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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren
Autoren: Angie Sage
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zu stöhnen. Sarah Heap hörte ihn, nahm aber an, es seien die Geister der kleinen Prinzessinnen, von denen ihr Jenna erzählt hatte. Nach einer Weile schlief Merrin ein. Gegen Mitternacht wachte er auf und begann wieder zu schreien. Sarah schickte Silas hinunter, um nachzusehen, aber auf halber Treppe besann sich Silas eines Besseren, kehrte ins Bett zurück und sagte zu Sarah, es seien nur »Katzen« gewesen. Verzweifelt schlief Merrin ein. Er schlief die ganze Nacht und einen Großteil des nächsten Tages durch. In der folgenden Nacht schrie er wieder, und Sarah Heap hatte schreckliche Albträume von Katzen.
    Am späten Abend des darauffolgenden Tages strich Merrin mit den Fingern über die Wandverkleidung, um die Astlöcher im Holz zu zählen, und dabei stieß er zufällig an den Riegel, mit dem sich die Tür öffnen ließ. Ohne sich darum zu scheren, ob ihn jemand sah oder hörte, flitzte er hinauf in sein Zimmer unterm Dach, verdrückte seinen Notvorrat an Lakritze und Bananenbären und schlief abermals ein.
    Am anderen Morgen spielte er mit dem Gedanken, dem Manuskriptorium den Rücken zu kehren, besann sich dann aber anders. Die Schreiberuniform gefiel ihm – er kam sich darin wichtig vor –, und außerdem brauchte er das Gehalt, um sich Lakritze kaufen zu können.
    Dass er Tante Zelda über den Weg lief, war wirklich unglaubliches Pech, aber er fand, dass er sich ganz gut aus der Affäre gezogen hatte. Danach eilte er selbstbewusst und in der Erwartung, mit offenen Armen wieder aufgenommen zu werden, ins Manuskriptorium, musste aber feststellen, dass Jillie Djinn sich nicht mehr so leicht an der Nase herumführen ließ wie bisher. Sie bestürmte ihn mit Fragen und verlangte die Herausgabe eines Schlüssels, den er, wie er zugeben musste, tatsächlich versteckt hatte – aber die ganze Sache war nicht seine Schuld, und er verstand nicht, warum so viel Aufhebens davon gemacht wurde. Er hatte es nur getan, weil ihm der Gewölbegeist erzählt hatte, dass Scherztag sei (ein alter Brauch im Manuskriptorium) und dass der neueste Schreiber an diesem Tag etwas verstecken und dann abwarten müsse, wie lange es dauere, bis es gefunden werde. Der Geist hatte ihm freundlicherweise die Geheimformel für den Schlüsselsafe verraten und sogar ein Versteck vorgeschlagen – ein altes Geheimfach unter einer losen Fußbodendiele hinter der Theke im Verkaufsraum. Jillie Djinn schien den Spaß überhaupt nicht zu verstehen, nicht einmal, als er ihr den Schlüssel zurückgab.
    Merrin fühlte sich ungerecht behandelt, als Jillie Djinn ihm eröffnete, dass er Türdienst vor den Gewölben habe, bis der Gewölbegeist gefunden sei. Da unten war es kalt und gruselig, und niemand kam einen besuchen. Und ebenso wenig gefiel ihm, wie die Schreiber kicherten, wenn er ins Manuskriptorium hinaufkam. Die nächsten paar Wochen verbrachte Merrin damit, in der Kälte vor den Gewölben zu schlottern, an dem doppelgesichtigen Ring zu drehen, den er am Daumen trug, und auf Rache zu sinnen. Er würde es Jillie Djinn zeigen, und er würde es auch diesen eingebildeten Schreibern zeigen.
Die Lichtsphäre
    Miarrs Lichtsphäre war eines der alten Weltwunder.
    Sie fühlt sich kalt an, wenn man sie berührt, und ihre Energiequelle ist unbekannt. Man vermutet, dass sie aus den Jenseitigen Tagen stammt, als der Legende zufolge eine Kette von Lichtsphären die Erde umspannte und Seefahrern den Weg wies. Miarr stammt von den Lichtwächtern ab, die wiederum die Nachfahren der geheimnisumwitterten Hüter der Meere waren. Wann die Katzen in den Familienstammbaum gelangten, ist nicht bekannt.
Die Lichter der Sireneninseln
    Die vier Leuchttürme rings um die Sireneninseln wurden von den Hütern der Meere als Teil eines umfassenden Vorhabens errichtet, Seeleute vor den sogenannten »lästigen Geistern« zu schützen. In jedem Turm wurde eine Lichtsphäre untergebracht, und zwei Wärter wurden ernannt, die sie hüten sollten.
    In alter Zeit wurden noch viele Inseln von Geistern bewohnt. Die große Mehrheit der Geister waren schalkhafte Wesen. Sie taten nichts weiter, als gelegentlich zu ihrem Vergnügen einen Sturm zu entfachen, aber manche, wie die Sirene, waren bösartig und vertrieben sich die Zeit damit, Schiffe ins Verderben zu locken oder Seeleute auf ihrer Insel in den Wahnsinn zu treiben. Die Sirene fiel insofern aus dem Rahmen, als sie die Macht besaß, mit ihrem Gesang zu betören und gleichzeitig ein besitzergreifender Geist zu sein. Aus diesem Grund
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