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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit
Autoren: Suzanne Carey
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sein. Für David Haynes das Sorgerecht zu erkämpfen war ein Kinderspiel. Der Mann verdiente es. Leider würde Jacks Erfolg vor Gericht ihn vermutlich der letzten Chance berauben, die er bei der einzigen Frau besaß, die er je gewollt hatte.
    „Wann kommst du auf die Farm?" fragte er. „Zu dieser Jahreszeit ist es hier draußen wunderschön. Kassie ist in Topform. Sie gräbt in den Blumenbeeten und versteckt sich im Garten vor Eloise." Natürlich kann Eloise dich nicht ersetzen, Liz, fügte er in Gedanken hinzu.
    Als Antwort kam nur Schweigen aus dem Hörer. Auch Liz sehnte sich danach, das kleine Mädchen wiederzusehen, das sie als ihre Tochter ansah.
    Aber Arden hatte einen gewaltigen
    Appetit und trank sehr unregelmäßig, also musste Liz stets bereit sein, sie zu stillen. Das bedeutete, dass sie Arden mitnehmen und Jack alles erklären müsste. Das wollte sie noch nicht. Erst wollte sie ihn allein sehen, seine Gefühle für sie erkunden und das Risiko einschätzen.
    „Ich kann es kaum abwarten, Kassie zu sehen", sagte sie. „Aber bei mir geht es momentan ziemlich hektisch zu. Meinst du, du könntest mit ihr in die Stadt kommen? Dann könnten wir uns irgendwo zum Mittagessen treffen."
    Sie wollte ihn noch immer nicht in ihr Haus lassen. Was sollte er tun? Er beschloss, diesmal nicht nachzugeben.
    „Ich fürchte, ich habe dasselbe Problem", entgegnete er.
    „Vielleicht sollten wir es bis nach der Anhörung vertagen."
    „Das würde mir besser passen."
    Enttäuscht wechselte er das Thema. „Edward Kranz, der Direktor der Adoptionsvermittlung, ist wieder im Land, und wir können jederzeit den formellen Antrag auf Beendigung der Probezeit und Kassies endgültige Adoption stellen", verkündete er und hoffte inständig, dass sie nicht sofort an Scheidung denken würde. „Ich wollte dich morgen anrufen. Die Haynes-Conver
    Sache geht frühestens nächste Woche vor Gericht. Hättest du morgen oder Freitag Zeit?"
    „Natürlich", erwiderte sie, denn sie wollte ihn unbedingt wiedersehen.
    „Mach einfach einen Termin mit Kranz'
    Sekretärin ab und sag mir Bescheid."
    Als sie sich voneinander verabschiedeten, gab keiner von beiden zu, wie schwer es ihm fiel. Ich werde Kassie mit zur Anhörung nehmen, dachte Jack. Vielleicht war es unfair, aber er wollte alles tun, um Liz zurückzugewinnen.
    In Georgetown starrte Liz auf den Hörer, bevor sie Arden über das seidige Haar strich.
    „Du möchtest nicht nur eine Mommy, sondern auch einen Daddy, nicht wahr, mein kleines Mädchen?" flüsterte sie und küsste ihr Baby auf die Stirn. „Nun ja, du bist zwar mein ein und alles, aber ich möchte einen richtigen Ehemann."
    Jack machte ihren Termin bei der Adoptionsvermittlung für den Freitag morgen aus. Liz wartete bereits in der Eingangshalle auf ihn, als er eintraf.
    „Hi", sagte sie und schmiegte sich kurz an ihn. „Du siehst großartig aus. Ich dachte mir, es ist vielleicht besser, wenn wir zusammen nach oben gehen."
    „Du siehst auch großartig aus. Danke, dass du gewartet hast", erwiderte er und legte den Arm um ihre Schultern, während sie auf den Fahrstuhl warteten.
    Das grünblaue Kostüm betonte ihre schmale Taille und die hinreißenden Rundungen. Die roten Locken wirkten wie immer ungebändigt und dufteten herrlich. Jack hätte am liebsten auf der Stelle mit ihr geschlafen, mitten in der Eingangshalle. Er überlegte, ob er den Fahrstuhl zwischen zwei Stockwerken anhalten sollte. Aber das Gespräch mit dem Direktor war zu wichtig, also nahm er sich zusammen.
    Das Treffen mit den Beamten, die ihnen Kassie einmal hatten wegnehmen wollen, verlief in entspannter, fast herzlicher Atmosphäre. Etwa eine halbe Stunde später waren die Adoptionspapiere unterzeichnet.
    „Wollen wir zusammen essen?" fragte Jack Liz in der Halle.
    „Ein paar Häuser weiter ist ein tolles neues Restaurant."
    Liz spürte seine Hand an ihrem Arm und merkte, wie das durch die Geburt verebbte Verlangen in ihr aufstieg. Wenn er sie jetzt bedrängte, würde sie nachgeben. Doch sie war nicht nur eine leidenschaftliche Frau, sondern auch eine Mutter, und sie wusste noch nicht, wie und wann sie ihm von Arden erzählen sollte.
    Sosehr sie es bedauerte, sie hatte andere Pläne. „Tut mir leid, Jack. Ich kann nicht. Ich bin mit deiner Mutter verabredet."
    Als Jack vorschlug, zu dritt essen zu gehen, lehnte sie taktvoll ab und erklärte ihm, dass ein Frauengespräch ihn sicher nur langweilen würde.
    In Wirklichkeit wollte sie sich Rosemary Kelleher
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