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Sex Treck (German Edition)

Sex Treck (German Edition)

Titel: Sex Treck (German Edition)
Autoren: Laurent Bach
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Montpellier war alles einfacher, aber hier zuhause hütete seine engste Familie beharrlich sein Geheimnis und das war ihm ganz recht.
    Er ließ Marcel und Jean laufen. Sollten sie sich doch einen Herzkasper holen. An einer der Kehren hielt Daniel kurz an und suchte kurzerhand Cédrics Aufmerksamkeit.
    „Woher kommst du eigentlich, Cédric?“
    Dieser leckte seine Lippen, schlug die Augenlider nieder und murmelte: „Lyon.“
    „ Da war ich leider noch nie. Die Altstadt soll schön sein, die vielen Kneipen und so.“
    Daniel blieb fast die Luft weg, als Cédric überraschend durchdringende, braunen Augen wie Scheinwerfer auf ihn richtete. Oh ja, er war eindeutig ein stilles Wasser und hatte es trotzdem faustdick hinter den Ohren. Als er schwieg, setzte Daniel nach.
    „Hast du jetzt Urlaub? Warum hier in den Cevennen?“
    „War die Idee eines Kumpels.“
    „Hast du ihn nicht mitgebracht?“, wollte Daniel wissen.
    „Ist wieder weg“, war die knappe Antwort, die Cédric sichtlich peinlich war.
    „He, ihr beiden, was tuschelt ihr da wie Mädchen? Wollt ihr dort Wurzeln schlagen?“
    Marcels Stimme kam aus dreißig Meter Entfernung, doch Daniel wünschte seinen Kunden in diesem Moment auf den Mond.
    „Wir holen euch locker wieder ein“, rief er zurück und zwinkerte Cédric zu.
    „So’n Idiot. Ist viel zu schnell“, murmelte dieser und ging voran.
    Sie tauchten in den Wald ein und stiegen in seinem Schatten bergauf. Die nächste halbe Stunde zeigte, dass Cédric Recht behielt. Nathalie blieb immer öfter stehen und tat so, als würde sie die hochgewachsenen Kastanienbäume bewundern oder den mächtigen, verkohlten Baumstumpf, der als einziger Teil des Baumes nach einem Blitzschlag übrig geblieben war. Marie dagegen ging immer noch langsam im eigenen Takt vor sich hin. Auch Daniel ging auf diese Weise und kam Marcel und Jean immer näher, die erste Schwächen zeigten. Über ihnen zog ein Flugzeug eine gerade Linie in den blauen Himmel, im Wald war es still. Der Weg klebte am Hang und ein Fehltritt konnte dazu führen, dass man mit einer gewissen Geschwindigkeit einige Meter abwärts rutschte, bis man schmerzhaft auf die nächsten Bäume und Büsche prallte. Doch alle marschierten aufmerksam und vorsichtig. Wenn sie in einer knappen Stunde den Berg erklommen hätten, würde der Weg einem Höhenpfad folgen, der sie über kahle, grüne Bergflanken, Viehwege und kleine Wäldchen durch ein wunderschönes Panorama bis zur Wetterstation des Mont Aigouals führen würde, die weithin sichtbar war. Sie hörten ein Motorrad, dessen aufheulendes Motorenlärm sich an den Bergen brach. Doch je weiter sie kamen, umso stiller würde es werden, bis auf den Wind, der hier oben ständig pfiff. Weiter ging es. Die Brüder tuschelten miteinander und schauten sich zu Cédric um, als wollten sie prüfen, ob er ihnen bereits auf den Fersen war. Da blieben sie stehen und warteten, bis Cédric zu ihnen aufgeschlossen hatte. Dieser wollte an ihnen vorbeigehen, doch die Brüder hielten ihn auf, schlugen ihm wohlwollend auf die Schulter und zwangen ihm ein Gespräch auf. Mit Schnaufen und Keuchen unterlegte Wortfetzen drangen zu Daniel.
    „Wo - uff - bist du - puhh- untergekommen, junger Mann?“
    „Ach, in einem der Ferienhäuser am Dorfrand“, antwortete Cédric ausweichend. Daniel grinste - der arme Kerl. Ein Eichelhäher stieß einen Warnruf auf.
    „Wo denn genau? Wir sind in einem winzigen Hotel an der Hauptstraße.“
    „Hm, ich weiß gar nicht, wie die Straße heißt.“
    Marcel und Jean warfen sich einen Blick zu, auf den Daniel sich keinen Reim machen konnte. Während Marcel resignierte, schien Jean sagen zu wollen: „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt.“
    Die Brüder ließen Cédric nun vor sich hergehen, anscheinend war es nicht mehr so wichtig, Nathalies Hintern vor Augen zu haben. Daniel selbst bedauerte, dass er nun auf die Hinterteile der beiden Heteros schauen musste, was ihm ja nun nichts einbrachte, weder von den Chancen, noch von der Ästhetik. Die Kerle waren einfach unattraktiv. Marcel war kräftig, aber dicklich, Jean eher hager, dafür schien sein Gesicht ständig Trauer zu tragen, so verdrießlich schaute er stets drein.
    Das Spiel der Sonnenstrahlen zauberte hüpfende und wiegende Schatten und Muster auf dem hartgetrampelten Pfad. Es roch nach Nektar und Wärme, nach Erde und Gras. Daniel blieb stehen und schaute zurück auf den gegenüberliegenden Hang. Die Anhöhe war noch nicht einmal zur Hälfte
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