum Zeichen, dass er dasselbe wie sie dachte, unmerklich mit dem Kopf. Sie hatte bekommen, was sie haben wollten – ein hieb- und stichfestes Geständnis. Doch es hinterließ ein flaues Gefühl in ihrem Magen, dass Isabels Leben Sonja Garza derart unwichtig gewesen war. Sie hatte sie als bloße Schachfigur in ihrem sexuellen Spiel mit Matt Brogan angesehen.
    Trotzdem verlor Becca nicht die Fassung und wollte immer noch in ruhigem Ton von Sonja wissen. »Was haben Sie dann getan?«
    Sonja fuhr sich mit dem Ärmel ihrer Jacke über die nassen Wangen und stieß mit erstickter Stimme aus: »Ich bin in Panik ausgebrochen. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich habe alle Türen zugemacht und abgeschlossen, damit niemand reinkommen konnte. Überall war Blut … ich konnte nicht … ich habe Matt über mein Handy angerufen und … gewartet.«
    Nachdem Becca angenommen hatte, dass es keine neue Wendung mehr in der Geschichte gäbe, schleuderte die junge Frau den Ball erneut in hohem Bogen über das Mal. Doch Becca konnte es sich ganz einfach nicht leisten, darauf einzugehen. Wenn Brogan noch am Leben wäre und geredet hätte, hätte er bei seinen Prahlereien etwas so Nebensächliches wie die Entsorgung einer Leiche ganz bestimmt erwähnt.
    Nur, dass Isabel nach Sonjas Schlag auf ihren Kopf nicht tot gewesen war. Sie hatte noch gelebt. War ohnmächtig gewesen, hatte aber noch gelebt. Während Sonja auf Brogan gewartet hatte, hatte Isabels Herz auch weiterhin geschlagen. Das hatte Sonja nicht gewusst, doch die Oberflächlichkeit dieses Verbrechens rief ein Gefühl der Übelkeit in Becca wach, und sie kämpfte verzweifelt gegen den dicken Kloß in ihrem Hals.
    »Erzählen Sie mir Ihre Version der Geschichte.«
    Die Gleichgültigkeit, mit der ihr Gegenüber mit den Schultern zuckte, war einfach widerlich. »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich diesen Hurensohn erst noch dazu überreden musste, mir zu helfen. Ich hätte noch viel mehr für ihn getan.«
    Mehr als einen Mord? Becca zitterte vor Wut, hielt sich aber immer noch zurück.
    Schließlich blickte Sonja auf und reckte beinahe herausfordernd das Kinn.
    »Sie finden Isabel in dem alten Theater, rechts neben der Bühne hinter einer Backsteinwand. Sie lag all die Jahre dort. Brogan hat die Leiche mit dem Zement und mit dem Werkzeug, das die Bauarbeiter dort gelassen hatten, dahinter eingemauert. Er hat Cavanaugh dazu gebracht, die Renovierung eine Zeit lang auszusetzen, um sicherzugehen, dass niemand den Geruch und die frisch gemauerte Wand bemerkt. Nach allem, was mir Matt erzählt hat, hat er Cavanaugh nicht eingeweiht, aber der Alte hat ihm trotzdem den Gefallen getan und ihm keine einzige Frage gestellt.«
    Mit einem Mal stieß Sonja ein hohles, kaltherziges Lachen aus. »Danach hat Matt mich fallen gelassen. Hat mich sogar mit einem Messer bedroht, damit ich aus seinem Leben verschwinde. Dass er wusste, was ich getan hatte und wo die Leiche lag, war für ihn die Garantie, dass ich tue, was er sagt. Aber ich dachte, ich hätte ihn genauso in der Hand, weil er mir schließlich
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