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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen
Autoren: Larry Brent
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denen
Rosalynn nicht glauben mochte, daß es die Söhne des Alten waren.
    Die beiden waren höchstens fünfundzwanzig bis
dreißig Jahre alt. Demnach war der Antiquitätenhändler erst im reiferen
Mannesalter Vater geworden . . .
    Die beiden Junioren grüßten freundlich,
wuchteten die Vase hoch und trugen sie zu dem angegebenen Taxi, wo das Stück
gerade auf den Rücksitz paßte.
    Eve Layson wiegte nachdenklich den Kopf. »Ich
weiß nicht«, murmelte sie. »Ich hätte Angst...«
    »Angst? Wovor denn?«
    »Vor der Vase, Rosalynn ... Sie gefällt mir
nicht. Irgend etwas - Bedrohliches geht von ihr aus ... Eine Vase mit armdicken
Henkeln, die auch noch an gebogene Arme erinnert, die wäre nichts für mich...
Wenn ich so ein Ding in der Wohnung hätte, ich würde bei ihrem Anblick ständig erinnert,
daß ein Mensch darin kauert, der verzweifelt versucht, sich herauszustemmen
...«
    »Du hast komische Vergleiche .«
    »Tut mir leid! Das ist mir gerade so
eingefallen. Wir sehen uns also morgen ?«
    »Ja - morgen bestimmt. Heute aber geht es
nicht...«
    Warum es nicht ging, sagte sie nicht...
    Eve Layson winkte noch zu, als das Taxi die
Einbahnstraße hochfuhr.
    In dem dunklen, überfüllten
Antiquitätengeschäft stand der alte Mann und blickte durch das Schaufenster dem
entschwindenden Fahrzeug ebenfalls nach.
    Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt, und
in seinen Augen lag ein lauernder Ausdruck.
     
    *
     
    Sie saß auf dem Sitz neben dem Chauffeur und
freute sich über den Kauf, den sie getätigt hatte.
    Dabei war es ihr egal, ob die Vase echt, ob
sie wirklich so alt war, wie behauptet wurde, oder ob es sich um eine
Nachbildung handelte.
    Sie gefiel ihr einfach. Und nur das zählte.
    Es war zwölf Uhr mittags.
    Warm schien die Sonne durch die Frontscheibe,
und Rosalynn Randall ermüdete.
    Sie ertappte sich dabei, daß ihr für
    Sekunden die Augen zufielen und sie
kurzfristig einnickte .
    Anfangs hatte sie immer wieder einen Blick
auf den Rücksitz geworfen^ wo die Vase lag.
    Das tat sie später nicht mehr.
    Und genau in diesem Moment hätte sie eine
unheimliche Entdeckung machen können...
    Beide Henkel an der Vase bewegten sich
plötzlich, spreizten sich ab, und in wenigen Sekunden löste sich unterhalb des
einen Henkels eine tonfarbene Hand, die wie im Krampf schließlich wieder eins
wurde mit dem Ringwulst, der die beiden Griffe stützte ...
     
    *
     
    Am Spätnachmittag war in Chicago ein Auto zu
sehen, wie man es nicht alle Tage zu Gesicht bekam.
    Es handelte sich um einen Lotus-Europa, der
durch seine Form und knallrote Farbe jedem sofort auffiel.
    Hätte man erst sehen können, was die
Karosserie verbarg, manch einer wäre aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen.
    Dieser Wagen war in New York zugelassen und
gehörte Larry Brent.
    Zwei Männer saßen vorn auf dem Beifahrersitz,
ein kräftiger, breitschultriger Typ mit rotem Haar und nicht minder rotem
Vollbart, am Steuer ein jungenhaft wirkender, blonder Amerikaner von
sympathischer Erscheinung mit rauchgrauen Augen.
    Es waren Iwan Kunaritschew alias X- RAY-7 und
Larry Brent alias X-RAY-3.
    Die Freunde hielten sich seit den frühen
Morgenstunden in Chicagos Randbezirken auf, weil dort angeblich eine Frau mit
schwarzer Halbmaske gesehen wurde. Die Maskierte hätte unmotiviert Menschen
angegriffen und zu Boden geschlagen .. .
    Als die Meldung über Polizeifunk kam, ging
die Nachricht auch routinemäßig an die beiden Hauptcomputer der PSA, die sofort
eine Warnmeldung auswarfen.
    Es konnte sein, daß es sich um die
rätselhafte Dr. X handelte.
    Mit dieser Gestalt war das erfolgreiche
PSA-Team - Morna Ulbrandson, Larry Brent, Iwan Kunaritschew - in letzter Zeit
des öfteren konfrontiert worden, ohne jedoch zu einem brauchbaren Ergebnis zu
kommen. In der Zwischenzeit stand fest, daß es sich nicht um Dr. X handelte.
    Larry Brent und Iwan Kunaritschew waren bei
der Identifizierung der Frau dabei gewesen und hatten auch die Maske gesehen,
die sie sich genäht hatte, um sich unkenntlich zu machen und die Leute zu
erschrecken.
    Bei der Maskierten handelte es sich um eine
junge, stellungslose Schauspielerin, die in der ärmsten Wohngegend der Stadt
lebte und dem Rauschgift und Alkohol verfallen weit. In einem Anfall geistiger
Umnachtung glaubte sie, sich an ihrer Umwelt für die Enttäuschungen,
Mißerfolge, für die ganze verfahrene Situation rächen zu müssen. In der
Zwischenzeit befand sie sich in ärztlicher Behandlung.
    X-RAY-3 und X-RAY-7 waren auf dem Weg
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