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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
Autoren: Jordan Dane
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Motors. Eilig sah sie auf, wurde aber vom Licht der Scheinwerfer geblendet, weshalb sie die Augen zusammenkniff und eine Hand vor ihre Augen hob. Ein dunkler Van.
    »Brandon?«, rief sie krächzend. »Brandon, bist du es?«
    Keine Antwort.
    Der Fahrer stieg aus und warf die Tür des Vans hinter sich zu. Da die Laterne in seinem Rücken war, lag sein Gesicht im Schatten. Irgendetwas stimmte einfach nicht.
    »Er konnte leider nicht kommen, Süße.« Die leise, dunkle Stimme des Mannes kroch ihr wie eine Spinne über die Haut. »Aber vielleicht nimmst du ja auch mich.«
    Danielles Kehle war wie zugeschnürt. Sie ließ ihre Taschen fallen und fing an zu rennen. Vielleicht begnügte er sich ja mit Geld.
    Doch das Glück hatte sie nicht. Hinter sich hörte sie schwere Schritte, die immer näher kamen, als ihr gellender Schrei die Luft durchschnitt, erschien plötzlich direkt vor ihr ein zweiter Mann. Sie versuchte, an ihm vorbeizurennen, doch er packte sie grob am Arm und kugelte ihr fast die Schulter aus.
    »Neeeein!«
    Der Mann riss sie zu sich herum, da sie keine andere Wahl mehr hatte, ballte sie kampfbereit die Fäuste und trat ihm, so fest es ging, gegen das Bein. Ohne auch nur zu zucken, schlug er ihr mit dem Handrücken ins Gesicht.
    Der Schlag traf sie so hart am Kopf, dass sie das Gefühl hatte, ihr Schädel explodiere, sie fiel zu Boden, weil sie nur noch Sterne sah. Ihre nackte Haut schrammte über den Asphalt, dabei riss sie sich die Handballen und Ellenbogen auf.
    Ich darf nicht aufgeben! Sie kämpfte darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Wenn ich jetzt aufgebe, sterbe ich!
    Zwei Schatten beugten sich so dicht über sie, dass sie nichts mehr von dem Licht am Ende der Gasse sah.
    Danielle rollte sich auf den Rücken und schlug und trat nach allem, was ihr in die Quere kam. Dann wurde sie gepackt, eine Hand wurde ihr über den Mund gelegt, das Gewicht von einem Knie auf ihrer Brust raubte ihr die Luft. Ihre Lungen brannten, und sie atmete panisch durch die Nase ein.
    Plötzlich spürte sie das Pieken einer Nadel in ihrem Genick, außer vor Schmerzen bekam sie vor lauter Angst am ganzen Körper eine Gänsehaut. Ihr Nacken brannte höllisch, und eine totengleiche Stille senkte sich über sie, als sie leblos in sich zusammensank und die Arme schlaff herunterhängen ließ.
    Oh Gott, bitte, schrie sie in ihrem Kopf, brachte aber keinen Ton heraus.
    Die Männerhand auf ihrem Mund drohte sie zu ersticken. Während das Betäubungsmittel sich in ihrem Blut verteilte, blickte sie ein letztes Mal zum Himmel auf. Sie sah das schimmernde Licht der Sterne, und wie in einem alten Film tauchten Bilder ihrer Mutter vor ihrem geistigen Auge auf. Momma bewegte ihre Lippen nicht synchron, als sie zu ihr sprach. Ihre Stimme drang gedämpft durch eine dicke Nebelwand, bis mit einem Mal alles in Dunkelheit versank.
    Oh, Momma. Es tut mir so leid. Bittersüße Erinnerungen spielten ihrem Hirn grausame Streiche, dann aber lösten sich ihre Gedanken wie zuvor die Rauchringe in der schwülen Nachtluft auf. Alles, was sie noch spürte, war die Träne, die ihr über die Wange lief, und während sie sich einzig auf diese Empfindung konzentrierte, hatte sie das Gefühl, als schwebe sie vollkommen schwerelos durch einen pechschwarzen, leeren Raum. Bald würde die Welt aufhören zu existieren. Bald würde die Zeit ein für alle Male anhalten.
    In der Dunkelheit, die sie umfing, drang nicht einmal mehr die Erinnerung an Mommas Stimme zu ihr durch.

1
    Fitnessraum der zentralen Polizeiwache
Innenstadt San Antonio,
fünf Monate später
    Ohne auf den Preis zu achten, den ihr Körper dafür zahlen müsste, drosch Rebecca Montgomery blindwütig auf den fünfunddreißig Kilo schweren Sandsack ein. Schmerz und körperliche Erschöpfung dämpften ihren Zorn und ihre Schuldgefühle, konnten sie aber nicht völlig davon befreien. Das konnte nichts und niemand.
    Ihr Leben war stehen geblieben, da sie es nicht schaffte, einfach weiterzumachen wie bisher, aber auch nicht in der Lage war, die Uhr zurückzudrehen. Die Nacht, in der ihre kleine Schwester verschwunden war, hatte ihre Welt aus dem Gleichgewicht gebracht, in der schmerzlichen Zeit danach hatte sich ihr Leben ein für alle Mal verändert. Becca könnte niemals wiedergutmachen, was zwischen ihnen beiden schiefgelaufen war. Dazu war es zu spät.
    Danielles Leichnam war nie gefunden worden.
    Sie zog eine Grimasse und intensivierte die bereits massiven Schläge gegen den schweren Sack. Es machte
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