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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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helfen.« Er verneigte sich.
    Janeway dankte dem Obersten Rat, um anschließend den Saal zusammen mit Tuvok und Chakotay zu verlassen. Als sie der Voyager die Anweisung übermittelte, sie an Bord zu beamen, regte sich Unbehagen in ihr. Sie traute den Sardalianern nicht.
    Ihrer Meinung nach waren sie zu nett, viel zu nett.
    3
    Janeway stützte den Kopf an die hohe Rückenlehne ihres Sessels im Bereitschaftsraum und dachte über die seltsame Odyssee der Voyager nach. So viele Welten, so viele Fragen…
    Mit Entschlossenheit – und auch ein wenig Verzweiflung –
    hatte sie die Renegaten des Maquis und die Überlebenden des alptraumhaften Transfers der Voyager in den Delta-Quadranten zu einer neuen Crew zusammengeschweißt.
    Janeway war früher oft vom Fernweh gepackt worden, hatte sich nach Abenteuern und der Exotik ferner Welten gesehnt.
    Jetzt trennten sie siebzigtausend Lichtjahre von der Heimat, und sie befand sich an Bord eines Raumschiffs, das immer wieder repariert werden mußte und dessen Crew aus einer zusammengewürfelten Schar bestand. Gab es irgendwo einen boshaften Gott, der lachte und sich fragte, ob sie Spaß hatte?
    Janeways Blick fiel auf ein Holobild, das ihr den geliebten Mark Mason und den Hund Molly Malone zeigte. Wie immer, wenn sie das Bild betrachtete, verkrampfte sich etwas tief in ihrem Innern.
    Ich kehre zurück. Ich kehre ganz bestimmt zurück. Das schwöre ich. Bitte habt Geduld und wartet auf mich.
    Sie zwang den Blick fort von der Aufnahme. Der Monitor zeigte den Planeten Sardalia, und Janeway konzentrierte sich darauf. Tuvok hatte recht: Es schien tatsächlich eine recht angenehme Welt zu sein. Gewaltige Brücken, die wie goldene Seidenfäden wirkten, verbanden drei Kontinente miteinander.
    Ein riesiger, rötlicher Ozean umspannte den ganzen Planeten.
    Zart und zerbrechlich anmutende Schiffe glitten dort unter einem orangefarbenen Himmel dahin.
    »Computer, Vergrößerung.« Janeway strich eine
    widerspenstige Strähne ihres Haars aus der Stirn und hatte sich wieder unter Kontrolle.
    Vandorras Türme glänzten im Sonnenschein, umgeben von goldenen und silbernen Kuppeln. Elegante Wohngebäude
    waren strahlenförmig um zentrale Bauten gruppiert, bei denen es sich um Versammlungshallen handeln mochte. Die Straßen der größten Stadt von Sardalia waren makellos sauber, und es herrschte ein lebhafter, aber sehr geordneter und disziplinierter Verkehr. Der Wohlstand von Vandorra war offensichtlich. Die Bürger der Stadt schienen sehr fleißig zu sein – die Früchte ihrer Arbeit ließen sich deutlich erkennen.
    Überall wuchsen Pflanzen, und die Vegetation wirkte
    gepflegt. Es gab ausgedehnte Parks, und die meisten Häuser wiesen mindestens einen großen Blumenkasten auf. Viele waren mit Dachgärten ausgestattet.
    Doch trotz der Schönheit des Lands und ihrer eigenen
    exotischen Ästhetik schienen die Sardalianer auf den Straßen ausgezehrt und apathisch zu sein. Warum? Ging hier irgend etwas nicht mit rechten Dingen zu? Janeway erinnerte sich an Kolias’ Zusammenbruch, und das Unbehagen in ihr verdichtete sich weiter.
    »Bildschirm aus«, sagte sie.
    Die Darstellung des Planeten verschwand aus dem
    Projektionsfeld.
    Janeway klopfte auf ihren Insignienkommunikator.
    »Maschinenraum.«
    »Captain?« ertönte B’Elanna Torres’ Stimme aus dem Kom-Lautsprecher.
    »Wie ist der Status unserer Reparaturen?«
    »Ich glaube, wir können die sardalianischen Materialien verwenden, die uns Kolias zur Verfügung stellte, Captain. Sie sind nicht besonders gut, aber brauchbar. Ich führe gerade die ersten Analysen durch.«
    »Halten Sie mich auf dem laufenden. Janeway Ende.«
    Sie stand auf und streckte sich. Unruhe zitterte in ihr, und sie beschloß, sich ein wenig Bewegung zu verschaffen, durchs Schiff zu wandern.
    Das Summen elektronischer Systeme, das leise Zirpen, mit dem Schaltelemente ihre Aktivierung bestätigten, die
    murmelnden Stimmen von Besatzungsmitgliedern, die ihrer täglichen Arbeit nachgingen – das alles war immer eine Art Tonikum für Janeway gewesen, und jetzt nahm sie eine Dosis von dieser Medizin.
    Sie schritt durch die gewölbten Korridore der Voyager, öffnete ihre Sinne für die Stabilität des Schiffes und ließ sich davon ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Und die
    Besatzung… Es war eine gute Crew, durch ein gemeinsames Schicksal vereint. Alle Männer und Frauen an Bord hatten den Wunsch, nach Hause zurückzukehren. Nichts sollte sie daran hindern, dieses Ziel zu
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