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Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen

Titel: Sehnsucht nach dem Maerchenprinzen
Autoren: Margaret Way
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Kleinen ständig zu erweitern, indem er ihm historische Fakten, Geographie und Allgemeinwissen nahebrachte. Christopher kannte sich mit dem Computer gut aus, aber Vivian bestand darauf, die Lösungen in den Büchern seiner reichhaltigen Bibliothek zu suchen. Das tat Christopher, und er mogelte niemals. Er war wirklich ein begabter kleiner Junge.
    Von der Lodge zum Gutshaus war es nur ein kurzer Weg, und die Party war bereits in vollem Gang, als sie ankamen. Riverbend ist in alter Pracht wiedererstanden, dachte Charlotte beim Anblick des ihr so vertrauten Gebäudes. Leichte Wehmut überfiel sie, und sie wusste, dass ihr Vater genauso fühlte, obwohl er äußerlich den alten Gutsherrn herauskehrte.
    Das Haus war nach dem Auszug der Marsdons gründlich renoviert und einem Wirtschafterehepaar anvertraut worden. Mehrere Gärtner bemühten sich, den Parkanlagen ihren alten Glanz zurückzugeben, und ab und zu tauchte eine junge Frau aus Sydney auf, um alles zu überprüfen. Charlotte war ihr zufällig einmal begegnet …
    Die junge Frau hatte ihren Mercedes abseits der kiesbestreuten Auffahrt abgestellt, um einen besseren Blick auf die Lodge zu haben, die fast überall durch eine Baumgruppe verdeckt wurde. Charlotte beschnitt gerade die kostbaren tiefroten „Ecstasy“-Rosen, als die ungebetene Besucherin auf hohen Pumps angestöckelt kam. Sie hatte braunes Haar und dunkle Augen und trug ein sündhaft teures schwarzes Kostüm und eine weiße Rüschenbluse.
    â€žOh … guten Tag!“, rief sie von Weitem. Sie hatte eine laute, klare Stimme. „Hoffentlich habe ich Sie nicht erschreckt.“
    Irgendwie schon, dachte Charlotte. „Nur ein bisschen“, antwortete sie. Der Befehlston der Fremden signalisierte Charlotte, dass sie für diese nur eine Angestellte war. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
    Die Frau maß Charlotte kritisch von oben bis unten, ehe sie näher kam und mit ihren spitzen Absätzen den Rasen ruinierte. Sie sank dabei so tief ein, dass sie erneut stehen bleiben musste.
    â€žBehilflich? Das glaube ich kaum. Ich bin Diane Rodgers.“
    â€žGuten Tag, Miss Rodgers.“
    Die junge Frau blieb kühl. „Der neue Besitzer von Riverbend hat mich beauftragt, den Fortgang der Arbeiten zu kontrollieren. Da wollte ich auch einen kurzen Blick auf die Lodge werfen.“
    â€žSind Sie Grundstücksmaklerin?“, fragte Charlotte. Sie hielt das zwar für ausgeschlossen, aber der hochmütige Ton dieser Person forderte sie dazu heraus.
    â€žO nein.“ Diane war offensichtlich schockiert über Charlottes Anmaßung.
    â€žEs war nur eine Annahme, Miss Rodgers. Die Lodge ist Privatbesitz, aber das wissen Sie natürlich.“
    â€žSie haben doch nichts dagegen, dass ich mich hier ein bisschen umsehe?“ Ihr Sarkasmus war nicht zu überhören. „Ich komme ja nicht als Inspektorin.“
    â€žDas wäre wirklich völlig unangebracht“, erwiderte Charlotte.
    Diane zog die dunklen Augenbrauen hoch. „Inwiefern?“
    â€žIch möchte nicht deutlicher werden, aber Sie befinden sich auf privatem Grund“, wiederholte Charlotte. Hätte Diane einen umgänglicheren Ton gewählt, wäre vielleicht alles etwas anders verlaufen. Doch ihr lag wohl daran, ihre Überlegenheit zu zeigen.
    â€žKommen Sie von Ihrem hohen Ross herunter“, meinte sie und lachte verächtlich. „Der Abschied vom Herrenhaus muss wohl sehr bitter für Sie gewesen sein. Sie sind doch die Tochter des ehemaligen Besitzers?“ Das war eine Feststellung, keine Frage.
    â€žWie kommen Sie darauf?“ Charlotte fuhr in ihrer Arbeit fort.
    â€žIch habe von Ihnen gehört, Mrs Prescott.“ Diane betonte die Worte so, als wüsste sie genau über Charlotte Bescheid. „Sie sind wirklich so hübsch, wie man mir gesagt hat.“
    â€žSchönheit ist nicht alles, Miss Rodgers. Es gibt wichtigere Dinge, aber wer hat Ihnen von mir erzählt?“
    Diane schnitt ein Gesicht. „Ich werde meine Quelle doch nicht verraten. Sie wissen ja selbst, wie schnell die Leute reden. Offenbar schlägt das Schicksal auch bei den Reichen und Schönen zu. Wie man hört, haben Sie schon als Kind Ihren Bruder verloren … und vor Kurzem noch den Ehemann. Beides muss Sie schwer getroffen haben.“
    Charlotte hatte das Gefühl, als drehte sich ihr der Magen um. Von wem hatte diese
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