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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U
Autoren: Larry Brent
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schien.
    Die Raumtemperatur sank blitzartig um einige
Grad.
    X-RAY-3 lag am Boden, drückte den Stecher
noch immer durch, und die Laserenergie strich über das Spielbrett. Madame Rose
schrie, als ob sie in siedendes öl getaucht würde.
    Das hölzerne Brett und die ebenfalls aus Holz
bestehenden Buchstabenwürfel begannen zu brennen.
    Ein nervenzermürbendes Heulen und Wehklagen
setzte ein. Unheimliche Geräusche mischten sich in das Durcheinander, die
Phantome wankten wie in heftigem Wind.
    Ihr lautes Wutgebrüll erfüllte das ganze
Haus.
    Madame Rose versuchte mit bloßen Händen die
Flammen zu löschen, die sich in das Brett fraßen. Mit dem Laserstrahl
zerschnitt X-RAY-3 förmlich das Feld, das für die Phantome wie ein Tor war,
durch das sie gelangen konnten, wenn die richtigen Namen in der richtigen
Reihenfolge gelegt waren.
    Larry erhielt einen Tritt in die Rippen.
Jemand versuchte sich noch auf ihn zu stürzen. Es war Josephine Tofflaine, die
das Ruder nochmal herumwerfen wollte.
    Doch die Kräfte, die Larry Brent in ihrer
Entwicklung gestört hatte, forderten ihr Recht. Oder handelten in einer Zornes-
und Wutwelle ohnegleichen, die vor jenen, mit denen sie liiert waren und die
für ihr Leben in dieser Dimension praktisch verantwortlich waren, nicht mehr
halt machten.
    Menschen schrien auf in panischem Entsetzen.
    Wie durch Nebel sah Larry Brent den
»Rachefeldzug« der Phantome, deren Felle davonschwammen. Die sie gerufen und
beschworen hatten - jetzt versagten sie. Der Rhythmus war gestört ...
    »Madame Rose«, die Mystikerin der Phantome,
versuchte zu retten, was zu retten war. Sie warf sich mit gellendem Aufschrei
auf das brennende Spielbrett, schlug und trampelte nach allen Seiten.
    Sie wollte sich gegen das Feuer zur Wehr
setzen, das die Namen der Unheimlichen und damit ihre Existenzberechtigung
auslöschte.
    Ihre Kleider brannten, ihre Haare fingen
Feuer - und noch immer gebärdete sie sich wie von Sinnen.
    Selbst wenn Larry Brent in der Lage gewesen
wäre, etwas zur Rettung der Liliputanerin beizutragen - er hätte das Unheil,
das nun seinen Lauf nahm, nicht mehr ändern können.
    Die riesigen Phantome stürzten sich auf die
beiden anwesenden Ehepaare
    und rissen Josephine Tofflaine an sich. Eines
hob wie eine brennende Puppe die schreiende Madame Rose.
    Dann brach der Orkan los.
    Einen Moment dauerte der ungewöhnliche,
unheimliche Vorgang ...
    Mitten im Raum entstand plötzlich ein Wirbel,
eine Art Windhose, in die hinein die zerfließenden Phantome und die Menschen
gerissen wurden.
    Alle schrien.
    Der Sarg auf dem Podest wankte, Morna
Ulbrandson ließ sich einfach über den Rand fallen.
    Drei Sekunden existierte das wirbelnde Loch,
in das die gezogen wurden, die das Böse gerufen hatten. Mit der teuflischen
Brut verschwanden die Verursacher. Das Loch schloß sich.
    Im gleichen Augenblick verflüchtigte sich
Larrys Benommenheit, er konnte
    wieder klar denken und entsprechend handeln.
    Er raffte sich auf. Morna taumelte ihm mit
schreckgeweiteten Augen entgegen.
    »Keine Angst, Schwedenfee«, sagte er rauh,
»es ist alles vorbei...«
    »Larry? Sohnemann? Ich träum’ wohl schon
wieder...?« fragte sie schwach. Dann fiel sie in seine Arme.
     
    *
     
    Zehn Minuten später glichen der Hinterhof und
das alte Haus einem Wespennest.
    Taghell durch die mobilen Scheinwerfer der
angekommenen Polizeifahrzeuge war das Quadrat zwischen den Häusern
ausgeleuchtet.
    Poulain war da und Iwan Kunaritschew. Mehr
als dreißig Polizisten durchkämmten die Gebäude, die seit Jahren Madame Rose
gehörten.
    Man fand Aufzeichnungen und zahllose Bilder,
die von den Phantomen gemacht worden waren.
    Die Kraft des Teufels war damit in die Welt
beschworen worden.
    Die Autos der beiden Paare und der Cadillac
Andre Laroches, dem Vater Josephines, erwiesen sich als das, was sie waren, und
was auch Josephine Tofflaines Wohnung darstellte: Ein Blendwerk des Höllischen!
    Die Autos waren alt und klapprig, die
Wohnungseinrichtung so, wie Morna Ulbrandson sie am Abend zuvor kennenlernte.
    X-GIRL-C wurde noch am gleichen Tag zur
Untersuchung und Behandlung in ein Hospital eingeliefert.
    Sie blieb dort drei Tage. Die Ereignisse
hatten sie mitgenommen und strapaziert.
    In diesen drei Nächten hatte sie stets den
gleichen Traum. Sie sah sich durch eine enge, düstere Straße rennen, zerzaust
mit schwarzgefärbten Haaren. Hinter ihr her jagten die Phantome, die sie im
Haus Josephines und im Keller der Liliputanerin kennengelernt
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