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SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

Titel: SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens
Autoren: Larry Brent
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gab es nicht.
    Eve Langdon ,
dreiundzwanzig Jahre, hellblond, schlank wie eine Gerte, legte sich auf den
Bauch und warf einen Blick unter das umgestülpte Rettungsboot.
    »Hallo, Pris -
steckst du vielleicht da unten ?« fragte sie betont
fröhlich. Noch nahmen sie alle - außer Oliver Bond - die Sache von der heiteren
Seite. »Vielleicht ist ihr's auf Deck zu heiß geworden und sie hat sich in den
Schatten verkrochen . . .«
    Doch auch der Platz unter dem Rettungsboot war
leer.
    »Seht im Schiff nach! Ich dreh' mal 'ne Runde
im Wasser...« Ehe jemand etwas sagen konnte, sprang Oliver Bond schon in die
Fluten. Das antriebslose, nicht fest verankerte Schiff begann bei diesem
Manöver heftig zu schaukeln.
    Oliver Bond umrundete die Yacht, ohne etwas zu
entdecken.
    Priscilla war eine hervorragende Taucherin. So
holte er tief Luft und tauchte ebenfalls.
    Mit weit geöffneten Augen untersuchte Oliver
die nähere Umgebung. Mit jeder Sekunde, die verstrich und in der er nichts von
seiner Freundin entdeckte, wurde er unruhiger.
    Er musste wieder auftauchen.
    Als er über seine Augen wischte, sah er Clark Langdon .
    »Ist
sie unten ?« rief Bond.
    »Nein
. . .«
    Nun sah man auch Langdon die Ratlosigkeit an.
    »Ich habe nach den Tauchgeräten gesehen«,
schaltete sich Eve da ein. »Sie sind alle vier an Ort und Stelle ...«
    Oliver Bond zerdrückte einen Fluch zwischen
den Zähnen.
    Es wäre auch zu unsinnig gewesen, wenn
Priscilla sich heimlich mit einem Tauchgerät versehen hätte, um eine Unterwassertour
zu starten.
    Und ohne Sauerstoff konnte sie unmöglich so
lange unter Wasser bleiben. Wenn sie wirklich heimlich, um die Freunde nicht
auf sich aufmerksam zu machen, über Deck gerutscht und ins Wasser geglitten
wäre, hätte sie schon längst wieder auftauchen müssen. Außerdem gefielen ihm
die ganzen 'Heimlichkeiten' nicht...
    Da war etwas faul. Ein - Unfall? Konnte es
sein, dass Priscilla im Schlaf über Deck rutschte und
... Unsinn! Er verwarf den Gedanken sofort wieder, dann hätten sie etwas hören
müssen, das Aufklatschen des Körpers . .. Aber sie
hatten laut gelacht, und da konnte ihnen möglicherweise ein entsprechendes
Geräusch doch entgangen sein ... Das Hin und Her seiner Gedanken nachte ihn
verrückt.
    »Oliver! Was ist denn das? !« Der Zuruf kam unerwartet von Eve Langdon .
    »Was? Wo?« Bond warf den Kopf herum, auch
Clark Langdon folgte mit seinen Blicken der
ausgestreckten Hand seiner Frau, die weit nach vorn deutete.
    »Da war ein Schatten - riesig«, stieß sie
erschreckt hervor.
    »Vielleicht ein Hai... komm' 'raus aus der
Brühe, Oliver!« brüllte Clark Langdon . Seine Blicke
irrten über die Wasseroberfläche und hielten Ausschau nach den spitzen
Dreiecken, den Schwanzflossen der gefährlichen Bestien.
    Keiner von ihnen nahm das eventuelle
Auftauchen eines Hais auf die leichte Schulter, und Langdon erst recht nicht.
    Er hatte mal in seinem Leben gesehen, wie ein
Mensch zugerichtet war, der zu weit hinausschwamm und einem Hai begegnete .. . An dem verhältnismäßig schnell geborgenen
Körper hatte es keine heile Stelle mehr gegeben. Beide Beine und ein Arm waren
abgerissen. Dem Unglücklichen konnte nicht mehr geholfen werden.
    Mit drei schnellen Schwimmzügen war Oliver
Bond an der Seitenwand. Langdons Hände streckten sich
ihm entgegen. Doch Bond machte keine Anstalten, an Bord zu klettern. Rundum
blieb alles still. »Da ist kein Hai in der Nähe«, schüttelte der Yachtbesitzer
den Kopf. »Die Luft ist rein...»
    Seitdem Priscilla Young verschwunden war,
waren mindestens fünf Minuten vergangen. Davor, so glaubte Oliver Bond vage,
meinte er seine Freundin, noch auf Deck liegend, wahrgenommen zu haben.
    Eve Langdon reckte
den Hals. Ihr schlanker, mädchenhafter Körper war intensiv braun. Ein
erregender Kontrast zu ihrem fast weißblonden Haar.
    »Ich hab' mich nicht getäuscht«, beharrte sie
auf ihrem Standpunkt. »Da ist wirklich etwas gewesen - aber nun ist's
verschwunden .«
    Sekunden verstrichen und wurden zu einer
Minute.
    Niemand sagte ein Wort. Schweigend und
angespannt beobachteten sie ihre Umgebung.
    Außer dem leisen Raunen des Windes in der
Luft, dem sanften Plätschern der Wellen gegen die Schiffswand und dem Knarren,
das bei jeder schaukelnden Bewegung über die Planken und Wände der SUN RISE
lief - gab es keinen weiteren Fremdlaut, der sie beunruhigt hätte.
    »Harpune !« sagte
Bond. »Da fühl' ich mich wohler. Bring' sie mir bitte, Eve!«
    »Was
hast du vor ?« fragte
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