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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U
Autoren: Larry Brent
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Muttersprache.
    »... dein Zauber... Umo ... war stärker...
nun hol’ mich zurück... ehe sie mich begraben ... ohne zu begreifen ... daß ich
überhaupt nicht tot bin... du mußt mich finden... Umo ... du m u ß t...«
    In den letzten Worten schwang namenlose Angst
mit.
    Die Erscheinung verblaßte wieder und ließ
sich auch nicht mehr beschwören, obwohl noch mehrere dünne Holzstäbe umwickelt
waren.
    Es schien, als hätte auch die Fähigkeit der
Konzentration des Negers nachgelassen. Hing es etwa mit Kunaritschews
Auftauchen zusammen, der die geheimnisvolle Atmosphäre mit seiner Anwesenheit
störte?
    Umos Unruhe war jedenfalls plötzlich zu
bemerken.
    Seine Hände zuckten. Er schien aus einem
tiefen Traum zu erwachen.
    Iwan trat neben den halbnackten Mann.
    Umos Kopf wirbelte herum. Im nächsten Moment
war der Neger hellwach.
    Mit einem wilden, überraschten Aufschrei
schnellte er gewandt wie ein Raubtier in die Höhe und warf sich gleichzeitig
zur Seite, um den ungebetenen Gast zu Boden zu reißen und zu überwinden.
    Jeder andere wäre diesem blitzschnell
geführten Vorstoß zum Opfer gefallen.
    Nicht Iwan Kunaritschew ....
    Er war auf einen Angriff gefaßt, und seine
Trickpalette in der Verteidigungskunst des Aikido und Taekwon-Do war so
vielseitig, daß Umo im Emporschnellen zwar noch glaubte, die Oberhand zu
gewinnen, aber in der nächsten Sekunde in Kunaritschews Armen hing wie ein
Fisch an der Angel und nicht minder heftig zappelte.
    Er mußte einsehen, daß er gegen den Fremden
nichts ausrichtete.
    »Wer bist du und was suchst du hier?« fragte
der Neger gepreßt, aber in einwandfreiem, grammatikalisch richtigem
Französisch.
    »Das gleiche wollte ich dich zwar auch
fragen«, erwiderte Iwan, »aber das hat sich inzwischen erübrigt. Ich weiß, daß
du Umo bist oder für dein Leben gern magische Spielchen treibst. Ich heiße Iwan
und bin gekommen, um mich mit dir darüber zu unterhalten. Ich nehme an, daß es
eine recht amüsante Unterredung werden wird. Du sagt mir einiges über dein
seltsames Treiben und ich verrate dir, wo Jean Ludeux sich aufhält. Das erspart
dir ’ne neue Sitzung und das Abbrennen getrockneter Kräuter. Das wiederum hat
den Vorteil, daß du deine Augen schonst und den Sauerstoffvorrat in deiner
kleinen Wohnung nicht nochmal belastest...«
    »Du weißt wo Ludeux steckt?« Durch den Körper
des riesigen Mannes, den Iwan mit einem Spezialgriff unter Kontrolle hielt,
ging ein merklicher Ruck.
    »Natürlich. Und du hättest es schon früher
und ohne größere Umstände erfahren können. Gestern abend, durch Kommissar Fune.
Es war eine recht unfeine Art, ihn die Treppe hinunterzustoßen. Und
wahrscheinlich hättest du das gleiche mit mir angestellt, wenn ich dich nicht
zufällig zu einem Zeitpunkt angetroffen hätte, in dem du nicht alle Sinne auf
einen neuen Eindringling gerichtet hattest. Das kam mir zugute. Machen wir also
beide das beste daraus. Du sagst mir, was hier vorgeht, und ich sage dir, wo
wir Jean Ludeux besuchen können. Eins allerdings kann ich dir nicht
versprechen: daß er noch am Leben ist. Er ist mausetot...«
    »Irrtum«, widersprach der Neger. »Er hat sich
mit mir in Verbindung gesetzt. Du selbst hast es gesehen. Unser beider Geist
ist über außergewöhnliche Sphären miteinander verbunden. Jean Ludeux rettete
mir das Leben. Bei einem Besuch in Afrika nahm er an einer Wildwasserfahrt
teil. Mein Kanu geriet in eine Stromschnelle, wurde durch die Wucht des Wassers
gegen blanke Felsen geschleudert und zerbrach. Unter Einsatz seines Lebens
kämpfte Ludeux sich zu mir durch und zog mich an Land. Ich hatte das Bewußtsein
verloren. Dank Ludeux’s Wiederbelebungsversuchen kam ich zu mir und mit dem
Leben davon. Von der Stunde an wich ich nicht mehr von der Seite meines Retters.
In meinem siebten Lebensjahr hatte ein Angehöriger meines Volkes, ein alter
Mann, mir eine Prophezeiung gemacht. Er sagte, daß derjenige, der mir einst das
Leben retten würde, auch mein weiteres Leben bestimmen würde. Ich hatte
gelernt, magische Zeichen zu lesen, die Geister in der Luft und in den
Elementen zu befragen, und diese Gabe sollte ich einsetzen, um jenem Mann zu
helfen, dem ich mein Leben verdanke.«
    Umo sprach sehr ruhig, sehr überzeugend. Auch
wenn seine Geschichte noch so phantastisch klang, glaubte Kunaritschew ihm
jedes Wort.
    Schließlich war er selbst Zeuge eines
unerklärlichen Vorganges geworden.
    Er ließ den Neger los und setzte Vertrauen in
die Situation, wie sie sich
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