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SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an
Autoren: Larry Brent
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starb noch
auf dem Weg ins Krankenhaus. Wahrscheinlich hätte auch seine Vernehmung nichts
gebracht. Er hätte nicht erklären können, warum ausgerechnet er imstande
gewesen war, die Stimme eines Opfers so zu imitieren, daß jeder andere dadurch
in die Irre geleitet wurde. Die Fähigkeit zur Imitation war ein Nebeneffekt,
aufgetreten durch die Gehirnoperation Mundeis...
    Nach diesem kräftezehrenden Abenteuer in Wien
hatten alle nur einen Wunsch: Urlaub machen.
    »Ich weiß auch schon wo«, schlug Larry Brent
als erster vor. »Nach der Kälte und der Nacht in den Kellergewölben und den
schmutzigen Abwässern, die ihr auf dem Weg zu mir durchwatet habt, gibt es
eigentlich nur ein Ziel: Tonga ... dort gibt es frische Luft genug, blauen
Himmel und reines Wasser...«
     
    *
     
    Morna war einverstanden. Iwan wollte die
Urlaubszeit in der Heimat verbringen, um sich Tabak zu besorgen. Shea erbat
sich Bedenkzeit. Mit Morna reiste Larry Brent ans andere Ende der Welt, wo auf
der Insel eines kleinen dicken Königs, der in einem hölzernen Palast wohnte,
die Welt noch in Ordnung schien.
    Es gab auf der Hauptinsel - Tonga Papu - nur
ein einziges Hotel. Dort mieteten sie sich nicht ein. Sie nahmen einen
hölzernen Bungalow, der im weißen, weichen Sand unter schattenspendenden Palmen
direkt am Meer stand.
    Am Abend des gleichen Tages, als Larry faul
am Strand lag und einige Eingeborene beim Muscheltauchen beobachtete, hatte er
ein Erlebnis ...
    Ein Eingeborener gebärdete sich plötzlich vor
Freude wie toll. Larry glaubte schon, daß der Mann eine Perle besonderer Größe
gefunden hätte.
    Er ging zu der Gruppe, die aus dem Wasser
kam.
    Der Eingeborene hielt einen schlanken, etwa
sieben Zentimeter langen Gegenstand in der Hand.
    Er stellte eine Gestalt dar, die menschliche
Form hatte. Deutlich waren die kleinen Beine und Arme zu erkennen. Von Kopf bis
Fuß aber war die kleine Statue mit einer Schuppenhaut.
    Der Eingeborene schüttelte den Kopf. »Nein,
der Schlangenmann ...«
    Larry sah den feinen, aber entscheidenden Unterschied.
Der Kopf war nicht nach vorn geformt. Das Gesicht der Schlange war flach, als
hätte ein Miniaturmensch die Haut einer Schlange über sich gestülpt.
    »Wer ist der Schlangenmann ?«
    »Niemand weiß es«, erfuhr er. »Aber er bringt
Glück. Nur alle hundert Jahre mal bekommt man ihn zu Gesicht - nicht so selten
allerdings ist es, von ihm eine solche Nachbildung zu finden. Wer sie findet,
den verläßt das Glück nie...«
    X-RAY-3 hörte aus dem Mund dieses
Tonga-Eingeborenen die Geschichte vom Schlangenmann zum erstenmal. Es war eine
rätselhafte Gestalt, die für das Gute kämpfte und die Bösen bestrafte. Vor
drei- oder gar vierhundert Jahren war er zum erstenmal auf der Insel gesehen
worden.
    »Und wann zum letzten Mal?«
    Auch darüber gab es ziemlich genaue Angaben.
    Das lag zwei oder drei Jahre zurück. Eine
junge Insulanerin und zwei junge Männer hatten ihn in der Dunkelheit
beobachtet, wie er von einem Rastplatz auf der Insel wieder ins Wasser
zurücklief und dort untertauchte.
    Die Legende vom Schlangenmann interessierte
ihn, und er fragte sich, was Wirklichkeit und was Erfindung an jener
faszinierenden Gestalt war, die über die Jahrhunderte hinweg beobachtet wurde.
Der Schlangenmann schien unsterblich zu sein ...
    Es gelang X-RAY-3, gegen harte
Neuseeland-Dollar die kleine Statue des Schlangenmannes zu erwerben.
    Am späten Abend lag er noch immer am Strand,
neben ihm Morna. Er wachte plötzlich durch ein leises Geräusch auf und öffnete
die Augen.
    Blitzartig durchfuhr ihn der Schrecken, und er wußte im ersten Moment nicht, ob er wachte oder
träumte und wo er sich befand.
    Das war doch nicht der Strand von Tonga Papu!
    X-RAY-3 starrte in eine düstere, enge Gasse.
Verwinkelte, dicht beisammen stehende Häuser. Es regnete, und das nasse,
holprige Kopfsteinpflaster glänzte, gelbes Licht spiegelte sich darin. Es war
die beleuchtete Schrift über einer schmalen Tür. BAR stand da zu lesen.
    Larry Brent meinte, in einer engen Gasse der
Wiener Altstadt zu sein.
    Ein Mann kam aus der Bar. Er hatte den Hut
tief ins Gesicht gezogen und schlug den Kragen seines Mantels hoch, um sich vor
dem Regen zu schützen.
    Da sprang aus dem Schatten neben der Hauswand
eine weitere Gestalt: Ein Mann, der eine Schirmmütze trug, in der Rechten
blitzte ein Messer. Damit stürzte er auf den ahnungslosen Barbesucher.
    Im gleichen Augenblick löste sich eine helle
Gestalt vom Dach des Nebenhauses und sprang
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