Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
hat er die Bullen gerufen«, gab Jake zu bedenken. »Damit sie rechtzeitig hier
eintreffen, um uns beisammen zu finden.«
    »Also, diese Idee finde ich gar
nicht nett«, seufzte Blair. »Alles, was wir haben, ist ein Haufen Fragen und
keine einzige Antwort.«
    »Warum engagierst du nicht Holman , um das zu ändern?« Jake schnitt eine hämische
Grimasse.
    »Ja, warum eigentlich nicht?«
Blair grinste mich mit schmalen Lippen an. »Okay, Holman ,
Sie sind hiermit engagiert. Stellen Sie fest, wer Hal Lessinger erschossen hat, und warum.«
    »Damit will ich nichts zu tun
haben«, sagte ich fest. »Suchen Sie sich einen anderen Hampelmann.«
    »Ich denke, Lindy ist eine alte Bekannte von Ihnen?« Er lächelte, aber gar nicht freundlich. »Und
Sie sind ihr einen großen Gefallen schuldig?«
    »Schon«, nickte ich.
    »Sie wird uns Gesellschaft leisten«,
sagte er, »bis Sie meinen Auftrag zur Zufriedenheit erledigt haben. Als eine
Art Pfand, verstehen Sie?«
    »Zum Teufel mit euch!« Ich
machte einen raschen Schritt auf ihn zu.
    Er hob die Pistole nur um einen
Zentimeter, aber das genügte schon, um mich zu bremsen. Wir standen nur zwei
Meter auseinander, und auf diese Entfernung hätte er mich selbst mit bestem
Willen nicht verfehlen können.
    »Ich könnte Sie auf der Stelle
erschießen«, warnte er. »Die Polizei würde unser Wort darauf akzeptieren: Sie
sind mit gezückter Waffe aus dem Haus gerannt, gerade als wir die Einfahrt
heraufkamen. Daß Sie keine Waffe haben, macht gar nichts, wir können Ihnen
nachträglich eine geben. Also seien Sie kein Idiot, Holman !«
    Verbittert erkannte ich, daß er
recht hatte. Entweder tat ich ihm den Willen, oder ich war so gut wie tot. Wenn
ich starb, war Lindy damit auch nicht geholfen, ganz
zu schweigen von meiner Wenigkeit.
    »Also gut.« Ich gab mir keine
Mühe, die Feindseligkeit in meiner Stimme zu unterdrücken.
    »Ich melde mich später am Tag
bei Ihnen«, verkündete Blair. »Natürlich helfen wir Ihnen, so gut wir können.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Der Kleinen geschieht nichts«,
fuhr er fort, »solange Sie nur hart genug an dem Fall arbeiten und uns die
richtige Lösung präsentieren.«
    Der Dicke grinste mich
leutselig an, als ich an ihm vorbei zur Haustür ging.
    »Wie Russ sagt — nun arbeiten Sie mal tüchtig. Denn tot sind Sie noch lange genug.« Sein
Grinsen wurde noch breiter. »Und wenn Sie etwas Aufmunterung dabei brauchen —
ich weiß ein paar Tricks, die der Kleinen hier noch im hohen Alter Alpträume
einjagen werden.«

2
     
    Es war schon Mittag, als ich
wieder zu mir kam. Nach dem Badezimmer-Ritual — meine Zähne würden niemals so glänzen
wie die Blairs, aber der Mensch kann eben nicht alles haben — hatte ich mir
gerade die dritte Tasse Kaffee eingeschenkt, als die Türklingel anschlug.
    Als ich meine Haustür öffnete,
war es mir, als hätte der Weihnachtsmann nach all den Jahren endlich richtig
geraten und mir das Idealgeschenk geschickt. Das schwarze Haar floß ihr von
einem Mittelscheitel in glänzenden Kaskaden auf die Schultern herab.
Smaragdgrüne Augen funkelten verwegen, und der volle Mund hatte einen
arroganten, selbstzufriedenen Schwung. Sie trug ein über dem Magen geknotetes
Hemd, an dem kein Knopf geschlossen war. Ihre hohen kleinen Brüste drückten
sich mit provozierender Ungeduld bei jeder Bewegung gegen den Stoff. Der
Minirock enthüllte tadellos gewachsene, sonnenbraune Beine.
    » Holman ?«
fragte sie. »Rick Holman ?«
    »Stimmt«, nickte ich. »Und Sie
sind wohl der neue Klempner?«
    » Russ Blair schickt mich.«
    Sie fegte an mir vorbei, als
sei ich Luft. So konnte ich nur die Haustür schließen und ihr ins Wohnzimmer
folgen. Als ich sie eingeholt hatte, saß sie schon mit übereinandergeschlagenen
Beinen und gelangweiltem Gesicht auf der Couch.
    »Ich nehme einen Martini auf
Eis, etwa fünf zu eins.«
    Ich mixte ihr den Drink. Als
sie mir das Glas aus der Hand nahm, gähnte sie ungeniert.
    »Ich wollte ja nicht«, begann
sie, »es ist nicht meine Auffassung von nettem Zeitvertreib. Aber Russ sagt, ich muß es tun.«
    »Was — Martinis trinken?«
    »Nein, mit Ihnen reden.«
Nachdenklich nippte sie an ihrem Glas. »Also gut, stellen Sie Ihre Fragen, aber
machen Sie schnell, okay?«
    »Wie geht’s Lindy Carter?«
    »Gut, nehme ich an.« Sie zuckte
mit den Schultern. »Jedenfalls sagt Jake, daß es ihr gutgeht. Offenbar hat er
ein besonderes Interesse für sie entwickelt. Aber darüber brauchen Sie sich
keine Sorgen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher