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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
Autoren: Jordan Dane
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Rebellisch? Kaum zu glauben«, stellte er sarkastisch fest.
    »Seien Sie ruhig ironisch, aber hören Sie mich wenigstens bis zum Ende an.« Sie wandte sich ihm wieder zu. »Ich glaube, jemand hat ihre Kreditkarte gestohlen und uns damit auf eine falsche Spur gelockt. Ich glaube, sie wollten uns davon ablenken, was wirklich mit ihr geschehen ist.«
    »Und was ist Ihrer Meinung nach mit ihr passiert?«
    Tick, tick, tick.
    Becca hasste es, zugeben zu müssen, dass sie ebenso wenig wie Murphy sagen konnte, was ihrer Schwester zugestoßen war.
    Anfangs hatte Danielles Verschwinden wie der willkürliche Akt eines ziellos herumziehenden Sexualstraftäters ausgesehen. Nachdem die Ermittler Danis Freundinnen vernommen und ihnen die Wahrheit entlockt hatten, hatten sie die Umgebung der Disko abgesucht. Reifenspuren, Spuren eines Kampfes und Blutflecke von ihrer Schwester hatten ihnen den Ort des Verbrechens gezeigt. Der College-Junge, den sie treffen wollte, hatte ein verdammtes, wasserdichtes Alibi. Also hatte man sich auf die Suche nach dem Mädchen gemacht. Einheimische Polizisten und ein Trupp aus San Antonio hatten gemeinsam versucht, Zeugen aufzutreiben, Plakate aufgehängt und Flugblätter verteilt, Freiwillige und Piloten hatten die Gegend nach einem Leichnam abgesucht, Radio- und Fernsehsender hatten die Geschichte aufgegriffen, aber keine der Bemühungen hatte sich bezahlt gemacht.
    Neben ein paar vielversprechenden Spuren war die Polizei unzähligen Falschmeldungen nachgegangen, schließlich hatte sie Hinweise darauf bekommen, dass Danis Kreditkarte verwendet worden war, und diese Spur hatte von Padre Island weggeführt. Da es ausgesehen hatte, als ob sie in einem anderen Bundesstaat gelandet wäre, hatte man das FBI hinzugezogen, und schließlich hatten die Beamten das gefunden, wovor Becca sich von Anfang an am meisten gefürchtet hatte – ein Motelzimmer voller Blut. Es war so viel Blut gewesen, dass niemand den Verlust überleben konnte, anfangs wollte sie einfach nicht glauben, dass es wirklich Danis Blut war. Allerdings hatten die Tests es eindeutig bewiesen, weshalb außer Frage stand, dass Dani – auch wenn man ihren Leichnam nie gefunden hatte – in der billigen Absteige ermordet worden war.
    Dann waren noch zwei andere junge Frauen Opfer von Entführungen geworden, zwar in anderen Staaten, doch ihre Spuren hatten ebenfalls nach San Antonio geführt. Sofort hatten sich die Medien auf die neuen Fälle gestürzt, und die Geschichte ihrer Schwester hatte niemanden mehr wirklich interessiert.
    Da Becca Danis Schwester war, hatte man sich von Anfang an bemüht, sie von den Ermittlungen fernzuhalten, doch sie hatte den ermittelnden Beamten Druck gemacht, hatte alle Spuren, denen die Kollegen nachgegangen waren, selbst noch einmal verfolgt und – da man ihr nur begrenzte Informationen geben wollte – verbotenerweise in Murphys Akten herumgewühlt. Damit hatte sie sich ihn zum Feind gemacht und musste obendrein erkennen, dass sie in einer Sackgasse gelandet war, aus der es keinen Ausweg gab.
    Als sie an dem Tag, an dem Danielles leerer Sarg beerdigt worden war, in die Augen ihrer verzweifelten Mutter blicken musste, war ein Teil von ihr gestorben. Seither machte sie die Hölle durch.
    Sie lehnte sich müde gegen den Fensterrahmen und stieß tonlos aus: »Das kann ich noch nicht sagen. Aber da Danis Fall so anders als die anderen Fälle liegt, könnte ich vielleicht weitere Ermittlungen …«
    »Sie haben mir überhaupt nicht zugehört, nicht wahr?« Lieutenant Santiago biss die Zähne aufeinander, wie er es so häufig tat. »Setzen Sie sich. Und zwar sofort.«
    Sein Befehl ließ keinen Raum für Interpretationen. Sie täte gut daran, ihn zu befolgen, und nahm seufzend wieder Platz.
    »Das FBI geht davon aus, dass es das Werk eines Menschenhändlerrings mit Beziehungen nach San Antonio war. Deshalb kreisen sie wie die Fliegen um einen Haufen Pferdeäpfel um meinen Zuständigkeitsbereich. Ich brauche Ihnen sicher nicht zu sagen, was für ein Gefühl das für mich ist. Ich kann diese aufgeblasenen Wichtigtuer einfach nicht verknusen.« Er runzelte die Stirn. »Sie haben bereits ihren Unmut darüber geäußert, dass Sie Ihre Nase in die Ermittlungen stecken, weil Ihre Verbindung zu Danielle ein Problem für den Staatsanwalt werden könnte, vor allem falls ein Verteidiger Wind davon bekommt, dass Sie am Sammeln der Beweise beteiligt waren. Wollen Sie das etwa riskieren?«
    »Irgendeine mögliche
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