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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren
Autoren: Angie Sage
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Gasse, um Milo durchzulassen, der in einer neuen Robe erstrahlte, dunkelrot und mit Gold besetzt, und darin eine imposante Figur abgab. Bei Marcia angekommen, machte er eine übertrieben tiefe Verbeugung und küsste ihr die Hand – unter den Hochrufen und vereinzeltem Beifallklatschen aus der Menge.
    Jenna sah von der Cerys aus zu. »Er ist ja so was von peinlich«, stöhnte sie. »Warum kann er sich nicht wie ein normaler Mensch benehmen? Warum kann er nicht einfach ... in Ordnung sein?«
    »Hör mal, Jenna«, antwortete Septimus, »Milo ist vielleicht nicht so ist, wie du ihn gern hättest, aber das heißt nicht, dass er nicht in Ordnung ist. Er ist schon in Ordnung, aber eben auf seine Weise.«
    »Hmm«, brummte Jenna, nicht wirklich überzeugt.
    Milo führte Marcia zur Cerys. »Kommen Sie an Bord. Ich muss Ihnen eine äußerst kostbare Fracht zeigen.«
    »Danke, Milo«, erwiderte Marcia. »Ich habe alle Vorkehrungen getroffen, damit die kostbare Fracht unverzüglich in den versiegelten Raum im Zaubererturm gebracht werden kann, wo sie auf unbestimmte Zeit bleiben wird. Unser Mr. Knee hier wird sich darum kümmern.«
    Milo schaute verblüfft. »A... aber ...«, stammelte er. Es gab einen gelben Blitz, einen leisen Knall, und der unverwechselbare Jim Knee nahm Gestalt an. Er verneigte sich vor Milo und schritt vergnügt das Fallreep der Cerys hinauf, wäre aber beinahe von Lucy Gringe umgerannt worden, die mit fliegenden Zöpfen heruntergesaust kam und »Simon! Oh, Simon!« rief.
    Aus den hinteren Reihen der Menge drängten zwei Spätankömmlinge nach vorn.
    »Silas, wieso kommen wir eigentlich immer zu spät?«, schnaufte Sarah. »Oh, sieh doch ... da ist er. Nicko, Nicko!«
    Nicko stand oben auf dem Fallreep und hielt nach seinen Eltern Ausschau, die wiederzusehen er nun endlich bereit war. »Mom! Dad! Hallo!«
    »Nun komm schon, Silas, beeil dich«, sagte Sarah.
    »Ach du lieber ... oh, Sarah, er sieht so erwachsen aus.«
    »Er ist älter geworden, Silas. Furchtbar viel älter, wenn man glauben darf, was so erzählt wird.«
    Als der Trubel sich legte, stand eine Ratte auf dem Kai und hielt ein Schild hoch, auf dem stand:

    RATTEN!
Seid ihr es leid, seekrank zu werden ?
Habt ihr genug von Schiffszwieback?
Genug von Rüsselkäfern?
Dann kommt in die Burg und werdet Botenratte!
BEWERBT EUCH AUF DIESE ANZEIGE.
FRAGT NACH STANLEY.
    Und ausnahmsweise einmal machte die Ratte gute Geschäfte.

Was ihr vielleicht noch wissen wollt über ...
    Was ihr vielleicht noch wissen wollt über ...
Geisterschiffe
    Von Zeit zu Zeit geht in Port die Angst um, dass sich ein Geisterschiff der Stadt nähere. Meist ist die Angst unbegründet, doch zumindest einmal war sie es nicht.
    Ein Geisterschiff ist ein richtiges Schiff, das von den Geistern aller Besatzungsmitglieder, Passagiere und Tiere (sogar Seevögel) bevölkert wird, die sich in dem Moment, als es zum Geisterschiff wurde, an Bord aufhielten. Niemand weiß, ob diese Geister begreifen, was mit ihnen geschehen ist, denn sie scheinen ihr gewohntes Leben weiterzuführen und segeln mit dem Schiff ziellos über die Ozeane. Es kommt nur ganz selten vor, dass ein Geisterschiff tatsächlich einen Hafen anläuft, doch es gibt einen glaubwürdigen Bericht, wonach ein solches Schiff vor ungefähr fünfzig Jahren während eines Schneesturms mitten in der Nacht in Port anlegte und bei Sonnenaufgang wieder in See stach.
    Ein Schiff kann auf zweierlei Weise zum Geisterschiff werden: Es kann bei Dunkelmond vor einer der sogenannten Geisterinseln vor Anker gehen. Bei Sonnenaufgang hat es sich in ein Geisterschiff gewandelt – und alle an Bord sind Geister geworden.
    Oder es kann auf hoher See einem Geisterschiff begegnen. Das Geisterschiff erweckt den Eindruck, es sei in Seenot oder manövrierunfähig. Das lebende Schiff geht längsseits und bietet ihm seine Hilfe an, und sobald es das Geisterschiff berührt, wechselt es – und alle an Bord – ins Geisterdasein.
    Es gibt Fälle von trauernden Angehörigen, die ein Schiff gemietet haben, um ihre zu Geistern gewordenen Lieben noch einmal zu sehen und den Versuch zu unternehmen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Natürlich ist es sehr schwierig, dafür ein Schiff zu bekommen, denn Kapitäne sind ein abergläubisches Völkchen. Seit dem Zwischenfall mit der Idora, einem Fischerboot, das genau zu diesem Zweck gemietet wurde, wird kein Skipper in Port mehr einen solchen Auftrag annehmen. Die Idora fand das Geisterschiff, das sie suchte,
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