Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Autoren: C.C. Hunter
Vom Netzwerk:
Sie lauschten auf das Rauschen des Flusses und schauten in den blauen Himmel, der mit Wattewölkchen verziert war. Vielleicht war es nur ihre Einbildung, aber Kylie meinte die Wasserfälle sogar bis hierher zu hören.
    Schließlich setzte sich Kylie wieder auf. Ihre Mutter tat es ihr gleich. »Mom, kann ich dich mal was fragen?«
    »Klar, Schatz.«
    Kylie schaute ihre Mutter an und platzte einfach mit der Frage heraus. »Wer ist wirklich mein Vater?«

42. Kapitel
        
    Kylie sah, wie ihre Mutter zusammenzuckte. Sie schaute Kylie nicht an, fast so, als müsste sie erst überlegen, welche Lüge sie ihr erzählen wollte.
    »Die Wahrheit, Mom«, bat Kylie. »Ich muss die Wahrheit wissen.«
    Ihre Mutter schaute sie schließlich an. In ihren braunen Augen mischten sich die Tränen mit einem Ausdruck von Panik. »Wer? Hat dein Vater … es dir erzählt?«
    Welcher von beiden , dachte Kylie, sagte aber nichts. Sie kannte den, den ihre Mutter meinte.
    Sie verspürte Erleichterung. Ihr Vater wusste es also. Kylie hatte nicht glauben wollen, dass ihre Mutter ihren Vater all die Jahre angelogen hatte. Dann verschwand die Erleichterung wieder, und sie fragte sich, ob das vielleicht der wahre Grund für die Scheidung war. Hatte ihr Vater vielleicht herausgefunden, wer Kylies biologischer Vater war? Ihr Herz zog sich zusammen, wenn sie daran dachte, dass die Scheidung ihre Schuld sein könnte.
    »Nein, Mom, ich schwöre es. Er hat mir nichts gesagt. Es war nur … so ein Gefühl.« Das war die Wahrheit. Sie hatte keine Beweise, sie hatte nicht einmal Daniel gefragt. Aber das seltsame Gefühl, dass ihr Daniel so bekannt vorkam, hatte endlich einen Sinn ergeben.
    Er sah aus wie das Mädchen, das sie jeden Morgen sah, wenn sie in den Spiegel schaute – dieselben blauen Augen, dieselben blonden Haare, dieselbe Statur. Sie hatten sogar einen ähnlichen Gang.
    Und dann war da sein Muster. Sie sah es immer wieder vor sich, und dazu erinnerte sie sich daran, wie Helen ihr Muster beschrieben hatte.
    Aber sie konnte ihrer Mutter nichts davon erzählen.
    »Außerdem sehe ich Dad kein bisschen ähnlich«, sagte Kylie stattdessen.
    Tränen liefen ihrer Mutter über die Wangen. »O Schatz, es tut mir so leid. Es tut mir so leid.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Kylie. »Bitte sag mir, dass die Scheidung nichts damit zu tun hat.«
    »Nein, Liebes.« Ihre Mutter wischte sich die Tränen weg und fing an zu erzählen. »Ich habe ihn, Daniel Brighten, im Sportverein kennengelernt. Er war … ich weiß nicht einmal, wie ich es beschreiben soll. Er war bezaubernd, beinahe magisch. Ich habe mich in dem Moment in ihn verliebt, als ich ihn das erste Mal gesehen habe.«
    Ihre Mutter starrte ins Nichts, als wäre sie in Erinnerungen versunken. »Er hat mich ausgeführt. Bei unserem ersten Date hat er mir gesagt, dass er in drei Wochen zum Golfkrieg eingezogen werden würde. Uns blieben nur drei Wochen. Ich weiß, es klingt falsch, und ich schließe dich in deinem Zimmer ein, wenn du sowas jemals tust, aber … nach diesem ersten Date wusste ich, dass er der Richtige war. Beim dritten Date war ich … Es hätte nichts gegeben, das ich nicht für ihn getan hätte. Wir waren unzertrennlich. Als er ging, hat er mir gesagt, dass er mich heiratet, wenn er zurückkommt. Dass er mich seinen Eltern vorstellt. Sie lebten in Dallas, ich hatte sie noch nie gesehen.«
    Ihre Mutter seufzte. »Zwei Wochen nachdem er eingezogen worden war, stellte ich fest, dass ich schwanger war. In meinem nächsten Brief habe ich es ihm geschrieben.« Sie biss sich auf die Lippen, und mehr Tränen flossen. »Er hat mir nicht mehr geschrieben. Ich dachte …« Die Tränen liefen ihr über die Wangen. »Zuerst dachte ich, es wäre, weil er das Baby nicht will.« Sie holte tief Luft und wischte sich übers Gesicht. »Etwa zwei Wochen danach habe ich seinen Nachruf in der Zeitung gesehen. Ich weiß bis heute nicht, ob er den Brief noch bekommen hat.«
    Kylies Herz wurde schwer, und sie erinnerte sich daran, wie Daniel den Brief aus seiner Tasche gezogen und an die Lippen gelegt hatte. Ihre Augen füllten sich ebenfalls mit Tränen, und sie unterdrückte das Bedürfnis, ihrer Mutter von ihren Träumen zu erzählen, davon, wie Daniel sie besucht hatte.
    Ihre Mutter schlang die Arme um die Knie, als ob ihr kalt wäre. Kylie spürte, dass er hier war. Er stand neben ihrer Mutter und schaute sie so voller Liebe an, dass Kylies Tränen schneller flossen.
    »Ich war … erst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher