Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
machen. Jedenfalls noch nicht.«
    »Haben Sie eigentlich auch
einen Namen?« erkundigte ich mich.
    »Jones«, sagte sie. » Russ nennt mich die griffbereite Jones. Das trifft es
etwa.«
    »Aber das kann doch nicht alles
sein«, meinte ich.
    »Lotti«, ergänzte sie. »Charlotte
paßt nämlich nicht zu mir.«
    »Also, Sie sind Lotti und von Russ geschickt«, faßte ich zusammen. »Weshalb?«
    »Sie sollen doch herausfinden,
von wem und warum Hal Lessinger umgebracht wurde,
stimmt’s?« Wieder gähnte sie. »Und ich soll Ihrem Denkapparat auf die Sprünge
helfen. Sie brauchen nur zu fragen, ich weiß auf alles die richtige Antwort.«
    »Wenn das zutrifft, warum
braucht Blair dann überhaupt noch mich?«
    »Nun werden Sie bloß nicht
vorwitzig, Holman «, sagte sie böse. »Wenn ich etwas
nicht leiden kann, dann vorwitzige Männer. Wenn Sie schwul wären, wäre das noch
eine Entschuldigung, aber Sie sind ja nicht schwul, oder?«
    »Nein«, sagte ich. » Russ hat wohl zu viel zu tun, um selbst zu kommen?«
    » Russ hat immer zu viel zu tun«, bestätigte sie. »Nicht mal für Sex hat er Zeit —
jedenfalls meistens nicht. Mir besorgt er’s in letzter Zeit immer nur auf die
Schnelle, wenn ich gerade mal nicht hinsehe. Zum Beispiel — ich lasse was
fallen, bücke mich danach, und schon hat er’s erledigt. Ist wohl weiter nicht schlimm,
denke ich. Aber die richtige Befriedigung bringt es nicht, wenn Sie wissen, was
ich meine.«
    »Erzählen Sie mir von Hal Lessinger «, wechselte ich das Thema.
    »Wenn Sie mir sagen, was Sie
über ihn wissen, kann ich den Rest ergänzen. So geht es schneller.«
    Plötzlich hatte ich Verlangen
nach einem Drink, deshalb ging ich zur Bar zurück und goß mir ein Glas ein.
    » Lessinger war ein Schmarotzer«, begann ich. »Ein Verwerter von Ideen anderer Leute, ein
Geschäftemacher. Er hatte seine Finger überall drin. Wenn jemand ein
Filmprojekt hatte und die richtigen Verbindungen brauchte, besorgte Lessinger sie ihm und bekam dafür seine Prozente.«
    Sie lächelte ein bißchen
mitleidig. »Ist das alles, was Sie über ihn wissen, Holman ?«
    »Alles«, nickte ich.
    »Er war ein Erpresser«, sagte
sie. »Aber nicht einer von der üblichen Art. Er benutzte sein Wissen als
Druckmittel, wenn er ein Geschäft abschließen wollte. Keiner mochte ihn.
Besonders nicht die Leute, die er zu einem Geschäft gezwungen hatte, das sie
gar nicht abschließen wollten.«
    »Sie deprimieren mich«, sagte
ich wahrheitsgemäß. »Hat er auch Russ Blair erpreßt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Eher
war es umgekehrt. Er hatte Russ zu ein paar Projekten
überredet, bei denen nur Geld zu verlieren war. Und Russ haßt nichts so sehr wie Verlustgeschäfte. Also nahmen er und Jake sich Hal Lessinger eines Tages vor, unter vier Augen. Sie sagten
ihm, daß sie mit ihm quitt werden wollten. Durch ein Bombengeschäft, und zwar
die Art Coup, bei dem sie nicht nur ihre Investitionen zurückbekommen, sondern
für ihre vergebliche Mühe auch noch einen kräftigen Profit machen konnten.
Deshalb sind sie wahrscheinlich auch so sauer, daß Hal Lessinger ausgerechnet jetzt umgebracht wurde. Ohne Lessinger gibt’s für sie auch keinen Profit.«
    »Haben sie ihm gedroht?«
    » Russ gibt sich niemals selbst mit Drohungen ab«, sagte sie. »Dafür hält er sich
Jake. Doch, ja, wahrscheinlich haben sie ihm ein bißchen Angst eingejagt.
Gerade genug, daß er ihnen einen Handel nach ihrem Geschmack anbot.«
    »Und das war?«
    »Ein neues Geschäft«, sagte
sie, »das ihnen fetten Profit abwerfen sollte. Sind Sie schwer von Begriff, Holman ?«
    »Ich will Einzelheiten über
dieses Geschäft wissen«, knurrte ich.
    »Erinnern Sie sich noch an Iris Merivale ?« sagte sie. »An den großen Sexstar des Schwarzweißfilms?« Verächtlich stieß sie die
Luft aus. »Ist schon eine Ewigkeit her, fast vor meiner Geburt.«
    »An Iris Merivale erinnere ich mich«, sagte ich. »Sie ist vor etwa drei Wochen gestorben.«
    »Und bis kurz vor ihrem Tod
arbeitete sie an einem neuen Film«, fuhr Lotti fort. »Etwa in der Hälfte mußten
sie die Dreharbeiten abbrechen, weil sie einfach nicht weiterkonnte. Sie war
Spitzenkandidat für den Totengräber, alle wußten das — nur nicht sie selbst.
Und natürlich nicht Tony Ferrell .«
    »Er führte in allen ihren
Filmen Regie«, erinnerte ich mich.
    »Beim letzten war er nicht nur
der Regisseur, sondern auch der Produzent«, korrigierte sie mich. »Irgendein
reicher Spinner steckte eine Menge Geld in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher