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SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an
Autoren: Larry Brent
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ringsum.
    Wilde Verzweiflung und eine nie gekannte
Furcht krallte sich ins Herz der Frau.
    Sie ahnte den kräftigen Schatten, der ins
Badezimmer huschte und spürte den Luftzug von der Tür her, der ihren vom heißen
Badewasser durchwärmten Körper streifte.
    Rita Sensmann handelte mechanisch. Sie wußte,
daß sie keine Chance mehr hatte, wenn sie in dem engen Raum blieb.
    Es mußte ihr gelingen, sich im Dunkeln nach
draußen zu schleichen. Wer auch immer ins Haus gedrungen war - er kannte es
nicht so gut wie sie. Sie würde sich auch in der tiefsten Finsternis
zurechtfinden. Schreien hatte jetzt keinen Sinn.
Niemand konnte sie hören. Das nächste Haus stand mehr als einen Kilometer von
hier entfernt. Und nur dem unheimlichen Eindringling tat sie mit ihrem Schreien
noch einen Gefallen. Da wußte er immer, wo sie sich gerade aufhielt.
    Alle diese Gedanken gingen ihr in
Sekundenschnelle durch den Kopf.
    Alles, was sie tat, wurde ihr nicht mehr
recht bewußt.
    Sie spürte plötzlich eine Bewegung
unmittelbar am Beckenrand.
    Der Mörder? Der unheimliche Frauenmörder, den
man überall verzweifelt suchte? Hier, in ihrem Haus, hielt er sich in diesem
Moment auf...
    Rita Sensmann zitterte am ganzen Leib. Es
bereitete ihr qualvolle Mühe, nicht mehr zu schreien.
Ihr Herz pochte so heftig, daß sie meinte, man würde es im ganzen Haus hören.
    Sie riß das Tuch von ihrem Körper und warf es
nach vorn.
    Sie spürte Widerstand. Da stand jemand!
    Dann stürzte Rita nach vom. Das schaumige
Wasser schwappte über die Badewanne und platschte auf den Boden.
    Die Tür!
    Rita Sensmann sprang aus der Wanne und wäre
auf dem Plattenboden fast ins Rutschen gekommen fing sich im letzten Augenblick
aber noch ab.
    Sie torkelte nach draußen und konnte es
selbst kaum fassen, daß sie noch den Flur erreichte.
    Sie atmete schnell und flach, war aufs
äußerste erregt und hätte am liebsten laut geschrien .«
    Endlich: Das Wohnzimmer! Sie schlug die Tür
ins Schloß, drehte den Schlüssel herum und blieb einige Sekunden erschöpft und
atemlos hinter der Tür stehen. Rita Sensmann schloß die Augen und lehnte einen
Moment ihre erhitzte Stirn gegen die kühle Wand.
    Zum Telefon, hämmerte es in ihrem Kopf. Du
mußt Bescheid sagen, Hilfe herbeirufen...
    Es kam darauf an, keine Sekunde zu verlieren.
Dem anderen keine Chance geben. ..
    Die Frau gab sich einen Ruck und durchquerte
den großen Raum, die alten, kostbaren Möbel waren in der Dunkelheit nur
Schemen.
    Da - links in der Ecke neben dem Erker -
stand der Telefonapparat.
    Sie griff danach, hörte das Freizeichen, und
es kam ihr vor wie ein Fanal der Hoffnung. Dieses Geräusch kam von außerhalb,
und gleich würde sie eine menschliche Stimme hören, die sie aus ihrer
entnervenden Isolierung und Angst herausriß.
    Da in der Dunkelheit war noch etwas, direkt
neben ihr. Ein Schatten, der sich von der Wand löste.
    Das war zuviel...
    Rita Sensmanns markerschütternder Schrei
hallte durch das einsame, dunkle Haus. Es war ein Schrei, wie ihn nur jemand in
höchster Todesangst ausstieß.
    Dann fühlte sie den harten Druck gegen ihre
Kehle. Ein scharfes Messer schnitt tief - und der Schrei verstummte
...
     
    *
     
    Der Streifenwagen fuhr langsam die gewundene,
bergauf führende Straße entlang.
    Die beiden Polizisten beobachteten aufmerksam
die Umgebung. Ihre Aufgabe bestand darin, diesen Wegabschnitt zu kontrollieren
und hochzufahren bis zum höchsten Punkt mit einer alten, baufälligen kleinen
Kirche, und dann wieder den gleichen Weg zurück.
    Sie kontrollierten auch den Parkplatz links
der Straße, der von dichtstehenden Büschen und Bäumen fast verdeckt wurde. Wo
im Sommer die Fahrzeuge vieler Touristen standen, gab es nun überall freie
Abstellplätze.
    Der Streifenwagen wendete im Innenhof vor der
alten Kirche, die aus einem frühen Jahrhundert stammte. Uber der morschen,
geschlossenen Tür hing ein handgeschriebenes Schild, auf dem der Pfarrer die
Besucher bat, durch Spenden zum Erhalt und zur Restaurierung dieses Kleinods
beizutragen.
    Eine hüfthohe Mauer auf der anderen Seite
begrenzte das abgelegene, unbewohnte Anwesen. Von hier aus führte der Blick
weit über Wien. Von hier war auch die Villa zu sehen.
    Alle Fenster waren dunkel. Und keiner der
beiden Männer ahnte, daß dort ein grauenvolles Ereignis seinem Ende zustrebte.
    Zwei Kilometer Luftlinie vom höchsten
Aussichtspunkt entfernt hatte der unheimliche Frauenmörder erneut zugeschlagen.
    In dem dunklen Zimmer mit dem Erker lag
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