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Sex & junge Eltern

Sex & junge Eltern

Titel: Sex & junge Eltern
Autoren: Dorette Guehlich , Claudia Bodin , Sonja Weißmann , Christiane Boerger
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Wochen vergehen. Danach dürfte sich der Sex eigentlich nicht viel anders anfühlen als vorher. Das tut er aber bei den meisten Frauen: Beim ersten Mal nach dem Baby spukt eine wilde Mischung aus Angst und Neugier, aus Lust und Rollenkonflikt (Was macht Mama da?) durch den Kopf. Und, ganz klar, ein Ohr ist immer beim Baby.
    Was hilft? Zeit, Zärtlichkeit und neue Übung.
    SORGE NUMMER 2: Meine Vagina ist zu weit.
    Die Wahrheit:
Sie bildet sich zurück
    Die Aachener Hebamme Lisa Färber, 34, sorgt bei ihren Kursen zur Rückbildung regelmäßig für Lacherfolge: „Vergesst es, dass sich der Penis eures Mannes jetzt fühlen muss wie ein Smart im Sankt-Gotthard-Tunnel“, sagt sie den jungen Müttern. „Eure Vagina ist elastisch wie ein Gummiband. Sie dehnt sich bei der Geburt extrem aus, aber sie zieht sich zusammen, kaum dass das Kind draußen ist.“ Die Hebamme hat Recht. Sexualtherapeuten bestätigen, dass ihnen so gut wie nie ein Mann begegnet, der Sex-Probleme hat, weil seine Frau zu weit ist. Also – weg mit diesen Bedenken. Gezielte Rückbildungsgymnastik (Kurse bieten Krankenhäuser und Hebammen) strafft den Beckenboden und macht Sie sicher, dass die Blase beim Sex dicht bleibt.
    SORGE NUMMER 3: Die Scheide ist zu trocken.
    Die Wahrheit:
Dagegen kann man etwas tun
    Der Östrogenspiegel im Blut ist niedrig, wenn Sie Ihr Baby stillen. Und das wirkt tatsächlich auf die Drüsen in der Vagina – sie sondern weniger Sekret ab. Weniger – nicht gar keines.
    Das heißt: Sie und Ihr Partner brauchen mehr Geduld, bis Sie sich schön feucht anfühlen. Bei einem Teil der stillenden Frauen wirkt auch das nicht immer, dann kann eine Gleitcreme helfen.
    SORGE NUMMER 4: Ich sehe da unten schrecklich aus.
    Die Wahrheit:
Nach zwei Wochen ist alles gut!
    Bei etwa 30 Prozent der Wöchnerinnen sehen die äußeren Geschlechtsorgane schon fünf bis sieben Tage nach der Entbindung wieder aus wie vorher. Mit einer Dammnaht dauert es länger, etwa vierzehn Tage bis drei Wochen. Schwellungen und Blutergüsse, die nach einer schweren Geburt zurückbleiben, brauchen Zeit, um abzuklingen – etwa zwei Wochen. So weit die Medizin. Tatsächlich fühlen sich aber viele Frauen nach der Geburt länger als zwei, drei Wochen wie verwundet. Jetzt hilft Gelassenheit: Auch wenn medizinisch nichts gegen Sex mit Wochenfluss spricht (das Sekret ist nicht infektiös) – man muss keinen haben! Sie entscheiden, wann Sie sich untenherum wieder schön finden. Wenn Sie das mögen: Mit einem Spiegel können Sie nachschauen, ob Sie sich wieder gefallen.

7. Nach der Geburt: Und – läuft noch was?
    Wir haben uns bei unseren Lesern und in der Community von eltern.de umgehört und hier typische Probleme exemplarisch auf den Punkt gebracht. Michael Mary, Paartherapeut und Buchautor („Lebt die Liebe, die ihr habt“, Rowohlt, 9.99 Euro) und Camilla Engelsmann von Pro Familia kommentieren
    Was, wenn er mehr will als sie?
    „Ein halbes Jahr lang lief gar nichts nach der Geburt. Das war auch okay. Aber jetzt will sie nur noch ein-, zweimal im Monat Sex, viel seltener als früher. Es ist dann auch aufregend. Trotzdem denke ich oft, wir sind doch erst Anfang 30, da kann man doch nicht schon so abbauen. Also, ich hätte jedenfalls gern öfter Sex.“
    MICHAEL MARY: „Warum sollte der Sex unbedingt so bleiben, wie er mal war? Das klingt ja wie eine Verpflichtung. Natürlich verändert ein Kind die Bedürfnislage. Das sollten Eltern wissen und sich nicht wundern. Grundsätzlich kann man sich immer nur an seinen Bedürfnissen orientieren.“
    CAMILLA ENGELSMANN: „Der Schlüssel zu gutem Sex ist nicht die Häufigkeit, sondern die intime Nähe zwischen den Partnern. Beide möchten sich dabei gemeint und begehrt fühlen, das macht Freude. Wenn sich eine Beziehung durch ein Baby verändert, kann es sein, dass der Mann sich plötzlich hilflos und ausgeschlossen fühlt. Und vielleicht kann er diesem Gefühl nur durch Forderungen Ausdruck verleihen. Aber Druck erzeugt Gegendruck. Und an dieser Stelle muss der Mann sich fragen, was er wirklich will: eine Quote oder Qualität? Bei Letzterem helfen Rücksicht, Gespräche, mehr Raum als Paar. Und man sollte nicht nur abends – wenn beide müde sind – einen Versuch starten, sondern vielleicht auch mal morgens oder mittags.“
    Soll man sich zum Sex verabreden?
    „In einer Frauenzeitschrift habe ich einen Artikel über ein Paar gelesen, bei dem im Bett nichts mehr lief. Die haben dann so ein Projekt durchgezogen: einen
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