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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall
Autoren: A. A. Fair
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während der erste überhaupt nicht bemerkt worden war. In das Magazin gingen sieben Patronen, sechs waren nur noch drin. Alma hat irgend jemanden getroffen. Morgan Birks muß, genau wie die Polizei behauptet hat, auf dem Wege zur Tür erschossen worden sein. Er war auf der Stelle tot. Also muß er so gestürzt sein, daß man die Tür unmöglich öffnen konnte, ohne die Leiche vorher wegzuschieben. Alma Hunter aber hat keine Leiche beiseite geschoben, sie hat die Tür aufgerissen und ist ’rausgestürzt. Cunweather war daran interessiert, Morgan Birks zu finden. Es war gut organisiert. Dieser Glücksautomatenrummel war keine Einmann-Angelegenheit, es gehören viele Leute dazu. In Wirklichkeit versteckte sich Morgan Birks nur vor seinen eigenen Leuten. Sandra Birks hatte einen Haufen Geld in Schließfächern untergebracht und sowohl sie wie Morgan taten ihr möglichstes, diese Tatsache geheimzuhalten. Sandra aber wollte Morgan das Geld abnehmen. Alma schlief in Sandras Bett, und irgend jemand versuchte, sie zu erwürgen, jemand mit langen Fingernägeln. Ich hatte bemerkt, daß Bleatie-Morgan lange schmale Hände hatte, fast wie eine Frau, lang und sorgfältig manikürt. Wäre Sandra umgekommen, hätte sich die Scheidung erübrigt. Morgan hatte Cunweather mit der Bleatie-Geschichte irregeführt, aber nicht lange. Als Cunweather mich verprügeln ließ, hätte er für sein Leben gern gewußt, wo Morgan Birks steckte. Später aber, als Sie zu ihm kamen und ihn hochzunehmen versuchten, hatte er schon kein Interesse mehr, mit anderen Worten: Er wußte gleich Bescheid, als ihm aufging, daß ich Morgan die Scheidungspapiere im Hotel tatsächlich zugestellt hatte. Er hatte Morgan Birks inzwischen bereits in die Mache genommen. Wer von Cunweathers Banditen ist verwundet worden?«
    »Fred«, antwortete sie, »Alma hat ihn in den linken Oberarm getroffen. Mein Gott, Donald, sind Sie denn allwissend?«
    »Mitnichten«, sagte ich, »ich habe Ihnen aber schon damals, als Sie mich anstellten, gesagt, daß ich als Junge nie sehr kräftig war. Da ich die anderen nicht verprügeln konnte, mußte ich um so mehr meinen Verstand gebrauchen. So entwickelten sich bei mir automatisch beachtenswerte Einbildungskraft und Durchtriebenheit.«
    »Trotzdem hätten Sie den Fall aufklären können, ohne sich selbst ’reinzuverwickeln. Um Himmels willen, Donald, überlegen Sie doch bloß mal, welchen Gefahren Sie sich da ausgesetzt haben. Allerdings hat mir das eine tolle Reklame eingebracht, mein Guter, die ist einfach ungeheuerlich.«
    »Wie hätte ich das denn anders anfangen können?« antwortete ich. »Die Pistole blieb doch an mir hängen, und sie war der Polizei doch bekannt. Hätte ich der Polizei zu erzählen versucht, was wirklich passiert war, dann hätten sie mir vermutlich ins Gesicht gelacht. Ich hätte zehnmal eine Erklärung geben können, die Polizei hätte gar nicht hingehört, jedenfalls nicht, nachdem Alma Hunter ihre Geschichte erzählt hatte.«
    »Und wie haben Sie Cunweather zur Strecke gebracht?«
    »Nichts einfacher als das. Cunweather hatte einen Tip bekommen, daß im Hotel Perkins irgend etwas stattfinden sollte. Er ließ deshalb einen Mann dort postieren, als Portier. Alles, was ich wußte, wußte dieser Portier ebenfalls, deshalb mußte er Cunweathers Spitzel sein. Sie haben mich elend hochgenommen. Sie steckten mir diese Pistole zu, und dann ließ Cunweather mich durch Fred auch noch verbleuen. Ich habe ihnen damals gesagt, ich würde mich revanchieren, und weiß Gott, ich habe Wort gehalten. Aber ich hätte sie beschuldigen können bis zur Bewußtlosigkeit, es hätte nicht das geringste genützt. Erst als ich ein Geständnis ablegte, da legten sie los.«
    Sie grinste. »Jawohl, mein Teurer, das haben Sie erreicht. Wären Sie in Kalifornien gewesen und hätten gesehen, wie die loslegten, sie wären bestimmt zufrieden gewesen. Nach Ihrem Geständnis haben sie Cunweather fertiggemacht! Wie ein welkes Salatblatt soll er zusammengeschrumpft sein. Wenn sie ihm den Mord an Morgan Birks nicht nachweisen können, fassen sie ihn wegen des anderen in Kansas City. Ein sauberer Fall. Laufen Sie fix mal ’runter, Donald, und holen Sie mir eine Flasche Whisky.«
    »Dafür brauch’ ich Geld«, sagte ich.
    »Was haben Sie denn mit all dem Geld gemacht, das Sandra Birks Ihnen gegeben hat?«
    »In Sicherheit gebracht.«
    »Wieviel war das?«
    »Kann ich nicht so genau sagen.«
    »Ungefähr.«
    »Weiß ich nicht.«
    »Zehn
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