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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen
Autoren: Larry Brent
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zum
Highway, um von dort aus schnellstens nach New York zurückzukehren.
    In der Seneca-Street kam es dann zu dem
unerwarteten und entscheidenden Zwischenfall, der alle Pläne der beiden Freunde
über den Haufen warf.
    Auf der rechten Straßenseite wurde die Tür zu
einem alten, grauen Haus aufgerissen. Eine Frau stürzte schreiend auf die
Fahrbahn. Hinter ihr lief ein Mann, der sie zu packen versuchte.
    Mit einem Aufschrei wirbelte sie um ihre
eigene Achse, und schon klatschten ihre Hände in das Gesicht des Verfolgers,
krallten sich in seine Haut und rissen ihn an den Haaren.
    Der gut gekleidete Mann war so überrascht,
daß er zu Boden ging. Der Attackierte rollte sich zur Seite, zog den Kopf
zwischen die Schultern und stützte sein Haupt mit den Armen um von den heftigen
Fußtritten nicht verletzt zu werden.
    So urplötzlich die Frau wie ein Raubtier über
ihn hergefallen war - so spontan ließ sie wieder von ihm ab.
    Das alles ereignete sich innerhalb weniger
Sekunden, etwa zwanzig Schritte von Larry Brent und Iwan Kunaritschew entfernt.
    Die Frau lief an dem zu Boden geschlagenen
Mann vorbei und rannte auf den Laden zu, der sich unten im Haus befand. Ehe es
jemand verhindern konnte, trommelte sie mit ihrer Faust gegen das Schaufenster,
in dem das Allerlei einer Gemischtwarenhandlung zu sehen war.
    Mit gewaltigem Lärm zersplitterte die
Scheibe. Die Tobsüchtige verletzte sich. Wie eine Springflut sprudelte Blut aus den auf geschnittenen Adern ihres Unterarms.
    Doch selbst das brachte die Rasende nicht zur
Vernunft.
    Im nächsten Moment machte sie auf dem Absatz
kehrt, lief direkt auf die Straße und begann, sich die Kleider vom Leib zu
reißen.
    »Jetzt wird’s kritisch, Towarischtsch«, sagte
der Russe an Larrys Seite, während X-RAY-3 schon sein Fahrzeug bremste, rechts
heranzog, auskuppelte und dann den Zündschlüssel drehte. »Wenn das Mädchen am
hellen Tag mitten auf der Straße einen Striptease hinlegt, werden die
Moralhüter in der Stadt nicht damit einverstanden sein und ihr Schwierigkeiten
bereiten. Ich gehe schon mal voraus, um das zu unterbinden .«
    Mit diesen Worten stieß er die Tür nach
außen, sprang trotz seiner Körperfülle federnd auf den Bürgersteig und jagte zu
der halb ausgekleideten Frau, die aus der Tür neben dem Gemischtwarenladen
gerannt war.
    Dort am Pfosten hing ein Emailleschild mit
der Aufschrift:
    Clair
Simpson Wahrsagerin Sprechstunde nach Vereinbarung
    Die dunkelhaarige Frau war Clair Simpson!
    Sie schlug um sich, spie Kunaritschew ins
Gesicht, schrie ihn an und trat nach ihm.
    Doch der Kraft des PSA-Agenten hatte sie
nichts entgegenzusetzen.
    Mit zwei geschickten Griffen hielt Iwan
Kunaritschew die Zappelnde fest, noch ehe Larry Brent neben ihm auftauchte.
    »Das Mädchen wär’ nichts für mich, Towarischtsch«,
knurrte der PSA-Agent mit dem roten Bart. »Temperament ist ja was ganz Schönes
. . . aber wenn man so kratzbürstig ist, wird’s zur Belastung .«
    »Laß mich los !« Clair Simpsons Stimme überschlug sich.
    In ihren Augen flackerte es wild. Wirr und
zerzaust hingen die Haare in ihre vom Schweiß nasse Stirn.
    »Ich muß zu ihr . . . ich muß ganz schnell zu ihr. . . sonst wird sie sterben .. .«
    Abgehackt kamen die Worte aus ihrem Mund.
    »Sie wird nicht sterben«, nahm Larry Brent
den Faden auf. »Sie können unbesorgt sein, es wird ihr bestimmt nichts
geschehen . . .«
    Seine Stimme klang beruhigend.
    Einen Moment starrte Claire Simpson mit
leeren Augen auf ihn.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir ?« brachte sie tonlos hervor. Ihre Lippen zitterten. Ihr
Gesicht war erschreckend weiß.
    Es sah aus wie eine Totenmaske.
    »Ich bin Larry Brent. Sie brauchen keine
Angst vor mir zu haben. Wir werden Ihnen helfen . . .«
    Noch während er sprach, machte sie einen
neuen Tobsuchtsanfall durch.
    Der Schweiß brach ihr aus, und ihr ganzer
Körper bäumte sich auf, als wäre sie von Dämonen besessen. Mit verzweifelter
Kraft versuchte sie, sich aus Kunaritschews Griff zu winden.
    »Ich muß hin zu ihr . . . die Vase erwacht
zum Leben . . . die Arme würgen sie ... so tut doch was! O mein Gott, warum
laßt ihr sie denn im Stich? !«
    Zahlreiche Passanten bildeten inzwischen
einen Kreis um die Szene. Der zu Boden geschlagene Mann hatte sich wieder
erhoben und kam taumelnd näher.
    Er sah übel zugerichtet aus. Sein Gesicht war
zerkratzt und mit blauen Flecken übersät.
    »Man muß einen Arzt rufen . . . die Polizei«,
stammelte er. Man sah ihm an, daß er mit
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