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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder
Autoren: authors_sort
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war noch nie Ihr Ding, oder? Verursacht nicht genug Schmerzen.« Sie warf die Geldbörse dorthin, wo die Schlüssel gelandet waren.
    »Du wirst noch erleben, was Schmerzen sind. Umso früher, wenn du mir jetzt nicht diese verfluchte Tasche gibst!« Die Kugel jagte an ihr vorbei, so nah, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte.
    Um ihn nicht weiter zu reizen, stellte Abbie die Tasche auf den Boden und flehte innerlich darum, dass der Anruf, den sie getätigt hatte, am anderen Ende angekommen war. Mit einem sachten Tritt stieß sie die Tasche schlitternd über den Boden, sodass sie kurz vor ihm liegen blieb.
    Die Wut wich aus seiner Mimik. Nun hatte er das Gefühl, wieder die Kontrolle zu haben. »Ihr habt es mir fast zu leicht gemacht, du und Robel, weißt du das? Ich brauchte nur das Feuer zu legen, mir selbst die Spritze zu geben und dafür zu sorgen, dass die Blutprobe von Dixons Freundin untersucht wird. Und jedes Mal, wenn ihr mit mir gesprochen habt, habt ihr mich brav über den Fortgang der Ermittlungen informiert.« Er schüttelte in gespielter Enttäuschung den Kopf. »Nicht allzu clever von dir, oder? Bist
du clever genug, um zu ahnen, was ich heute für dich vorbereitet habe?«
    Abbie nutzte die Gelegenheit, um einen Blick auf Callie zu werfen, die offensichtlich bewusstlos war. Wie schwer war sie verletzt?
    »Na, sind dir die Ideen ausgegangen?«, fragte Grant im Plauderton. »Dann werd ich dir auf die Sprünge helfen. Wir gehen jetzt in dein Schlafzimmer und warten, bis deine Schwester aufwacht.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, und er grinste bösartig. »Sie muss unbedingt wach sein, um alles würdigen zu können. Ihr beide. Wenn ich euch gefesselt habe, spielen wir ›Daddy weiß es am besten‹.« Er lachte leise. »Nach dem, was mir deine Schwester erzählt hat, hatte euer Vater vieles mit meinem Stiefvater gemein.«
    »Ist er der Grund, warum Sie immer Stromkabel verwenden?«, fragte Abbie beiläufig und schlich unbemerkt einen weiteren Schritt auf ihn zu. Jetzt, wo er nicht mehr direkt neben Callie stand, hatte sie nichts zu verlieren, wenn sie ihn anfiel. Mit dem Überraschungseffekt auf ihrer Seite würde es ihr vielleicht gelingen, ihn zu entwaffnen.
    Die Chancen standen zwar schlecht, doch ihr blieben nicht viele Möglichkeiten.
    »Er war Elektriker. Hatte immer eine Kabelrolle im Keller, wenn er mich da runtergezerrt hat. Aber er hat dafür bezahlt. Genau wie euer Vater.«
    Sie musterte ihn aufmerksam. »Mein Vater kam durch einen Sturz ums Leben.«
    »Callie hat dir nie erzählt, dass sie das betrunkene Schwein die Treppe runtergestoßen hat?« Er zuckte die Achseln. »Er hat bekommen, was er verdient, genau wie meiner. Ich bedaure nur, dass ich nicht sehen konnte, wie der Dreckskerl verbrannt ist. Aber euer Vater … ich glaube, die Veranstaltung von heute Abend würde ihm gefallen. Du wirst erneut
mit anhören, wie deine Schwester vergewaltigt wird. Aber besser noch, du wirst es auch sehen. Wie in der guten alten Zeit, nicht wahr, Abbie?«
    Das kalte Grauen stieg in ihr auf, und ihr wurde übel. Was hatte Callie sich nur dabei gedacht, dass sie sich diesem Kerl anvertraut hatte? Und wie viel hatte sie ihm erzählt?
    »Ich werde dich nur mit einer Hand an den Türknauf fesseln. Die andere muss frei sein, damit du mit der Rasierklinge hantieren kannst.« Sein Gesicht leuchtete vor diabolischer Vorfreude. »Ich wette, ich bin wesentlich einfallsreicher als euer Vater. Jede der Narben, von denen ich gehört habe, wird wieder aufgerissen werden. Und wenn ich mit Callie fertig bin, mache ich mit dir weiter.« Er neigte den Kopf zur Seite. »Hast du das auch vorhergesehen, du Miststück, als du in aller Öffentlichkeit behauptet hast, du wüsstest, wie ich denke?«
    Abrupt wechselte sie die Taktik. Seinem Ego zu schmeicheln nutzte nichts. Langsam und verächtlich klatschte sie Beifall. »Sehr kreativ. Sie und mein Vater haben wirklich eine Menge gemeinsam. Sie sind beide krank und pervers. Aber das macht Sie nicht zu etwas Besonderem. Ganz im Gegenteil.«
    Grants Gesicht wurde rot. »Dafür wirst du bezahlen, du Nutte.«
    »Darum ist es Ihnen zeit Ihres Lebens einzig und allein gegangen, oder?« Sie rückte näher an ihre Schwester heran, worauf er sich von Callie wegbewegen musste, um Abbie im Auge zu behalten. »Andere Leute für das bezahlen zu lassen, was er Ihnen angetan hat? Das macht Sie nur lächerlich, nicht intelligent. Es macht Sie schwach.«
    »Vielleicht fangen wir lieber gleich
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