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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)
Autoren: Corina Bomann
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noch ein gutes Stück Weg sein, doch die Tatsache, dass die Dschinn nicht aufgetaucht waren, gab uns Zuversicht. Die Menschen arrangierten sich, so gut es ging, mit dem Leben auf Reisen, und Sayd schmiedete Pläne, wie wir an ein Schiff gelangen konnten.
    Eines Morgens kam Giselles Schwester zu mir. »Warum bist du böse auf Jared?«, fragte sie mich, während sie eine blaue Blume in der Hand hin und her drehte.
    »Ich bin nicht böse auf Jared«, antwortete ich und schnürte weiter mein Bündel zusammen.
    »Aber ihr redet nie miteinander.«
    »Das liegt daran, dass Jared traurig ist. Und ich ihm nicht helfen konnte.«
    »Wobei konntest du ihm nicht helfen?«, fragte Yvette weiter.
    »Jared hat gehofft, dass …« Auf einmal hatte ich das Gefühl, Giselle würde mich aus den Augen ihrer Schwester ansehen. »Er hoffte, dass ich deine Schwester retten kann. Doch ich konnte es nicht.«
    Yvette kaute auf ihrer Unterlippe. »Giselle fehlt mir sehr«, sagte sie dann. »Alles wäre viel lustiger, wenn sie hier wäre.«
    »Da hast du recht. Mir fehlt sie auch.« Plötzlich streckte Yvette mir die Blume entgegen. »Die ist für dich. Sie passt zu deinem Haar.«
    »Wirklich?«, fragte ich lächelnd und steckte mir die Blume hinters Ohr.
    »Schau mal, ich glaube, wir kriegen Gewitter«, rief Yvette plötzlich und zupfte mich am Ärmel. Ich wirbelte herumund erstarrte. Das, was für das Mädchen wie ein Gewitter aussah, war etwas ganz anderes.
    »Sayd!«, rief ich auf Arabisch. »Die Dschinn!«
    Sofort ließ er von seinem Pferd ab. Auch die anderen hatten meinen Ruf vernommen und kamen nun herbeigeeilt.
    Auch ohne meine Worte zu verstehen, entstand Unruhe unter den Flüchtlingen.
    »Offenbar kann es Malkuth nicht abwarten, uns ins Handwerk zu pfuschen.«
    Mit einer fließenden Handbewegung griff er nach seinen Waffen. Auch die anderen hatten Schwerter oder Dolche in der Hand. Jared stand überraschenderweise direkt neben Sayd. Seine grimmige Miene machte selbst mir Angst. Er verwünschte leise Malkuth und die Dschinn, dann murmelte er eine Bitte an seinen Gott Anubis.
    Die dunkle Wolke kam rasch näher. »Versteckt euch im Wald!«, rief Sayd den Leuten zu. Diese starrten ihn verständnislos an, welche Gefahr sollte ihnen von einem Gewitter drohen?
    Doch als ich zu Jeanne blickte, erkannte ich in ihren Augen die Ahnung, dass die dunklen Wolken keine gewöhnlichen Gewitterwolken waren. Rasch nahm sie die beiden Mädchen bei der Hand und zog sie mit sich. Dass Madame d’Azième der Anweisung nachkam, brachte die anderen dazu, ihr ebenfalls zu folgen.
    Kaum waren die Letzten zwischen den Bäumen verschwunden, senkte sich die Wolke vor uns nieder und ihr entstiegen neben einem Dutzend Nebelgestalten auch zwei Männer, deren Körper rein fleischlich war.
    Malkuth wiederzusehen verursachte mir einem gehörigen Schrecken. Offenbar wollte er uns den Verlust seines zweiten Ichs heimzahlen. Und der andere? Hatte er ihm ebenfalls sein Elixier eingeflößt?
    »Was will er mit dem da?«, wisperte ich Gabriel, der neben mich getreten war und sein Schwert kampfbereit hielt, mit Blick auf den anderen zu. »Weder ist er halb unsterblich noch ein Dschinn.«
    »Vielleicht probiert Malkuth eines der Derwischelixiere an ihm aus«, entgegnete Gabriel, während Sayd nun vortrat.
    »Ich würde dir ja Frieden für den Weg wünschen, aber diesen Wunsch äußere ich nur gegenüber Freunden.«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet«, entgegnete Malkuth, während er sich mit einem Säbel bewaffnet vor uns aufbaute. Die Zahl seiner Dschinn war schwer zu schätzen, weil sie so etwas wie eine Schutzmauer um ihn herum bildeten. »Du weißt, weshalb ich hier bin?«
    »Ja, offenbar hat der Kopflose Grüße von uns bestellt.«
    In Malkuths Gesicht zuckte es verräterisch. »Wie wichtig sind dir die Menschen, die sich hinter euch im Wald verstecken?«
    »Keiner von euch wird Hand an sie legen, das verspreche ich euch!«
    Malkuth lachte nur. »So könnte es vielleicht enden, wenn ihr mir zurückgebt, was ihr mir gestohlen habt.«
    »Offenbar hat der Kopflose doch nicht ganz genau berichtet, oder?« Sayd zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich will die Lamie nicht. Jedenfalls nicht die ganze.« Er warf mir einen verächtlichen Blick zu. »Lass mich eine Phiole ihres Elixiers entnehmen und wir ziehen uns wieder zurück.«
    »Und du schaffst ein neues Heer unsterblicher Krieger, mit dessen Hilfe du das Land in einen neuerlichen Krieg treibst.«
    »Die Menschen sind nicht
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