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SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

SGK324 - Phantomjagd auf Morna U

Titel: SGK324 - Phantomjagd auf Morna U
Autoren: Larry Brent
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nun ergeben hatte, blieb aber auf der Hut, um
sofort reagieren zu können, wenn die Lage es erforderte.
    Was er erfuhr, hörte sich an wie im Roman.
    Aus Dankbarkeit entschloß sich Umo, Ludeux
nach Paris zu folgen. Seit fünf Jahren lebte er in der Villa des reichen
Antiquitätenhändlers und hatte den weitläufigen Park und das große Haus bisher
nie verlassen. In der Öffentlichkeit kannte man ihn nicht, nicht mal die
Reinemachefrau und Geschäftsfreunde wußten etwas von diesem Exoten, der sich in
sein Versteck zurückzog, sobald außer Ludeux sich eine weitere Person im Haus
aufhielt.
    Umo vertiefte sich in seine Sprachstudien,
lernte mit bemerkenswerter Schnelligkeit und blieb seinen seltsamen
Beschwörungen treu, die er bereits als junger Mann vorgenommen und von einem
Medizinmann des Stammes gelernt hatte.
    Umo entwickelte sich zu einem Wächter über
das Leben des Mannes, der ihm Zuneigung entgegengebracht hatte, und er traf
eine Abmachung mit den unsichtbaren Kräften seiner Zwiesprachen, die darauf
hinausging, ihn, Umo, zu unterrichten, wenn Jean Ludeux jemals ein
unnatürlicher Tod drohen sollte. Er wollte ihm seine damalige Tat vergelten.
    Jean Ludeux interessierte sich seit geraumer
Zeit für okkulte Vorgänge, las entsprechende Bücher und entdeckte schließlich
eines Tages in einem alten Buch die Fotografie von Madame Rose. Er suchte sie
und nahm Kontakt mit ihr auf. Er wollte einen Blick ins Jenseits werfen, mit
den Toten sprechen, mit denen, die er einst kannte, noch mal Zusammentreffen.
Die Möglichkeiten, die Madame Rose geschaffen hatte, waren verlockend für einen
Mann vom Schlage Ludeux.
    Aber auch gefährlich. Denn alles, was Ludeux
sah und erfuhr, war mit strengstem Stillschweigen versehen.
    Umo, der eifersüchtig über das Wohl seines
Herrn wachte und sogar jeden anfiel, der ohne dessen Erlaubnis ins Haus
eindrang, wie der Vorgang mit Kommissar Fune gezeigt hatte, sah die Gefahr.
Ludeux legte ein Buch an mit Fotos, die er heimlich von den Unheimlichen aus
dem Geisterreich machte, von den Toten, die er bei Madame Rose traf.
    Dies wurde ihm zum Verhängnis.
    In der letzten Nacht verfolgten ihn die
Phantome, von denen er nicht berichten und keine Bilder zeigen durfte, und
hetzten ihn solange, bis er tot zusammenbrach.
    »Aber er ist nicht tot - ich habe Verbindung
mit seinem Geist bekommen«, sagte Umo erregt. »Jetzt muß ich ihn finden, ehe er
einsam und verlassen, vielleicht wirklich stirbt.«
    All das, was Iwan gehört hatte, veranlaßte
ihn zu schnellem Handeln.
    Umo schien es wirklich ernst zu meinen und
hatte - als er erfuhr, weshalb Kunaritschew in die Villa eingedrungen war -
keinen Versuch unternommen, ihn noch mal anzufallen.
    Iwan nahm Umo mit, von dem Jean Ludeux in
einer Anwandlung von Treue und Jux die mannshohe Figur im Flur herstellen ließ,
die so gestaltet war, daß beim Aufleuchten des Lichtes auch ein Leuchtsignal in
Umos Wohnbereich erfolgte. Dieses machte aufmerksam, wenn jemand das Haus
betrat.
    Iwan fuhr mit dem Neger direkt ins
Leichenschauhaus. Dort bereitete es ihm keine Mühe, sich als Mitarbeiter Funes
und Poulains auszuweisen und Zutritt in die Halle zu erhalten.
    Vom Büro aus rief er Poulain und einen Arzt
an.
    Umo ging nicht ab von seiner Version, daß
Ludeux noch lebte.
    Kunaritschew überprüfte daraufhin Ludeux’s
Papiere. Herzstillstand und Einstellung der Hirnfunktion waren vom
untersuchenden Arzt einwandfrei festgestellt und attestiert worden.
    Noch ehe Poulain und der angeforderte Arzt
eintrafen, ging Iwan zu Umo zurück, der in der Leichenhalle bei seinem toten
Herrn war.
    Kunaritschew merkte, wie sich seine Kopfhaut
zusammenzog, als er es sah...
    Jean Ludeux hatte die Augen geöffnet - und
atmete!
     
    *
     
    In einem unbeobachteten Augenblick hatte der
riesige Neger den Antiquitätenhändler kurzerhand von der Bahre genommen und auf
einen Sessel gesetzt, der unter dem schmalen, hohen Fenster stand.
    Ludeux atmete flach. Er schien selbst noch
nicht zu begreifen, wo er sich befand und was mit ihm geschehen war. Umo hatte
beide Hände auf seine Schultern gelegt und das Leichentuch fest um seinen
fröstelnden Körper geschlungen.
    Der Neger wandte sich an die beiden
eintretenden Männer, an Kunaritschew und Taque.
    »Er lebt. Ich wußte es. Er muß umgehend ins
Krankenhaus. Sein Kreislauf ist noch sehr labil. Sein Tod war ein Irrtum. Alle
Körperabläufe waren auf ein Minimum herabgesunken, so daß selbst die
empfindlichsten Instrumente nicht mehr
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