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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
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wirklich gelungen.
    »Nein«, sagte ihre Mutter. »Damit das klar ist. Auf keinen Fall. Du hast ein Zuhause, und das ist bei mir.«
    Zwei riesige Einsichten trafen Kylie in diesem Moment. Die erste war, dass sie wirklich im Camp bleiben wollte – nein, dass sie es musste. Irgendwie musste sie ihre Mutter davon überzeugen, sie bleiben zu lassen. Und die zweite Einsicht war, dass ihre Mutter sie gar nicht loswerden wollte. Kylie war sich dessen immer so sicher gewesen, sie hätte schwören können, dass, wenn ihre Mutter die Wahl hätte, sie Kylie einen Rucksack packen und sie in Nullkommanichts vor die Tür setzen würde.
    Kylies Gefühle fuhren in ihrem Herzen Autoscooter, und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. »Ich … ich bin wirklich gern hier, Mom.«
    »Du bist doch auch gern zu Hause«, erwiderte sie.
    Nicht mehr, war die ehrliche Antwort, aber das erschien ihr plötzlich zu grausam. »Aber …«
    »Wenn das die Rache für die Scheidung sein soll …«
    »Das ist es nicht«, sagte Kylie. »Ich verspreche es dir. Es ist nur … Es fühlt sich richtig an, hier zu sein. Ich finde heraus, wer ich wirklich bin. Erinnerst du dich, wie du mir immer gesagt hast, ich hätte Probleme, Anschluss zu finden, weil ich nie in irgendeinen Club oder in ein Sportteam eintreten wollte? Aber hier habe ich Anschluss … Ich gehöre hierher, Mom.«
    »Du hast doch Sara. Ihr zwei seid wie Schwestern.«
    »Ich hab Sara wirklich lieb. Das wird immer so sein, aber wir sind uns nicht … mehr so ähnlich, wie wir es einmal waren. Wir reden nicht einmal jeden Tag miteinander. Sie hat ein paar andere Mädchen gefunden, mit denen sie abhängt, und ehrlich gesagt, da passe ich einfach nicht rein.«
    Der Blick ihrer Mutter war besorgt. »Aber …«
    »Mom, bitte …« Kylie merkte, dass sie Fortschritte machte, denn ihre Mutter diskutierte nicht annähernd so vehement, wie sie es normalerweise tat. Da fiel Kylie eine weitere Trumpfkarte ein. »Du hast gesagt, in deinem neuen Job musst du viel reisen. Wo soll ich denn hin, wenn du weg bist?«
    »Naja, dann kann dein Dad ja übernehmen.«
    Kylie legte den Kopf schräg. »Du glaubst doch nicht, dass ich bei ihm sein will, solange seine Freundin, die quasi so alt ist wie ich, dort herumstolziert?«
    »Dann lehne ich die Beförderung eben ab«, gab ihre Mutter zurück. »Du bist mir viel wichtiger als … als jeder Job.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Kylie kamen gleichzeitig die Tränen. Sie konnte es nicht verhindern. Dann – einfach, weil es sich richtig anfühlte – beugte sie sich rüber und legte die Arme um ihre Mutter.
    »Ich hab dich lieb«, sagte Kylie und drückte ihre Mutter fest. Länger, als sie ihre Mutter je umarmt hatte.
    Ihre Mutter entzog sich nicht. Sie tätschelte Kylies Schulter. Es war nicht die gefühlvollste Umarmung, aber sie hatte Potential. Kylie wollte den Bogen aber auch nicht überspannen und ließ wieder los.
    »Es tut mir leid«, sagte Kylie.
    »Was tut dir denn leid?«, fragte ihre Mutter, und Kylie bemerkte, dass das Gesicht ihrer Mutter voller roter Flecken war. Noch etwas, das sie gemeinsam hatten, was Kylie noch nicht gewusst hatte.
    »Es tut mir leid«, wiederholte Kylie. »Ich will dich wirklich nicht verletzen. Und es ist ja nicht so, dass wir das heute entscheiden müssen. Ich bin ja noch den ganzen Sommer hier. Aber es gefällt mir wirklich hier. Und Holiday meinte, die Schüler können am Wochenende heimfahren. Und es gäbe alle möglichen Feiertage. Und ich bin ja nur drei Stunden entfernt. Außerdem arbeitest du ja von zu Hause, du könntest also sogar näher ranziehen.«
    Ihre Mutter seufzte. »Aber du bist meine Tochter, Kylie.« Sie strich Kylie mit der Hand über die Wange. »Ich will nicht, dass andere Leute dich großziehen.«
    »Mom, sei doch mal realistisch. Ich werde in ein paar Monaten siebzehn. Du hast mich schon großgezogen.« Kylie zögerte und fügte dann hinzu: »Außerdem solltest du wieder Dates haben und so.«
    Ihre Mutter sah sie ungläubig an. »Ich denke nicht, dass ich so viel Mut habe.«
    »Warum denn nicht? Du bist schön, und mit ein paar neuen Klamotten könntest du … richtig heiß aussehen.« Ihre Mutter war viel hübscher als die Schlampe, mit der ihr Vater gerade zusammen war.
    Ihre Mutter seufzte wieder. »Wann ist mein kleines Mädchen nur groß geworden?«
    »Keine Ahnung.« Kylie grinste und lehnte sich auf der Decke zurück. Ihre Mutter folgte ihrem Beispiel und legte sich neben sie.
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