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Sex - die 10 Todsünden

Titel: Sex - die 10 Todsünden
Autoren: Beatrice Oswalt & Wagner Kolle
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sie mich behandeln musste. Es war eine wunderschöne Nacht.
    Auch die anderen Nächte, die ich noch in Hamburg war, verbrachten wir zusammen im Hotel. Wir konnten nicht voneinander lassen. Wir fühlten uns wie zwei Magneten, die zueinander hingezogen werden. Am letzten Abend, während wir gerade miteinander schliefen, erzählte sie von einem Mann, mit dem sie in einer besonderen Weise ihren Orgasmus erlebt hatte. Dieser Mann war über eine Stunde in ihr gewesen und hatte sie mit sanften rhythmischen Bewegungen zum Orgasmus gebracht, während sie sich dabei mit den Fingern an der Klitoris in steigende Erregung gerieben hatte. Ich fand das sehr offen und spannend, denn so lernte ich sie doch besser kennen. Und es schmeichelte mir, dass sie offenbar keinerlei Scheu und Scham vor mir empfand.
    Wir trieben es auf dem Bett oder auf dem Balkon
    Am Ende dieser Woche beschlossen wir einen kurzen gemeinsamen Urlaub. Wir wollten auf die Kanarischen Inseln fliegen. Sie erzählte mir von einem wunderschönen Hotel auf Gran Canaria. Da sie den Hoteldirektor kannte, würde er uns einen guten Preis machen.
    Das war also beschlossene Sache. Auf dem ganzen Flug waren wir so zärtlich miteinander, dass wir beinahe die Aufmerksamkeit der anderen Gäste erregt hätten. Der Direktor des Hotels holte uns am Flughafen von Gran Canaria ab. Die Begrüßung zwischen Heike und ihm war so feurig, dass mir sofort klar war: »Da ist ein früherer Liebhaber im Spiel.« Heike spürte mein Unbehagen und versicherte mir abends auf dem Balkon unseres kleinen Appartements, dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Sie sei jetzt mit mir zusammen, und alle anderen Männer würden in ihrem Leben keine Rolle mehr spielen.
    In dieser Situation fiel mir ein Erlebnis mit einer früheren Freundin ein. Wir waren im Bett gelegen, und ich hatte ganz nebenbei den Namen einer Verflossenen erwähnt. Die ganze Nacht hatte ich darunter zu leiden, weil die Freundin neben mir damals der Meinung war, ich würde sie in Gedanken betrügen. Ich würde an andere Frauen denken, während ich Sex mit ihr hatte – ich konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Aber ich wusste eines genau: Ich selbst wollte niemals so absurd reagieren. Es ist nun mal so, dass zwei Menschen schon eine Vorgeschichte haben, wenn sie sich treffen. Auch Heike hatte ihre Vorgeschichte, ebenso wie ich. Der einzige Unterschied zwischen uns war, dass ich nicht gerne darüber sprechen wollte, was ich früher erlebt hatte.
    Heike war anders. Für sie war Sex eine Art endloses Spiel. Mit verschiedenen Partnern und verschiedenen Situationen. Sie benahm sich in dieser Zeit wie ein Kind, das mir einfach alles erzählen wollte. Wie sie das erlebt hatte. Mit wem sie es erlebt hatte. Wie die großen Momente in ihrem Leben waren. Auch auf Gran Canaria fand ich das anfangs noch spannend. Und wenn irgendwelche negativen Gefühle aufkamen, wischte ich sie weg. Denn sie begeisterte mich immer wieder. Zum Beispiel wenn sie mittags in ihrem winzigen Bikini am Strand saß, plötzlich nach meiner Hand griff, mich hochzog und sagte: »Jetzt muss es sein.« Dann stürmten wir in unser Appartement und trieben es auf dem Bett oder auf dem Balkon.
    Nach zwei Jahren ließ ich die Geschichte einschlafen
    Heike und ich verlebten zwei wunderbare Jahre, in denen sie mir aber immer wieder und immer mehr von früheren Erlebnissen erzählte. Nach einer anfänglichen Zeit sehr befriedigender Sexualität verstärkte sich deswegen mein Gefühl, auf einer Art Prüfstand zu stehen. War ich so gut wie der frühere Liebhaber, der sie immer mit der Zunge zum Orgasmus gebracht hatte? War ich so fantasiereich wie der Mann, der extra sein Bett hatte erhöhen lassen, damit er leichter von hinten in sie eindringen konnte? War ich besser oder schlechter als jener Schlagersänger, der sie entjungfert hatte? Auch diese Geschichte hat mir Heike sehr fröhlich und offen erzählt: Sie hatte sich als 15-Jährige in einen sehr berühmten, älteren Sänger verliebt, der auch Gefallen an ihr gefunden hatte. Doch während sie damals noch gar nicht so sehr an Sex dachte, wollte er sie im Bett haben. Und das geschah eines Abends in einem Hotelzimmer. Sie wusste noch überhaupt nicht, was sie damit anfangen sollte. Der Mann war sehr zärtlich und lieb, aber ihr dauerte es viel zu lange. Und nachdem er eine halbe Stunde in ihr gewesen war, hatte sie zu ihm gesagt: »Mach jetzt mal Schluss, es ist genug.« Jedes Mal, wenn ich diesen Sänger im Radio hörte oder im
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