Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex Treck (German Edition)

Sex Treck (German Edition)

Titel: Sex Treck (German Edition)
Autoren: Laurent Bach
Vom Netzwerk:
keinen Esel mitnehmen?“, fragte Marie, die feine Runzeln in ihrem gepflegten Gesicht trug. „So wie auf dem Stevenson-Weg?“
    Überrascht und mit einer gewissen Sympathie bemerkte Daniel, dass ein schelmisches Lächeln um Cédrics Mund zuckte und gleich wieder verschwand. Er grinste daraufhin die nette Oma Marie an. Sie würde ihm mit Sicherheit keine Schwierigkeiten machen, denn die Waden in ihrer Kniebundhose waren straff und ihre Wanderschuhe offensichtlich häufig in Gebrauch.
    „Nein, Ma rie, unsere Modestine würde die erste Anhöhe wahrscheinlich nicht schaffen, denke ich.“ 
    Nun gingen diverse Augenbrauen in die Höhe, man schaute sich überrascht an. Ja, der erste Teil der Wanderung war der Schwierigste, hier trennte sich bereits die Spreu vom Weizen.
    Auch Cédric richtete einen besorgten Blick auf ihn und nagte an seiner Unterlippe. Daniel nickte ihm aufmunternd zu, dann leerte er seine Tasse und schob sie von sich. Die anderen taten es ihm nach, blickten sich an und schienen nun alle mit den Füßen zu scharren.
    Daniel stand auf und setzte sich schwungvoll den Rucksack auf. Nathalie musste natürlich noch einmal aus Klo und huschte in das Bistro hinein.
     
    Cédric schulterte demonstrativ seinen Rucksack und ließ so Marcel, der ihn in ein Gespräch verwickeln wollte, abblitzen. Er stellte sich an die Mauer, die am Herault entlang führte, und schaute abwesend auf den munteren Fluss, der sich in ein breites Staubecken ergoss. Ein kleines Boot, das mit Blumen bepflanzt worden war, schaukelte auf der Wasserfläche. Die Bäume, die das Bistro umstanden, spendeten angenehmen Schatten. Der Biertrinker wandte sich ein wenig verärgert nun der älteren Dame zu, sie plauderten miteinander. Der Führer Daniel reichte ihr die Wanderstöcke und schaute dann auf seine Uhr. Immer noch konnte Cédric nicht nachvollziehen, warum er hier gelandet war. Silvio, der aus dieser Gegend stammte, hatte ihn fast Hals über Kopf hierher geschleppt in dieses kleine Kaff, das tagsüber aus allen Nähen platzte. Er hatte ein freies Ferienhaus aufgetan und kurzerhand beschlossen, ein paar Tage hier zu verbringen. Und nun war Silvio fort, abgehauen mit einem Kerl, den er in einer Kneipe im nahen Ganges aufgegabelt hatte. Was blieb Cédric anderes übrig, als wieder in das Haus zurückzukehren und darauf zu warten, übermorgen den Bus nach Ganges zu nehmen, um von dort weiter nach Montpellier zu gelangen, wo sein Flugzeug ihn heim nach Lyon bringen würde. Zum Zeitvertreib hatte er diese kleine Wanderung gebucht. Eine tolle Idee, mit Silvio Urlaub in den Cevennen zu machen, ganz romantisch, zum besseren Kennenlernen. Nur sie beide allein im warmen Wasser der Flüsse, in versteckten Buchten. Sex am Ufer war ihnen fast zum Hobby geworden, mitsamt dem Sand, der in ihren Arschritzen klebte oder den warmen Kieseln, die Abdrücke auf dem Rücken hinterließen. Hinter kleinen Wasserfällen waren sie verschwunden, deren Rauschen ihr Stöhnen versteckt hatte. Miteinander geredet hatten sie dagegen nicht übermäßig viel und kennengelernt hatte er nur Silvios Körper, aber das in aller Ausführlichkeit. Doch dass dieser Marcel sich nun aufdrängte, war noch nervtötender als die Einsamkeit, zu der Silvio ihn verdonnert hatte.
    Nathalie war zurückgekehrt und richtete die Träger des Rucksacks, damit ihr T-Shirt nicht ungebührlich eng am Körper klebte. Cédric schrak auf, denn Daniel stand vor ihm und schenkte ihm ein Lächeln, das ihn ein wenig aus seiner Trauerstimmung heraus half.
    „Ich komme“, sagte er und nickte. Daniel hatte ein nettes Lächeln. Dieser Tag würde vielleicht doch nicht so schlimm verlaufen wie befürchtet. Unschlüssig darüber, wem er sich anschließen sollte, hängte er sich hinter Daniel, der voranging, immer den kleinen Schildern nach, die den Weg der 4000 Stufen anzeigten. Es ging durch einen Torbogen hindurch, sie passierten kleine Gassen und genossen für eine kurze Weile die wohltuende Kühle, die zwischen den Bruchsteinmauern der Häuser herrschte. Hier und dort standen Blumentöpfe vor den Häusern, eine Katze saß in der Sonne und putzte sich. In einigen Kehren schlängelte sich der Weg über kleine Treppenstufen immer höher, bis die letzten Häuser zurückblieben und sie die Dächer des Dorfes betrachten konnten, verwinkelt, rötlich-braun, verwittert und äußerst pittoresk. Cédric hörte hinter sich das Kichern Nathalies, die sich mit Marcel unterhielt. Er verdrehte die Augen, und gerade in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher