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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose
Autoren: Carter Brown
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Film. Als Ferrell das alles verpulvert hatte, warf der Finanzier einen Blick auf das, was sie
schon im Kasten hatten, und kam zu dem Schluß, daß selbst er nicht so verrückt
war, noch mehr gutes Geld durch den Schornstein zu jagen.«
    »Und?«
    »Und so saß Ferrell mit einem schlechten halben Film da, den sich niemand auch nur ansehen wollte«,
erzählte sie. »Auch sein ganzes eigenes Vermögen hatte er hineingesteckt. Jetzt
ist er pleite, und Iris ist tot. Jemand erbarmte sich Ferrells ,
lieh ihm zehntausend Dollar und bekam dafür das Filmnegativ als Pfand. Ferrell behielt sich allerdings das Recht vor, den Film als
Regisseur und Produzent fertigzustellen, wenn sich jemals eine Chance dazu bot.
Das war natürlich vor Iris’ Tod. Er war immer schon ein Träumer.«
    »Möchten Sie noch etwas
trinken?« erkundigte ich mich.
    Sie sah in ihr leeres Glas,
schüttelte aber den Kopf. »Nein, lieber nicht. Sie machen lausige Martinis, Holman .«
    »Dann erzählen Sie mir noch ein
bißchen über Ferrell «, schlug ich vor.
    »Hal Lessinger kannte die Situation«, berichtete sie. »Er wußte immer, wenn irgendwo etwas am
Kochen war. Und er hatte eine Idee: Angenommen, Ferrell konnte den Film tatsächlich fertigstellen? Bei der großen Publicity, die Iris Merivales Tod bekommen hatte, mußte er eigentlich ein
Kassenschlager werden.«
    »Aber wie konnte er ihn zu Ende
drehen, wenn Iris nicht mehr lebte?« fragte ich betont geduldig.
    »Um dieses Problem zu lösen,
muß man schon ein solcher Trickster wie Hal Lessinger sein.« Sie grinste langsam. »So wie er’s
erzählte, sah Iris immer noch atemberaubend schön aus, auch, wenn sie über
vierzig war. Aber die Pillen, der Alkohol und die vielen Männer hatten ihren
Körper verwüstet. Um es mit Lessingers eigenen
charmanten Worten zu sagen, vom Hals abwärts war sie eine Vogelscheuche.
Deshalb hatte er die Idee, daß Ferrell bei
Nahaufnahmen den Körper eines Doubles verwenden sollte, wenn er den Film fertig
drehte. Bei allen anderen Einstellungen konnte man dem Mädchen mit Perücke und
so weiter die richtige Ähnlichkeit geben, das war kein Problem und ist schon
öfter praktiziert worden.«
    »Es würde zwar nach wie vor ein
schlechter Film bleiben«, überlegte ich, »aber eine posthume Absahnerei werden, stimmt’s?«
    »Sie und Ihre großen Worte.«
Sie zuckte die Schultern. »Aber wahrscheinlich haben Sie recht. Jedenfalls konnte Lessinger Russ ohne weitere
Überredungskünste für seine Idee gewinnen. Sie mußten nur das Filmnegativ von Ferrells Freund und Gönner zurückkaufen und Ferrell die Dreharbeiten beenden lassen. Lessinger war der Ansicht, daß es ziemlich billig gemacht werden
konnte, für nicht mehr als dreißigtausend Dollar insgesamt. Und für sie sollte
mindestens zehnmal so viel Gewinn dabei herausspringen, wenn sie nur die
richtige Verleihfirma interessieren konnten. Russ war
begeistert, aber dann stießen sie auf Hindernisse. Ferrells Gönner war doch nicht ganz so dumm, wie sie angenommen hatten. Er wollte einen
ansehnlichen Anteil an dem Projekt, ehe er das Filmnegativ aus den Händen gab,
und dann legte sich auch Ferrell selber quer. Sein
künstlerisches Gewissen erlaube ihm diesen Betrug nicht, behauptete er. Er
würde das Andenken an einen großen Star nicht mit Schmutz bewerfen.« Wieder
zuckte sie die Schultern. »So stand die Sache gestern abend — als jemand beschloß, Hal Lessinger mit Gewalt aus
dem Projekt auszuschalten.«
    »Dieser Gönner von Ferrell «, erkundigte ich mich. »Hat er auch einen Namen?«
    »Jamison. Alec Jamison.«
    »Wissen Sie, wie ich ihn
erreichen kann? Ihn oder Ferrell ?«
    » Russ ist der Ansicht, für einen smarten Privatdetektiv sollte es kein Problem sein,
die beiden aufzutreiben.«
    »Und wo finde ich Russ ?«
    » Russ war weiterhin der Ansicht, daß Sie dumm genug sein würden, auch diese Frage zu
stellen«, erwiderte sie. »Seine Antwort ist simpel: Versuchen Sie gar nicht
erst, ihn zu finden, sie stoßen dabei nämlich nur auf Jake. Russ setzt sich mit Ihnen in Verbindung, wo und wann er es für richtig hält. Er läßt
Ihnen auch ausrichten, Sie sollen sich nicht um Lindy Carter sorgen. Ihr wird es gutgehen, so lange Sie parieren und Russ mit den richtigen Antworten versorgen.« Sie öffnete
die Faust und ließ das leere Glas neben sich auf die Couch fallen. »Schätze,
das ist im Augenblick alles, Holman . Jetzt muß ich
gehen.«
    »Sie werden mir direkt fehlen,
Lotti«, meinte ich.
    Ich trat auf die
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