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SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an
Autoren: Larry Brent
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daß jenes „Gift“, das mir meine Gestalt verleiht,
wie es anderen die Vampirgestalt oder die des Wolfsmannes gibt, auch auf andere
wirkt. Dies ist eine neue Erkenntnis. Mit diesen Händen habe ich jenen Mann,
der mich gesehen hat, als ich die Kanalisation der Stadt verließ, verletzt.
Seine Haut veränderte sich noch in der gleichen Nacht und wurde schuppenartig
wie die der Echse - aber der Betroffene starb. Warum? Dies ist nur eine Frage
von vielen. Noch viele andere beschäftigen mich. Ich habe noch lange nicht den
Endpunkt meines Weges erreicht... dies beweisen auch die Morde, die in dieser
Stadt und in zwei anderen geschahen ...«
    Larry Brent hielt unwillkürlich den Atem an,
als Mundei diese Tatsache erwähnte. Er wußte also Bescheid über die „Frauenmörder“!
    »Der Täter«, fuhr er fort, und es kam das,
was X-RAY-3 erwartet hatte, »ist eines meiner Geschöpfe. Es ist ausgebrochen,
und ich bin in den Nächten damit befaßt, es zu suchen und nach Hause zu
bringen. Seit Wochen hält es sich in Wien versteckt. Niemand weiß, wo. Auch ich
nicht. Sicher ist, daß es gegen meinen Willen handelt. Das zur Mutation
gezwungene Hirn steckt voller Mordgedanken, die es auslebt. Darüber hinaus ist
es mit dem „Großhirn“ unter der Folie durch die gleiche geistige Brücke
verbunden wie die anderen Umstehenden ... Durch diese Verbindung ist ein
Nebeneffekt auf getreten, über den auch ich noch nichts Näheres weiß. Das
menschliche Hirn, der menschliche Geist - ein göttlicher und dämonischer Funke
- steckt voller Überraschungen! Der Entflohene hält sich nach wie vor in Wien
auf, und während er tötet, ereignen sich die gleichen Morde in Prag und
Budapest. Wie dies alles abläuft, entzieht sich auch meiner Kenntnis, aber ich
werde es ergründen. Alles läßt sich erforschen, wenn man nur will...«
    Die kleinen dunklen Augen in dem Echsenkopf
glitzerten wie Eiskristalle.
    Fernand Mundei hörte man seine französische
Abstammung nicht an. Er sprach mehrere europäische Sprachen ohne jeden Akzent.
Auch dies eine bemerkenswerte Leistung seines „Hirns“?
    Er wollte seinen Worten noch etwas
hinzufügen, als er innehielt.
    Die flackernden Impulse in dem
blätterteigähnlichen grauen Zellengebilde, das wie ein überdimensionaler Kloß
in der Schüssel lag, verstärkten sich.
    »Es geht wieder los«, sagte der Echsenmann
wie unter einem Bann. »Dies sind Zeichen von Aktivitäten, die immer dann
auftreten, wenn der Mörder sich bemerkbar macht. In Wien, in Prag und in
Budapest...«
     
    *
     
    Es klingelte.
    Doris Gaisler wußte sofort, daß dies nur ihre
Freundin sein konnte, die für den Abend ihren Besuch angekündigt hatte.
    Dennoch vergewisserte sie sich über die
Türsprechanlage.
    »Rita? Bist du es ?«
    »Ja, Doris. Selbstverständlich. Oder hast du
jemand anders erwartet ?« fragte die vertraute Stimme
mit leicht lachendem Unterton.
    Doris Gaisler betätigte den Türöffner draußen
für das Zauntor. Es knarrte leise.
    Dann öffnete sie die Haustür, blickte den Weg
nach vorn - und war erstaunt niemand zu sehen ...
    Die Laterne neben dem Eingang brannte. Links
und rechts des Wegs reihten sich dichte Rhododendron-Büsche.
    »Rita ?« rief die
Gastgeberin, die erstaunt zwei Schritte nach vorn trat. Sie blickte die
Buschreihen entlang. Doris Gaisler wußte, daß ihre Freundin zu manchem Scherz
aufgelegt war. Wahrscheinlich versteckte sie sich hinter dem Rhododendron und ...
    Da knackten die Zweige. Eine dunkle Gestalt
schoß aus dem Buschwerk.
    Doris Gaisler schrie auf und sah, daß dies
nicht Rita Sensmann sein konnte. Nur allein der Tatsache, daß die Zweige den
Fremden behinderten und er sich offensichtlich verkalkuliert hatte, retteten der jungen Frau in diesem Moment das Leben.
    Es blitzte vor ihr auf. Ein Rasiermesser!
    Doris Gaisler begann an ihrem Verstand zu
zweifeln, als die gräßlich anzusehende, wie ein Urmensch behaarte Gestalt in
den Lichtkreis vor dem Haus trat.
    Die Hausbesitzerin lief schrill aufschreiend
davon, zurück ins Haus, ehe der Unheimliche ein zweites Mal nachfassen konnte.
    Doris Gaisler warf sich gegen die Tür.
    Eine Sekunde zu spät!
    Der Behaarte war schneller und stellte seinen
Fuß auf die Türschwelle. Der übelriechende Atem des Mannes traf das Gesicht der
Überfallenen.
    Die Rechte des Fremden, die die Mordwaffe
hielt, stieß in den Spalt. Eiskalt, ohne zu überlegen, handelte er. Die scharfe
Klinge riß einen langen Holzspan von der Tür.
    Doris Gaisler zuckte zurück,
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