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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge
Autoren: Peter F. Hamilton
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Frau wurde vom taktischen Operationszentrum der Königlichen Navy aus geleitet. Es war nicht ganz die Art von Operation, die die Erbauer des Zentrums im Auge gehabt hatten, doch die Kommunikationseinrichtungen waren leicht umzukonfigurieren, um das Netz des Asteroiden abzutasten, und die KI’s waren mit den Suchprogrammen geladen, die Diana Tiernan entwickelt hatte, um die Besessenen quer durch Xingu zu jagen. Angesichts der Größe des Guyana und der Dichte des elektronischen Netzes, das sich durch sein gesamtes Inneres zog, hätten sie innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis haben müssen.
    Doch die Frau war ihnen immer wieder durch die Maschen geschlüpft. Und damit war Admiral Farquar gezwungen, gegenüber Prinzessin Kirsten festzustellen, daß, wenn eine Besessene dazu imstande war, auch andere es konnten. Niemand konnte sagen, wie viele Besessene frei und ungehindert durch den Guyana zogen. Soweit es den Admiral betraf, konnte inzwischen der gesamte Stab besessen sein, und das war möglicherweise der Grund, aus dem das Operationszentrum behauptete, sie sei nicht zu finden. Er glaubte zwar nicht an diese Möglichkeit (er hatte das Zentrum persönlich besucht), doch es war ganz ohne Zweifel eine Option, die das Kabinett in Betracht ziehen mußte. Sogar ihn selbst mußten sie als Verdächtigen mit einkalkulieren, auch wenn sie taktvoll genug gewesen waren, das nicht laut zu sagen.
    Im Ergebnis hatte der Guyana-Asteroid die Kontrolle über das strategische Verteidigungsnetzwerk einer Militärbasis der Königlichen Navy in der Nähe von Atherstone übertragen. Und unter dem Deckmantel der Alarmstufe zwei war der gesamte Asteroid heimlich unter Quarantäne gestellt worden.
    Bisher ohne jeglichen Erfolg.
    Der Managementcomputer des Büros meldete per Datavis, daß der Sicherheitsoffizier des Admirals, Captain Oldroyd, und Dr. Dobbs um eine Unterredung baten. Der Admiral gab seine Zustimmung, und sein Büro verwandelte sich in den weißen konturlosen Raum, der typisch war für eine Sens-O-Vis-Konferenz.
    »Haben Sie bei Ihrer Suche Fortschritte gemacht?« fragte Dr. Dobbs.
    »Noch nicht«, gestand Admiral Farquar.
    »Das paßt«, sagte der Arzt. »Wir haben Analyseszenarios auf Basis der bisher gesammelten Informationen ablaufen lassen, und basierend auf meinen Annahmen habe ich eine Rationale für ihre Handlungsweise gefunden. Es war ein wenig verwirrend, daß sie Skibbow aus unserer medizinischen Abteilung entführt hat – ein gewaltiges Risiko, selbst für eine Besessene. Wären die Marines dreißig Sekunden schneller gewesen, hätte sie es niemals geschafft. Sie mußte also einen extrem triftigen Grund für ein derartiges Risiko haben.«
    »Und der wäre?«
    »Ich denke, Sir, die Besessene ist Loren Skibbow. Geralds Ehefrau. Wenngleich es keinen anderen Beweis gibt als das, was sie zu Jansen Kovak gesagt hat. ›Sie sollten einmal zwanzig Jahre mit ihm verheiratet sein.‹ Ich habe unsere Dateien nachgeprüft; sie waren zwanzig Jahre miteinander verheiratet.«
    »Seine Frau?«
    »Exakt, Sir.«
    »OK. Ich habe schon merkwürdigere Geschichten gehört.« Der Admiral wandte sich Captain Oldroyd zu. »Ich hoffe, Sie haben ein paar Beweise, um die Theorie von Dr. Dobbs zu untermauern?«
    »Jawohl, Sir. Angenommen, sie ist diejenige, die wir vermuten, dann paßt ihr Verhaltensprofil bis zum jetzigen Zeitpunkt ganz genau zu ihren Handlungen. Erstens glauben wir, daß sie sich bereits seit einiger Zeit im Guyana-Asteroiden aufhält, möglicherweise von dem Augenblick an, da die Ekwan angedockt hat. Sie hat ganz offensichtlich genügend Zeit gehabt, um herauszufinden, wie man sich im Asteroiden umherbewegt, ohne unsere Suchprogramme zu aktivieren. Zweitens, wenn sie dazu imstande ist, warum hat sie dann keinen Versuch unternommen, den Asteroiden zu übernehmen, wie die anderen auf Xingu es getan haben? Sie hat sich aus einem triftigen Grund verstecktgehalten.«
    »Weil es ihr nicht in den Plan gepaßt hat«, sagte Dr. Dobbs eifrig. »Wenn der gesamte Asteroid in die Hände der Besessenen gefallen wäre, hätten die anderen bestimmt nicht zugelassen, daß Gerald seine Freiheit behält. Das ist alles eine sehr persönliche Geschichte, Sir, und sie paßt absolut nicht zu dem Muster dessen, was in New California oder auf Mortonridge geschehen ist.«
    »Wollen Sie mir etwa erzählen, daß wir das gesamte Fürstentum wegen einer häuslichen Angelegenheit in Alarmstufe zwei versetzt haben?« erkundigte sich der Admiral
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