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SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens

Titel: SGK276 - Dr X - Das Gift des Vergessens
Autoren: Larry Brent
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Mikrofon.
    Die Absicht des Fliegerkollegen war klar. Er
wollte seine Bomben nicht auslösen - er wollte sich selbst ins Ziel steuern!
    Eine Zehntel-Sekunde später wurde die
furchtbare Ahnung zur Gewissheit .
    Tom Baley reagierte
noch geistesgegenwärtig, riss seine Phantom herum.
    Hai war nicht mehr zu helfen. Irgendetwas Unvorstellbares, Unbeschreibliches hielt ihn im
Bann.
    Dann erfolgte eine ungeheure Detonation. Der
Luftdruck traf noch Tom Baleys Phantom, konnte ihr
jedoch nichts mehr anhaben.
    Ein riesiger Flammenpilz, dann zog eine rasch
sich ausweitende, tiefschwarze Rauchwolke davon, die alles einhüllte.
    Wie ein Kamikaze-Flieger hatte der Pilot sich
mit seiner Maschine ins Ziel gelenkt. Die Trümmer des ausrangierten Ozeanriesen
und des wie eine reife Frucht auseinanderplatzende Düsenjägers flogen einige
hundert Meter weit durch die Luft und klatschten dann in das hoch
aufspritzende, gischtende Wasser.
    Viele Meilen von der Unfallstelle entfernt
wurden die Menschen am Strand von Waikiki Zeuge des
Vorfalls. Sie sahen die gewaltige Qualmwolke , die den
Himmel über dem Meer verfinsterte.
    Iwan Kunaritschew sprang auf. Viele Badegäste
standen wie erstarrt im Wasser, andere liefen zum Uferende ,
als erwarteten sie, dass zehn oder zwanzig Meter Entfernung
zum Unfallort die Sicht entscheidend verändern würde.
    »Ein Düsenjäger ist abgestürzt !« hallte der Ruf über den Strand.
    Einige Boote liefen aus. Eine Yacht entfernte
sich rasch vom Strand.
    Iwan Kunaritschew zweifelte daran, dass einer der Neugierigen sein Ziel erreichte. Die
Absturzstelle lag seiner Meinung nach zu weit draußen.
    Er hoffte, dass der
Pilot sich mit dem Schleudersitz hatte retten können und man ihn bald aus der
See fischte.
    Von der Küstenwache stiegen zwei Helikopter
auf und verschwanden wie brummende Riesenlibellen in der Ferne, kehrten aber
gleich darauf wieder zurück.
    Offenbar hatte eine militärische Stelle ihnen
den Weiterflug untersagt und leitete bereits selbst Rettungsmaßnahmen ein. Von
der Bodenstation war das Unglück sicher sofort registriert worden. Aber seltsam
- dem Russen drängte sich gleichzeitig ein anderer Gedanke auf.
    Ob da nichts etwas viel Schwerwiegenderes
dahintersteckte? Er dachte unwillkürlich so, weil sein Aufenthalt in Honolulu alles
andere als Urlaub war, auch wenn die äußeren Zeichen darauf hinwiesen. Ein ganz
bestimmter Vorfall hatte den geheimnisvollen Chef der PSA, X-RAY-1, veranlasst , den wendigen Russen nach Hawaii zu schicken,
damit er sich um die Dinge kümmerte, die so merkwürdig waren.
    Es stand sogar in den Zeitungen, dass sich auf der Insel Dinge ereigneten, für die niemand
eine Erklärung hatte. Beim erstenmal - das lag jetzt
eine Woche zurück - fuhr ein Eilzug trotz Haltesignal in den Bahnhof ein und direkt
auf einen anderen Zug auf. Mehre- Tote waren die traurige Bilanz, menschliches
Versagen, erklärten die Experten. Der Zugführer musste eingeschlafen sein oder hatte das Signal übersehen.
    Wenige Stunden später, nur ein paar Meilen
entfernt, passierte es mit einem Bus. Schulkinder befanden sich auf dem Weg zu
einer Theater-Aufführung, der Bus verunglückte auf freier, kerzengerader
Strecke. Ein Augenzeuge berichtete, dass das Fahrzeug
plötzlich auf die linke Straßenseite rollte und dort gegen eine Felswand
prallte. Der Busfahrer kam wie durch ein Wunder unverletzt davon, lag noch mit
einem Schock im Krankenhaus und hatte bisher zur Sache keine Aussagen machen können.
    Ein - ganz normaler - Zufall? Auf den ersten
Blick schien es so. Auf den zweiten aber sah es schon anders aus. Es stellte sich
schnell heraus, dass sowohl der Lokführer als auch
der Busfahrer aus dem kleinen Ort Waitu stammten,
einem Dorf mit weniger als vierhundert Einwohnern. Er lag etwa fünfzehn Meilen
nördlich von Honolulu.
    Als die PSA-Zentrale in New York routinemäßig
die Meldung erhielt, archivierten die beiden großen Hauptcomputer sie in einer
besonderen Sparte. Die Übereinstimmung konnte noch ein Zufall sein - aber es
wäre empfehlenswert, die Sache schnellstens genauer zu untersuchen.
    Iwan Kunaritschew traf achtundvierzig Stunden
nach dem ersten „ Unfall „ auf Hawaii ein. Und nun - keine zwölf Stunden danach
- wurde er selbst Zeuge eines „Unfalls“. War der Pilot vielleicht auch am
Steuerknüppel eingeschlafen und stammte er möglicherweise aus dem Dorf Waitu ?
    Die Zigarette schmeckte dem Russen plötzlich
nicht mehr. Er drückte die nur halbgerauchte aus, packte seine Sachen
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