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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic
Autoren: Angie Sage
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sagte sie. »Das war Geraldine. Merkwürdige Frau. Sie erinnert mich an jemand, ich komm aber nicht drauf, an wen. Na, jedenfalls hat sie gefragt, ob sich die Rattenwürger hier treffen können, bevor sie ... äh ... Ratten würgen gehen.«
    »Ratten würgen?«, fragte Snorri.
    »Na ja, Ratten fangen. Sie glauben, sie können die Krankheit ausmerzen, wenn sie allen Ratten den Garaus machen. Erscheint mir logisch. Na, jedenfalls freue ich mich. Ein Haufen hungriger und durstiger Rattenfänger, das kann das Cafe im Moment gut gebrauchen.«
    Doch es kam kein Mensch ins Cafe, nachdem die Frau mit der Igelfrisur gegangen war, und bald begann Sally, geräuschvoll die Sitzbänke auf die Tische zu stellen und den Fußboden zu wischen. Snorri verstand den Wink und wünschte ihr eine gute Nacht.
    »Gute Nacht, mein Kind«, erwiderte Sally vergnügt. »Und treib dich nicht draußen herum, hörst du?«
    Snorri hatte nicht die Absicht, sich draußen herumzutreiben. Sie rannte zur Alfrun zurück und war sehr froh, als sie NachtUllr übers Deck streifen sah. Während Ullr weiter Wache hielt, zog sie sich in ihre Kajüte zurück, verriegelte die Luke und ließ die ganze Nacht die Öllampe brennen.

* 3 *
    3.  Unliebsamer Besuch
     

    W ä hrend sich Snorri Snorrelssen in ihrer Kabine verbarrikadierte, saßen Jenna, Sarah und Silas Heap im Palast beim Abendessen. Sarah Heap hätte eigentlich viel lieber in einer der kleineren Palastküchen gegessen, hatte sich aber schon vor geraumer Zeit dem Willen der Köchin beugen müssen, die es für unschicklich hielt, dass Mitglieder der Königsfamilie in der Küche speisten. Nein, auch nicht an einem ruhigen, regnerischen Mittwoch, das komme nicht in Frage, nicht solange sie Köchin sei – »und damit basta, werte Frau Heap.«
    Und so saßen heute Abend drei Gestalten verloren im Kerzenschein am oberen Ende einer langen Tafel im riesigen Speisesaal des Palastes. Hinter ihnen zischte und prasselte ein Feuer im Kamin, und ab und zu flog ein Funke in das drahtige und etwas ungepflegte Fell des großen Hundes, der schnarchend und grunzend vor dem Feuer lag, aber Maxie, der Wolfshund, bemerkte es nicht. Neben dem Wolfshund stand müßig die Nachtmahlserviererin. Sie war froh über die Wärme, konnte es aber nicht erwarten, den Tisch abzuräumen und endlich den von Maxie aufsteigenden Gerüchen nach angesengtem Hundehaar und Schlimmerem zu entfliehen.
    Doch das Abendessen dauerte eine Ewigkeit. Sarah Heap, die Adoptivmutter Prinzessin Jennas, der Burgerbin, hatte allerhand zu sagen. »Also, ich wünsche, dass du den Palast auf keinen Fall verlässt, Jenna, damit das klar ist. Da draußen schleicht Etwas herum, das Menschen beißt und sie mit der Seuche ansteckt. Du bleibst hier, wo du sicher bist, bis man dieses Etwas gefangen hat.«
    »Aber Septimus ...«
    »Keine Widerrede. Es ist mir gleich, ob Septimus dich braucht, um diesen unausstehlichen Drachen abzuschrubben. Obwohl, wenn du mich fragst, wäre es viel besser, er würde ihn nicht ganz so oft schrubben – hast du die Schweinerei unten am Fluss gesehen? Ich weiß nicht, was Billy Pot davon hält. Die Drachenmisthaufen sind mindestens drei Meter hoch. Früher bin ich gern am Fluss spazieren gegangen, aber jetzt ...«
    »Mum«, sagte Jenna, »ich habe doch gar nicht die Absicht, Feuerspei zu schrubben, kein bisschen, aber ich muss jeden Tag das Drachenboot besuchen.«
    »Das Drachenboot kommt auch mal ohne dich aus«, erwiderte Sarah. »Es merkt ja ohnehin nicht, dass du da bist.«
    »Doch, Mum. Ganz bestimmt. Außerdem muss es furchtbar für das Drachenboot sein, wenn es aufwacht, und niemand ist da, kein Mensch kommt, tagelang ...«
    »Immer noch besser, als wenn nie wieder jemand kommt«, sagte Sarah scharf. »Du gehst mir da nicht hinaus, solange man diese Seuche nicht im Griff hat.«
    »Findest du nicht, dass du viel Lärm um nichts machst?«, fragte Silas vorsichtig.
    Sarah fand das nicht. »Also ›nichts‹ würde ich das nicht nennen, wenn man das Spital öffnen muss, Silas.«
    »Was, den alten Kasten? Es wundert mich, dass der überhaupt noch steht.«
    »Uns bleibt keine andere Wahl, Silas. Wir haben mittlerweile zu viele Kranke, die sonst nirgends hinkönnen. Was du vielleicht mitbekommen hättest, wenn du nicht den lieben langen Tag auf dem Speicher hocken und deine Zeit mit albernen Spielen vertrödeln würdest...«
    »Burgenschach ist kein albernes Spiel, Sarah. Und jetzt, wo ich eine Figurenkolonie gefunden habe, die
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