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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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achtzehn«, fuhr ihre Mutter fort. »Meine Mutter hätte es vielleicht verstanden, aber mein Vater, er war … es hätte ihn umgebracht. Dein Vater – ich meine dein Stiefvater – und ich, wir waren in der Highschool mal zusammen gewesen. Er … hat immer gesagt, dass er mich liebt.«
    Sie hob den Kopf. »Er hat mich kurz nachdem all das passiert war, angerufen. Ich habe ihm gesagt, es wäre jetzt keine gute Zeit. Er hat ein Nein nur schwer akzeptiert. Er ist bei der Arbeit aufgetaucht, und wir haben einen Kaffee zusammen getrunken. Ich hab ihm alles erzählt. Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Ich brauchte einfach einen Freund.«
    Ihre Mutter drehte sich zu ihr um und schaute Kylie an. »Er hat getan, was die meisten Männer wohl nicht getan hätten. Er ist direkt dort auf die Knie gegangen und hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will.«
    Kylie dachte an ihren Dad, wie sehr er ihre Mutter geliebt haben musste, um das zu tun. Aber was war jetzt mit diesem Mann? Wie konnte er noch derselbe sein, der …
    Ihre Mutter erzählte weiter. »Ich musste ihm nur eine Sache versprechen. Er wollte, dass nie jemand erfährt, dass du nicht von ihm bist.« Sie drückte wieder ihre Hände auf die Lippen. »Dein echter Vater war tot. Ich war verzweifelt. Ich habe nicht … nicht gewusst, wie schwer es sein würde, dieses Versprechen zu halten.«
    Kylie fasste nach der Hand ihrer Mutter.
    »An dem Tag deiner Geburt war es so, als würde ich deinen Vater wiedersehen. Du bist ihm so ähnlich.«
    Ich weiß , dachte Kylie und drückte die Hand ihrer Mutter. Dann schaute sie hoch zu Daniel Brighten.
    »Ich weiß, wenn er noch gelebt hätte, hätte er dich abgöttisch geliebt.«
    Kylie schloss die Augen, und dann brachen die Worte einfach aus ihr heraus. »Ich glaube, das tut er. Und vor allem liebt er dich.«
    Da tat es ihre Mutter. Sie schlang die Arme um Kylie und umarmte sie. Es war nicht kurz, und es war nicht komisch. Es war einfach richtig.
    Sie blieben noch ein paar Stunden am Fluss. Redeten über alles. Sie erzählte Kylie von der stürmischen Liebe, die sie mit Daniel hatte. Sie redeten aber auch über Oma.
    »Weißt du«, sagte ihre Mutter. »Bei der Beerdigung. Es hat mich alle Kraft gekostet, nicht ein Taschentuch zu nehmen und ihr diesen scheußlichen Lippenstift abzuwischen.«
    Kylie lachte. »Ich wette, Oma hätte das zu schätzen gewusst.«
    Und in dem Moment fühlte Kylie wieder eine kalte Brise aufkommen. Es war anders kalt als bei Daniel. Kylie lächelte und wusste, dass Omas Geist in der Nähe war.
    »Oma war etwas Besonderes«, sagte Kylie.
    Kurz darauf machten sie sich auf den Heimweg. Ihre Schultern berührten sich beim Gehen. Ihre Mutter fasste Kylies Hand und drückte sie. »Dein Dad«, sagte ihre Mom, »der Mann, der dich aufgezogen hat … er liebt dich. Ich weiß, dass du sauer auf ihn bist.«
    »Ich habe ein Recht darauf, sauer zu sein«, entgegnete Kylie.
    »Ich weiß«, antwortete ihre Mutter. »Ich bin auch sauer auf ihn.« Sie zögerte. »Nein, ich bin stinkwütend. Aber ich glaube nicht, dass er dich mehr hätte lieben können, selbst wenn du sein Kind wärst. Das ist nur … eine Midlife-Crisis.« Sie blieb stehen. »Oder vielleicht ist die Wahrheit etwas anderes, das ich nicht zugeben möchte.«
    »Was denn?«, fragte Kylie.
    »Er hat mich geliebt, Kylie. Am Anfang hat er mich so sehr geliebt. Und ich … ich habe ihn nie so geliebt, wie ich Daniel geliebt habe. Ich habe ihm das nie gesagt, aber er wusste es. Und im Laufe der Zeit … habe ich es bereut, das Versprechen gegeben zu haben. Jedes Mal, wenn ich dich angeschaut habe, habe ich deinen wahren Vater in dir gesehen und mich so gefühlt, als würde ich dich anlügen. Als würde ich mich selbst anlügen. Die Ehe litt darunter. Unsere Beziehung litt.« Ihre Mutter machte eine Handbewegung. »Es war einfach, ihm die Schuld zu geben, aber in Wahrheit ist es genauso meine Schuld. Ich hätte dieses Versprechen nicht geben dürfen.«
    Ihre Mutter schaute sie an und strich ihr das Haar zurück. »Er war ein guter Vater. Viele Jahre, die meisten der sechzehn Jahre, war er ein guter Ehemann. Er verdient eine Frau, die ihn genauso liebt wie er sie. Das hatte er nie. Wie unfair war das nur? Vielleicht ist er nach all der Zeit einfach nicht mehr damit klargekommen.«
    Kylie erkannte, dass ihre Mutter ein paar wichtige Dinge angesprochen hatte. Dinge, die sie bedenken sollte, wenn sie die Beziehung ihrer Eltern bewertete. »Er hätte
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