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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U
Autoren: Larry Brent
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ihren Blick nach oben. In
der ersten und zweiten Etage waren Vorhänge an den Fenstern. Das sah bewohnt
aus.
    Es gab für jedes Stockwerk neben dem Torbogen
einen Klingelzug. Der Draht führte zu dem Fenster in dem betreffenden Stock.
Vergebens suchte Morna nach einem Namensschild, um herauszufinden, in welcher
Wohnung Josephine Tofflaine lebte.
    Sie ging unter dem Torbogen durch. Hier war
früher mal eine Tür. Im Mauerwerk saßen noch die Scharniere, aber die Tür
fehlte.
    Der Eingang zum Haus befand sich im
Hinterhof.
    Auch an der Tür dort fand Morna trotz größter
Aufmerksamkeit kein Namensschild.
    Die Tür zum Hausflur ließ sich öffnen, als
die PSA-Agentin dagegendrückte. Da konnte jedermann ein- und ausgehen, wann
immer er wollte.
    Morna war bedrückt, als sie den schmutzigen
Hausflur betrat.
    Eine Katze, die jenseits der Tür gehockt
hatte, sprang laut miauend zwischen ihren Beinen ins Freie auf eine der drei
Mülltonnen zu, die bis zum Rand gefüllt waren.
    Der Hof lag völlig im Schatten, die Sonne
stand schon tief.
    Daß in der Parterrewohnung niemand lebte,
wurde ihr spätestens in dem Moment klar, als sie an der zum Teil mit Brettern
geflickten Wohnungstür vorbeikam.
    Dahinter standen Kisten und Kartons. Die
unterste Etage wurde offensichtlich als Lager benutzt.
    Morna stieg die ächzenden Treppen nach oben.
    Der Korridor war alt, und es roch nach Moder
und Vergänglichkeit.
    Die Schwedin schüttelte sich. Sie konnte sich
einfach nicht vorstellen, daß die elegante, lebenslustige Josephine hinter
diesen Wänden lebte ..
    Aber als X-GIRL-C einen Stock höher kam,
erhielt sie Gewißheit.
    An der Tür klebte ein Namensschild besonderer
Art, wie man es nicht jeden Tag zu sehen bekommt.
    Es hatte die Größe eines DIN A 4- Bogens. Der
Rand war kunstvoll verziert mit ineinander verschlungenen Tieren, Pflanzen und
Menschen, so daß ein phantastischer Eindruck vermittelt wurde. Die Aufschrift
war groß und auffällig. Die Anfangsbuchstaben waren besonders groß.
    »PIERRE TOFFLAINE“ MALER
    Selbst die Wohnungstür war eine Fassade, die
für den Maler Reklame machte. Sie war frisch gestrichen und verziert.
    Was aussah wie ein Papier, war in
Wirklichkeit hauchdünn ausgewalztes Holz, das in die massive Tür eingelegt war
wie eine Intarsienarbeit.
    Eine altmodische mechanische Klingel gab ein
heiseres Krächzen von sich.
    Morna Ulbrandson wartete.
    In der Wohnung rührte sich nichts.
    X-GIRL-C schellte ein zweites Mal, hegte aber
keine Hoffnung, daß es anders sein würde als beim ersten Mal.
    Auch wenn sie noch so heftig die Klingel
betätigte, würde sie niemand hören. Da war kein Mensch zu Hause...
    Ein leises Geräusch ließ sie zusammenfahren:
Die Tür war gar nicht abgeschlossen!
    Das Schloß war nicht zugeschnappt. Beim
zweiten Klingeln drückte Morna die Tür einige Millimeter nach innen und
verbreiterte den entstandenen Spalt.
    »Hallo? Ist jemand zu Hause?« fragte sie laut
und deutlich.
    Keine Antwort.
    Das Gefühl, daß hier etwas nicht stimmte,
verstärkte sich in ihr.
    Morna drückte die Tür vollends auf. Die Luft,
die ihr entgegenschlug, war verbraucht, ein Zeichen dafür, daß lange Zeit nicht
gelüftet worden war ...
    Der Korridor war handtuchschmal und dunkel.
Die gegenüberliegende Tür stand weit offen und ließ ein wenig des versickernden
Tageslichts durch die verhangenen Fenster.
    Im Flur standen eine schwere Holztruhe und
eine gepolsterte Bank. Auf einer Ablage in Hüfthöhe stand das Telefon.
    Es handelte sich um einen uralten Apparat aus
der Zeit um die Jahrhundertwende. Er war nicht angeschlossen.
    Man merkte sofort, daß man in die Wohnung
eines Malers kam. Jeder freie, verfügbare Platz an den Wänden war ausgenutzt.
Bilder hingen daran, große und kleine, Aquarelle und Ölgemälde.
    Durchweg zeigten sie großartige Landschaften
oder Details, die Tofflaine mit Akribie ausgemalt hatte.
    Die Stimmungen, die die Bilder Wiedergaben,
verlockten, sie anzuschauen. Das mußte man Tofflaine lassen: er verstand sein
Handwerk.
    Wenn stimmte, was Josephine seinerzeit
schrieb, daß ihr Mann inzwischen für seine Bilder gute Preise erzielte, dann
waren allein die Gemälde, die hier hingen, ein Vermögen wert.
    Unwillkürlich schüttelte Morna den Kopf.
    Wenn jemand etwas davon wußte, dann bereitete
es keine Schwierigkeiten, diese Wohnung hier auszuräumen.
    »Josephine?« rief sie. »Bist du da?«
    Keine Reaktion ...
    Daraufhin sah die PSA-Agentin in jedem Zimmer
nach.
    In der Küche lagen
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