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Segnet die Tiere

Segnet die Tiere

Titel: Segnet die Tiere
Autoren: Karen Haber
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nicht noch mehr
    Besatzungsmitglieder von Bord gehen lassen. Ich schlage vor, Sie konzentrieren sich auf die Reparatur der
    Navigationssysteme. Darin besteht unsere höchste Priorität.
    Was Ihre besonderen Talente betrifft… Sie brauchen mich nicht darauf hinzuweisen, wie gut Sie sind. Gerade deshalb brauchen wir Sie hier. Chakotay Ende.«
    Torres fluchte lautlos, überlegte einige Sekunden lang und stellte dann eine Verbindung zum Bereitschaftsraum her.
    »Captain?«
    »Ja, B’Elanna?«
    »Bitte um Erlaubnis, mich auf den Planeten beamen zu
    dürfen, um die Auswahl von Instrumenten und Rohmaterialien zu beaufsichtigen.«
    »Ich glaube, Sie sind weitaus nützlicher für uns, wenn Sie hier die beschädigten Bordsysteme reparieren, B’Elanna«, erwiderte Janeway, und in ihrer Stimme ließ sich eine gewisse Schärfe vernehmen. »Außerdem hat Kolias versprochen, uns seinen besten Techniker zu schicken, der bei den Reparaturen helfen soll. Wir erwarten ihn um elf Uhr Bordzeit.«
    »Aber, Captain…«
    »Tut mir leid. Ich muß Ihre Bitte zurückweisen. Derzeit können wir Sie nicht entbehren.« Damit schloß Janeway den Kom-Kanal.
    Torres wußte: Es hatte keinen Sinn, Einwände zu erheben, wenn die Kommandantin in einem solchen Tonfall sprach.
    Diesen Aspekt von Janeway respektierte sie besonders: ihre strenge Entschlossenheit. Darüber hinaus war sie sogar eine gute Technikerin. Zum Beispiel kannte sich Kathryn Janeway bestens mit dem Warpkern aus.
    Sie drehte sich um und stieß fast gegen einen
    hochgewachsenen, schlanken Fremden mit purpurnem Haar.
    Die Gestalt wirkte so dürr, daß B’Elanna glaubte, sie mühelos zerbrechen zu können. Ein oder zwei Sekunden lang spielte sie mit dem Gedanken, es tatsächlich zu versuchen.
    »Wer sind Sie?« fauchte sie.
    Der Mund des Fremden bewegte sich mehrmals, und
    schließlich brachte er es fertig, seinen eigenen Namen zu formulieren.
    »J-j-jovic.«
    »Und was machen Sie hier?«
    »Man hat mich hierher geschickt.«
    Torres betrachtete das dünne, purpurne Gewand, die Perlen im Haar und den silbrig glänzenden Lidschatten. »Sie?« fragte die Chefingenieurin skeptisch. »Sie sind der beste
    sardalianische Techniker?«
    Jovic nickte mit zuviel Nachdruck. »Ja. Ich bin Fabrikator der Stufe eins. Rat Kolias hat mich geschickt.« Sein ehrfürchtiger Blick glitt durch B’Elannas große Domäne. »Darf ich fragen, was es mit diesem Ort auf sich hat?«
    »Das ist unser Maschinenraum.«
    Jovics Augen wurden noch größer, und seine Nasenschlitze vibrierten. »Tatsächlich? Und wo sind die Maschinen?«
    »Überall um uns herum.« Torres seufzte. »Ich vermute, Sie wissen nichts von Mikroschaltkreisen und dergleichen, oder?«
    »Mikro-was?«
    »Schon gut. Ich erkläre Ihnen in groben Zügen, was wir brauchen. Anschließend sagen Sie mir, ob Sie solche Teile liefern können. Kommen Sie. Ich zeige es Ihnen am
    Computer.«
    »Computer?«
    »Dieser Bildschirm. Hier.« Nur mit Mühe widerstand Torres der Versuchung, den Sardalianer zu sich herabzuziehen.
    Vielleicht wäre er dann zerbrochen.
    Jovic näherte sich der Konsole und warf einen scheuen Blick auf den Computerschirm.
    »Passen Sie jetzt gut auf«, sagte Torres. »Ich brauche den besten Durastahl, den Sie herstellen können.«
    »Entschuldigung«, erwiderte Jovic. »Was ist Durastahl?«
    Tom Paris schritt durch den Korridor in Richtung von Kims Quartier und brummte dabei leise vor sich hin.
    Wo bleibt er denn, zum Teufel? Weiß der Grünschnabel denn nicht, daß man sich möglichst schnell in die Transporterliste eintragen lassen muß? Sonst kommt man erst dann an die Reihe, wenn der Landurlaub schon fast zu Ende ist. Meine Güte, was bringt man den Kadetten heutzutage an der Akademie bei?
    Er überlegte, ob er sich allein auf den Planeten beamen sollte
    – es geschähe Harry ganz recht. Doch für den gerade erst rehabilitierten Tom Paris war die Freundschaft nach wie vor ein kostbares Gut, das es mit aller Vorsicht zu behandeln galt.
    Noch vor gar nicht langer Zeit war er Häftling in einer Strafanstalt auf Neuseeland gewesen, ein verurteilter Verräter der Föderation.
    Paris freute sich über seine Rehabilitierung und über den neuen Status als Pilot der Voyager. Was noch wichtiger war: Langsam entwickelte er wieder ein Selbstwertgefühl. Kathryn Janeway schenkte dem ehemaligen Sträfling genug Vertrauen, um ihm die Navigationskontrollen ihres Schiffes zu überlassen und seinen Starfleet-Rang zurückzugeben. Er stand tief in
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