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Sehnsucht nach Geborgenheit

Sehnsucht nach Geborgenheit

Titel: Sehnsucht nach Geborgenheit
Autoren: Suzanne Carey
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Mary-Cate Conver."
    Liz erinnerte sich. Als sie den beiden auf einer Party begegnet war, war David leitender Angestellter in der Kongressbibliothek und Mary-Cate Juristin im Außenministerium gewesen. Damals hatten sie zwei Söhne gehabt und eine Tochter erwartet. Obwohl sie beide hart arbeiteten und ehrgeizig waren, hatten sie einen glücklichen Eindruck gemacht.
    „David hat bei der Kongressbibliothek gekündigt und sich einen weniger anstrengenden Job gesucht, nachdem Mary-Cate ausgezogen ist und die Kinder mitgenommen hat", erklärte Mac.
    „Er will das Sorgerecht und behauptet, dass er in der Ehe immer derjenige war, der auf eine Erfolgskarriere verzichtet hat, um sich mehr um die Kinder zu kümmern. Mary-Cate hat dagegen immer mehr gearbeitet und war immer seltener zu Hause. Ehrlich gesagt, der Mann hat recht. Sie ist erst kürzlich in den Nationalen Sicherheitsrat gewechselt..."
    „Gab es vor einigen Jahren nicht mal einen Fall, bei dem der Vater ähnlich argumentierte?" fragte Liz.
    „Sie haben ein gutes Gedächtnis", lobte ihr Chef. „Die Richterin hat damals zugunsten des Vaters entschieden."
    „Welchen Elternteil vertreten wir? Wahrscheinlich die Mutter, oder?"
    Mac lachte. „Woher wussten Sie das?"
    „Erfahrung. Und Instinkt." Liz malte drei Smiley-Gesichter auf ihren Block - eins für jedes der Haynes-Conver-Kinder. In gewisser Weise haben die drei Glück, dachte sie. Im Gegensatz zu Arden kennen sie beide Eltern.
    „Die Schlacht dürfte jetzt
    schon verloren sein. Warum soll ich das übernehmen?"
    „Sie sind eine erfahrene Verhandlerin", erwiderte er. „Wenn Sie Ihre Karten richtig ausspielen, muss niemand verlieren. Mary-Cate, David und ihre Kinder waren Nachbarn von mir, und ich mag sie alle sehr. Ich will, dass sie wieder zusammenfinden.
    Wenn Sie das schaffen, zahle ich sämtliche Hotelkosten für Sie und Ihren Anhang. Der Fall wird Aufsehen erregen. Wenn Sie Erfolg haben, könnte es Ihnen eine Partnerschaft einbringen."
    Seit sie vor acht Jahren in die Kanzlei eingetreten war, träumte Liz davon, Partnerin zu werden. Doch jetzt war sie nicht mehr sicher, ob sie es wollte. Es gab Wichtigeres für sie, vor allem Arden.
    „Das ist sehr großzügig von Ihnen, Mac", sagte sie. „Aber Sie brauchen Ihr Konto nicht zu plündern. Die Frau, der ich mein Haus in Georgetown vermietet habe, ist gerade versetzt worden.
    Es steht leer und ist möbliert. Wir können darin wohnen."
    Mac lachte wieder. „Sehen Sie? Das Schicksal will, dass Sie den Fall übernehmen."
    „Okay", gab sie nach. „Wenn Sie uns drei Erste-Klasse-Flugtickets spendieren, damit ich genug Platz für Ardens Kindersitz habe, übernehme ich ihn."
    „Abgemacht."
    Plötzlich kam ihr ein Gedanke. „Wer vertritt die Gegenseite?
    Jack?"
    Mac räusperte sich. „Richtig." Er zögerte. „Liz ... ich kann verstehen, dass Sie ihm einiges heimzahlen wollen, aber denken Sie bitte an die Kinder."
    Am einen kühlen, klaren Abend Ende Mai brachte Jack Kassie zu Bett, las ihr eine Gutenachtgeschichte vor, gab ihr einen Kuss und ging in den Garten. Er schob das Mobiltelefon in die Tasche und schlenderte zum Teich. Ein wichtiger Mandant wollte ihn aus New York kontaktieren, und Jack wollte den Anruf nicht verpassen.
    Er starrte auf das dunkle Wasser und dachte an jenen windigen Märztag, an dem er Liz den Heiratsantrag gemacht hatte. Da der Direktor außer Landes war, hatte man die abschließende Verhandlung über das Sorgerecht für Kassie verschoben. Bald war es soweit. Richter Barnes war im Ruhestand, und vermutlich würde Sandra Kaplan, die neue Familienrichterin am
    Berufungsgericht den Vorsitz führen.
    Irgendwie musste er Liz dazu bringen, auf die Farm zurückzukehren und wieder die liebende Ehefrau und Mutter zu spielen, wenn er Kassie behalten wollte. Genauer gesagt, wenn sie beide Kassie behalten wollten. Irgendwie musste er Liz davon überzeugen, dass sie ohne ihn nicht mehr leben konnte.
    Als er überlegte, wie er das anstellen sollte, läutete das Telefon.
    Er holte es heraus und meldete sich. Zu seinem großen Erstaunen war Liz am anderen Ende.
    „Ich bin in Washington, Jack", sagte sie. „In meinem Haus in Georgetown. Ich vertrete Mary-Cate Conver."
    Seine Hoffnung zerstob. „Liz, Liebling", erwiderte er betrübt.
    „Du weißt, dass ich der Anwalt ihres Mannes bin."
    Sie blieb ganz ruhig. „Ja, ich weiß. Mac hat es mir erzählt. Ich sehe darin kein Problem."
    Ihre Antwort machte ihm wieder Mut. Aber er musste vorsichtig
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