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Selfmade Girl

Selfmade Girl

Titel: Selfmade Girl
Autoren: Arnold Kajsa
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habe – und von Blumen, die es in meinem Laden zu kaufen gibt. Und da du Fotografie studierst, wirst du doch bestimmt eine Top-Ausrüstung haben.«
    »Du willst, dass ich das Gestrüpp fotografiere? Wozu?«
    Brandon lachte. »Du wirst schon noch feststellen, dass Blumen nicht nur Gestrüpp sind. Aber ich brauche diese Bilder für meine Homepage. Wenn es ein professioneller Fotograf macht, bin ich pleite. Also – sind wir im Geschäft? Deine Unterstützung im Tausch gegen das Rad, damit du deinen Hals aus Liams Schlinge ziehen kannst …« Er hielt ihr lächelnd die Hand hin.
     
    Nicht mal drei Sekunden brauchte Kirsten, um zu erkennen, dass dies ein faires Geschäft war, und schlug ein. Seine Hände waren weich und gepflegt, ein Schauer lief ihrem Arm hinauf, als würde sie unter Strom gesetzt werden, als sie Brandons Hand berührte.
    »Ich weiß nicht, wer dich da oben vom Himmel gestoßen hat, aber ich danke ihm, dass es genau über San Francisco war .« Kirsten grinste.
    Brandon hob und senkte die Schultern, als würde er so seine imaginären Flügel bewegen. »Also, wo wohnt Liam, die kleine Ratte?« Er zwinkerte ihr zu, als er aufschloss, warf ihre Tasche auf die Rückbank und wies sie mit einem Kopfnicken an, neben ihm auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen.
    Die Wohnung der  WG lag ja nicht weit vom Campus entfernt, und Kirsten war froh, dass sie Brandon als Verstärkung dabeihatte. Sie hoffte, dass Liam sich zusammenreißen und nicht wieder den Choleriker heraushängen lassen würde.
    Doch ihre Hoffnung erstarb in der Sekunde, als er die Wohnungstür öffnete und sie eine Sekunde später seinen wütenden Gesichtsausdruck sah.
    »Wie konntest du nur das Rad verlieren? Ich hoffe, du hast wenigstens die Miete dabei!« Liam näselte, als wäre er chronisch erkältet.
    Kirsten warf Brandon, der noch immer hinter ihr stand und das mitgebrachte Rad am Lenker umklammerte, einen nervösen Blick zu. Bevor sie antworten konnte, baute Liam sich schon zornig vor ihnen auf.
    Ein leichtes H üsteln hinter sich ließ Kirsten erkennen, dass Brandon wohl nicht mit einem Nerd in der Größe eines Kampfdackels gerechnet hatte, der eine Nickelbrille trug.
    »Wer ist das?« Liam beäugte Kirstens Begleiter misstrauisch.
    »Das ist Brandon.«
    »Dein Freund? Du hast doch noch nie einen hier angeschleppt!« Widerwillig ließ er Kirsten an sich vorbei in den Flur.
    Kirsten war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. »Brandon ist –«
    » Wir haben dir ein neues Rad besorgt«, mischte Brandon sich ein und rollte das Mitbringsel in den Flur, bevor Kirsten klarstellen konnte, dass er nicht ihr neuer Freund war.
    »Wow, das ist ja besser als mein altes !«
    »Ja, was für eine Überraschung«, murmelte Kirsten grimmig.
    »Und was ist mit der Miete?«, setzte Liam sofort nach.
    »Du bekommst deine Miete schon noch.«
    »Wenn du sie heute nicht bezahlen kannst, musst du ausziehen.«
    »Wie viel schuldet Kirsten dir?« Brandons Stimme klang eisig.
    »Hundert Mäuse«, knurrte Liam.
    »Gut. Kirsten – pack schon mal deine Sachen«, kommandierte Brandon, zog gleichzeitig eine Geldbörse aus der Hosentasche und zählte fünf Zwanzig-Dollar-Noten ab.
    »Oh  nein, kommt überhaupt nicht infrage!« Kirsten wollte nach dem Geld, das Brandon Liam hinhielt, schnappen, doch die kleine Ratte war schneller.
    »Danke, Mann«, grinste er Brandon an.
    »Jetzt hol schon deine Sachen.«, wandte der sich an Kisten. »Ich warte unten im Wagen auf dich.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ die Wohnung.
    »Cooler Typ, dein Freund«, kommentierte Liam die Szene und verschwand in seinem Zimmer.
    Also blieb Kirsten nichts anderes übrig, als ihre Habseligkeiten zusammenzupacken. Zum Glück war es nicht viel: Alles passte in einen kleinen, abgewetzten Koffer. Nur ihre Ausrüstung lag wie immer sorgsam verpackt in ihrer Fototasche.
    Sie schnappte sich den Koffer, hängte sich die Tasche um und warf nicht mal einen letzten Blick zurück, als sie ihr altes Zimmer hinter sich ließ. Zum zweiten Mal an diesem Tag fiel eine Tür laut krachend ins Schloss.
     

4. Kapitel
     
     
     
    »Ich kann nur hoffen, dass du einen Plan hast, denn ich habe keinen Schimmer, wo ich heute Nacht schlafen soll.«
    »Den habe ich.«
    »Und würdest du ihn mir auch verraten, oder wird er für immer dein Geheimnis bleiben?«
    Kirsten s Ton gefiel Brandon gar nicht, er hatte auf ein wenig mehr Dankbarkeit gehofft. »Du wolltest doch nicht wirklich weiterhin bei
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