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SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an
Autoren: Larry Brent
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tauchten außer den Echsenmännern
mehrere bewaffnete Polizisten auf. Schüsse krachten.
    Funken liefen knisternd über die
Kabelverbindungen, klirrend zersprangen die Zuführungsrohre, und
Nährflüssigkeit spritzte wie Blut auf die Umstehenden und die Wände.
    Ein wahrer Regen ergoß sich auf sie alle
herab.
    Einige der kahlköpfigen Operierten stürzten
schreiend davon, als die Schüsse krachten und die graue, blätterteigartig
geformte Hirnmasse lappig in sich zusammensackte, als die Verbindungskabel und
Schläuche gekappt wurden.
    Das „Hirn von Wien“ starb, die ruhelose,
rhythmische Lichterscheinung zwischen den einzelnen Schichten brach zusammen.
    Die Polizisten und die Echsen, die die Gänge
ringsum füllten, wirkten in dem geisterhaften Halblicht selbst wie Gespenster.
    Immer wieder fielen Schüsse.
    Larry Brent wollte die allgemeine Verwirrung
nutzen und Fernand Mündel zu Fall bringen, ehe der von einer Kugel getroffen
und damit der einzige wichtige Zeuge, der alles wußte, getötet wurde.
    Doch Mundei besiegelte sein eigenes
Schicksal. Er erkannte sofort, daß eine Situation eingetreten war, die er so schnell
nicht wieder in den Griff bekam. In überstürzter Flucht sah er die einzige
Chance, sein Leben zu retten und die Felle, die ihm davonzuschwimmen drohten.
    »Nur schießen, wenn unumgänglich !« brüllte Larry in das allgemeine Durcheinander. Er lag
noch am Boden und robbte auf die Wand zu.
    Der Echsenmann lief davon, ehe er nach ihm
greifen konnte. Sein Ziel war eine Mauernische, in der Larry die Umrisse einer
Tür zu erkennen glaubte.
    Ein Querschläger wurde Fermu zum Verhängnis.
    Die Kugel, nur als Warnung abgegeben, krachte
gegen die abgerundete Gewölbedecke, flachte ab und sirrte schräg in die Tiefe.
Sie schlug dem Fliehenden mitten in den Kopf.
    Wie vom Blitz gefällt brach der Echsenmann
zusammen, während die uniformierten Beamten bereits die ersten Veränderten
festnahmen und wegschafften.
    X-RAY-3 kroch über den eiskalten Boden.
    Der Agent erreichte die zuckende Echse.
    »Schade«, entrann es den giftgrünen Lippen,
»jetzt erfahre ich nie die ganze Wahrheit...«
    »Und wir ebenfalls nicht«, fügte Brent matt
hinzu.
    Die Augen des Echsenmannes brachen. Im Tod
veränderte sich die Hautoberfläche. Das schuppige Aussehen verschwand wie ein
Schneerest unter den wärmenden Strahlen der Frühlingssonne. Aus dem Echsenmann
Fermu wurde wieder der Forscher Fernand Mundei, der zwischen Wahnsinn und
Genialität gewandelt war...
    »Alles, okay, Towarischtsch ?« sagte da eine vertraute Stimme neben X-RAY-3.
    Iwan Kunaritschew, der vollbärtige Russe,
kniete neben Brent. Besorgt musterte X-RAY-7 die klaffende, verkrustete
Kopfwunde seines Kollegen.
    »Hallo, Brüderchen !« entgegnete Larry Brent, matt aber glücklich. »Ich habe mit vielem während der
letzten Stunden gerechnet, nur nicht damit, daß ich dich so schnell noch mal zu
Gesicht bekäme ...«
    »Es ist immer gut«, strahlte der Russe, »wenn
man Freunde hat, auf die man sich verlassen kann und die in allen Lebenslagen
nach einem sehen ... Da ist übrigens noch jemand .«
    Eine Frau schälte sich aus dem Halbdunkel.
    Es war eine schwarzhaarige, rassige Ägypterin
»Shea !« murmelte Larry. »Ich habe es mir fast
gedacht... alle diese Echsen. Aus dem Boden wachsen wie Pilze konnten sie
nicht... und nur eine ist in der Lage, soviel Ungetüme auf einmal zu schaffen
und auch wieder wegzuzaubern. Madame Hypno! Zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt,
beweist sie mal wieder, daß ihre Monster tatsächlich die besten sind ...«
     
    *
     
    Wie alles zustande gekommen war, ließ sich
durch Madame Hypno und X-RAY-7 rasch erklären.
    »Shea hat eine Überraschung für dich«, sagte Iwan.
    »Oh ?« staunte Larry.
»Shea? So nah’ seid ihr euch schon gekommen ?«
    »Sie traf heute
Mittag in Wien ein und hatte den Auftrag, nach dem rechten zu forschen, als
feststand, daß du dich nicht mehr über die PSA-Frequenz melden konntest.
    Shea Sumaile alias Madame Hypno - ist seit
wenigen Tagen Mitarbeiterin der PSA. Sie hat alle Trainingsaufgaben mit Bravour
bestanden ...«
    Larry gab sich überrascht. Offiziell wußte er
es längst, denn schließlich war er auch X-RAY-1, der die Aufnahme Shea Sumailes
bestätigt hatte und verantwortete. Die Ägypterin mit den dunklen,
unergründlichen Augen einer Sphinx war eine Frau besonderer Art. Überall in der
Welt war sie unterwegs und trat als Illusionistin auf. Sie konnte die
fremdartigsten Dinge vor den Augen
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