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SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an
Autoren: Larry Brent
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jemand dort drüben hantierte.
    Larry Brent mußte instinktiv an ein Skalpell
denken, daß jemand auf den harten Steinboden fallen ließ.
    Als der PSA-Agent auf Zehenspitzen und
geduckt in den angrenzenden Raum lief, wurde sein Verdacht zur Gewißheit.
    Auf einem flachen Tisch lagen mit Ledergurten
angebunden zwei Gestalten, denen man die Schädel kahlrasiert hatte. Die beiden
Männer waren narkotisiert und zur Operation vorbereitet. Frank Seigl und
Kommissar Pikarski...
    Ihr Anblick war schon grauenvoll, noch ehe
sie dem Skalpell des nicht sichtbaren Operateurs ausgesetzt wurden. X-RAY-3
mußte sie losschnallen, ehe der Unbekannte zurückkehrte.
    Aber da war noch mehr, und er glaubte seinen
Augen nicht trauen zu dürfen.
    Am Ende der Regale und Aufbauten stand ein
etwa zwei Meter durchmessendes schüsselartiges Gebilde, das in ein eisernes
Gestell gehängt war.
    In dieser Schüssel pulsierte eine graue,
unansehnliche Masse, die entfernte Ähnlichkeit mit einem völlig verformten Hirn
hatte. Es war scheinbar eine wildwuchernde Ansammlung grauer Zellen.
    Kabel und dünne Glasröhren waren hier so
biegsam, daß sie wie Schläuche in die Masse ragten.
    Larrys Herz begann zu hämmern, als er sich
dem eigenartigen Gebilde näherte. Eine hauchdünne, glasklare Folie spannte sich
wie ein Kuppeldach über die Masse.
    Wie Lappen klebten die einzelnen Schichten
der grauen Masse aneinander, wie ein überdimensionaler, gefärbter Blätterteig
sah das Gebilde in etwa aus.
    Die einzelnen Schichten wurden von den
Flüssigkeiten durchspült und offensichtlich ernährt. In den tieferen Zonen war
es wie Wetterleuchten. Einzelne Bezirke glühten schwach auf, das Glimmen
erlosch wie in Zeitlupe. In dem verformten, hirnartigen Gebilde, das eine Höhe
von fast einem Meter hatte, spielten sich elektrische Prozesse ab. „Denkprozesse“?
    Larry war eine halbe Minute, eine volle
Minute vom Anblick des bizarren Etwas gefangen, und eine ferne, ungeheuerliche
Ahnung stieg in ihm auf.
    Als er sich endlich vom Anblick losreißen
wollte, um sich um die beiden zur Operation Vorbereiteten zu kümmern, machte er
eine erschreckende Entdeckung.
    Er war nicht mehr allein!
    Die allgemeine Geräuschentwicklung,
hervorgerufen in erster Linie durch die monoton saugende Pumpe und das Gurgeln
der Flüssigkeiten durch die Glasröhren, hatte das Näherkommen der unheimlichen
Gestalten übertönt.
    Die Unheimlichen aus den Nischen!
    Wie Gespenster eines Schreckenskabinetts
muteten sie an, als sie den Kreis um ihn enger zogen und verhinderten, daß er
weder zu den Operationstischen noch zu der Stelle zurücklaufen konnte, woher er
gekommen war.
    Brent schluckte.
    Dies alles kam ihm vor wie ein gräßlicher
Alptraum, der kein Ende nahm.
    Im Kreis der ihn Umstehenden bildete sich
eine Gasse.
    E r kam. Fermu?
    Es war der gleiche Mann, dem Larry schon
zweimal im Kellergewölbe begegnet war. Der mit dem grünen Gesicht.
    Mit kalten Augen musterte er den PSA-Agenten.
    »Neugier«, sagte er mit leiser, aber
gefährlich klingender Stimme, »ist in den seltensten Fällen gut. In deinem -
sogar tödlich!«
    »Was geht hier vor? Was für eine Bedeutung
hat das Gehirn? Welche Rolle spielten diese menschlichen Wracks? Du bist Fermu
- nicht wahr ?«
    Sein Gegenüber grinste teuflisch. »Du stellst
viele Fragen für einen Mann, der fast tot ist. Aber es macht mir Freude, sie zu
beantworten. Du scheinst aus besonderem Holz geschnitzt zu sein, wenn du es
geschafft hast, die Fesseln zu kappen. Das hat noch keiner fertiggebracht. Ich
kann mir vorstellen, daß dich vieles hier verwundert. Nur wenn man lange und
dauernd mit den Dingen zu tun hat, die du hier schaust, begreift man sie
schließlich - und ist fasziniert von den Möglichkeiten, die die Natur
demjenigen bietet, der sie auch voll ausschöpft. Aber dazu muß man sie kennen
und darf sich nicht mit Dingen abgeben, die nur an der Oberfläche haften.
    Was hier vorgeht? Dinge, die die Welt
verändern werden! Vor Jahrhunderttausenden leitete die Natur große
Veränderungen ein - jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, daß der Mensch diese
Veränderungen schafft.
    Die Menschheit ist an der Grenze ihrer
Möglichkeiten angelangt, sie hat den Punkt erreicht, an dem Strahlenwaffen kein
Hindernis mehr für einen Krieg sind, sondern ein Grund. Durch Strahlen wird die
Menschheit zugrunde gehen! Ihr Untergang ist vorprogrammiert ... Ich aber will,
daß eine neue Art Mensch in einer radioaktiven Wüste weiterleben kann ...«
    »Und dazu ist es
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