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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters
Autoren: Larry Brent
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niedrige
Eisentor und näherte sich auf dem hellen Plattenweg dem Haus, das versteckt
hinter alten Eichen und Tannen und Büschen stand.
    Das gelbe Licht hing über dem Eingang. Es war
eine altmodische Schiffslaterne, ein nostalgischer Blickpunkt an einer modernen
Hausfassade.
    Der überdachte Eingang war eine Wucht. Er
bestand ganz aus getöntem Glas, in das Sprossen eingelassen waren. Der Eingang
war mindestens vier Meter breit.
    In einem uralten Kübel stand eine riesige
Palme, die die Überdachung berührte.
    Durch das Licht am Haus konnte Dorson sein
Spiegelbild in der quadratisch unterteilten Glasfront sehen.
    Er sah noch mehr.
    Den dunklen Schatten, der sich unabhängig von
ihm seitlich versetzt bewegte.
    Dorson wirbelte herum - und wie durch
Zauberei hielt er auch schon seine Beretta in der Hand.
    Gefahr!
    Aber es war keine, der er mit der Waffe zu
Leibe hätte rücken können.
    Das war auch kein Schatten - es war ein dunkler,
dichtaufquellender Nebel, der aus den Büschen kam und eine seltsame Form
annahm.
    Dorsons Augen weiteten sich.
    Er hatte das Gefühl, in eine
Alptraumlandschaft versetzt worden zu sein.
    Der Nebel quoll blitzschnell auf, war im
nächsten Moment dreimal, nein fünfmal so groß wie er und bildete einen
einzigen, riesigen Schädel, der aufgebläht war wie eine Wolke, der man das
Aussehen eines verzerrten menschlichen Gesichts gegeben hatte. Ohne viel
Phantasie konnte man die überdimensionalen, tiefliegenden Augen erkennen, eine
dicke Nase, ein dunkles Maul, das weit geöffnet war wie ein Scheunentor.
    Und das Maul senkte sich auf ihn herab.
    Eisig wehte ihn fremder Atem an.
    Die Kälte drang in seinen Körper, um im
nächsten Moment einer beinahe unerträglichen Hitzewelle zu folgen.
    Todesangst krallte sich in sein Herz.
    Dorson schoß. Zwei Schüsse lösten sich aus
der Waffe. Hart und trocken klangen sie auf und zerrissen die Stille der Nacht.
    Die Projektile rasten glühend in den
schwarzen, aufgeblähten Nebelkopf.
    Sie zwangen ihn weder zum Rückzug, noch
brachten sie ihn zu Fall, noch ereignete sich überhaupt etwas, das zum Nutzen
des FBI-Mannes gewesen wäre.
    Dorson schnappte nach Luft.
    Er konnte nicht mehr atmen. Die Hitze nahm
ihm den Atem.
    Sie preßte ihm Herz und Lungen zusammen.
    Etwas packte ihn und warf ihn herum.
    Durch seine eigene Kraft wirbelte er noch ein
letztes mal um seine Achse und lief dann grauenerfüllt
und von Schmerzen gepeinigt weiter.
    Die Hitze war in ihm!
    Er hatte das Gefühl, von innen heraus zu
verbrennen!
    Genau das war es!
    Er hörte es zischen und sah den Widerschein
von Feuer.
    Flammen schlugen aus seiner Brust...
    Die Hitze war so gewaltig, daß seine Kleidung
sofort verging.
    Handgroße Fetzen wehten schwarz und hauchdünn
nachglühend durch die feuchte Luft und verzischten im Regen.
    Sein ganzer Körper brannte!
    Seine Beine, seine Hände... er sah die hoch
emporsteigenden Flammen.
    Seine Haut brannte wie Zunder...
    Große, hauchdünne Fetzen wehten davon und
glitten wie überdimensionale Glühwürmchen durch die Luft.
    Sein Fleisch verbrannte - und sichtbar wurde
der blanke Knochen. Er war blauschwarz, heller Rauch stieg von ihm empor...
    Entsetzen erfüllte den Mann, der noch die
Kraft fand, das Gartentor zu erreichen und es zu überspringen, während sein
ganzer Körper schon glühte.
    Das Fleisch war längst tot, aber das Skelett
lebte noch immer. Und es war ein Rest von Bewußtsein in ihm, daß er es war, der
lebte, handelte und etwas in Gang bringen wollte, um das Geheimnis der
verlorenen zwei Stunden im Weltall zu lüften ...
    Dann fühlte Dorson sich leicht wie eine
Feder, und er merkte, daß auch der letzte Rest von Identität von ihm wich.
    Nur zwei Schritte von dem geparkten Pontiac
entfernt brach der schwarzblaue Knochenmann klappernd zusammen.
    In verrenkter Haltung blieb er dort liegen
und rührte sich nicht mehr...
     
    *
     
    Die Straße war abgesperrt.
    Polizei und Ordnungskräfte bildeten eine
undurchdringliche Mauer. Nicht mal Reporter erhielten die Erlaubnis, den
Fundort des Skeletts zu betreten und zu fotografieren.
    Der Verkehr wurde umgeleitet, über
Lautsprecher wurden die Neugierigen ständig aufgefordert, in ihre Häuser und
Wohnungen zurückzukehren.
    Einen Wagen winkte man durch.
    Er fiel nicht nur wegen seiner knallig roten
Farbe auf, sondern auch wegen seiner Form.
    Es handelte sich um einen Lotus Europa, ein
Modell, wie es in dieser Ausstattung wohl kaum ein zweites Mal zu bekommen war.
    Techniker des
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