Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand
Autoren: Mauel Veronika
Vom Netzwerk:
Mia den Kopf herum und starrte auf ein pechschwarzes Motorrad, welches in atemberaubendem Tempo durch die umherstehenden Schüler raste, welche sich allesamt mit waghalsigen Sprüngen zur Seite retteten.

    Mit ungezügelter Geschwindigkeit hielt das Ungetüm geradewegs auf sie zu. Thea machte sofort einen Schritt zurück, während Mia stocksteif stehen blieb und mit kaltem Blick das getönte Visier fixierte. Keine zehn Zentimeter vor ihr kam das schwarze, röhrende Monstrum mit quietschenden Reifen zum Stehen. Doch auch jetzt bewegte sich Mia keinen Millimeter. Wie angewachsen stand sie vor dem Blechunterstand und starrte mit spöttischem Blick direkt auf den dunklen Helm.

    Der Fahrer der Maschine machte keinerlei Anstalten, von seinem Angeberross zu steigen. Im Gegenteil! Immer wieder gab er Gas, jedoch ohne dabei die Kupplung kommen zu lassen.

    Eine Hand packte Mia an der Schulter und zog sie zur Seite. Im gleichen Augenblick jagte der Unbekannte den Drehzahlmesser nach oben. Die Monstermaschine machte einen Satz und hielt direkt vor Mias Fahrrad. Der Motor erstarb.

    »Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen?«, wisperte Thea kopfschüttelnd.

    »Ich lasse mich doch von so einem Idioten nicht einschüchtern!«

    »Das solltest du aber!«

    »Wieso? Wer ist der Typ, dass ihr alle so vor ihm kuscht?«

    Mia starrte Thea auffordernd an, welche sich unter ihrem forschenden Blick sichtlich unwohl fühlte und ihr schließlich die Antwort schuldig blieb.

    »Hast du etwa Schiss vor ihm? Oder warum sagst du nichts?« Mia verdrehte genervt die Augen nach oben.

    Thea senkte scheu den Blick. Eine zarte Röte zierte ihre blassen Wangen.

    »Nein, ich habe keine Angst vor ihm. Es ist nur so, dass …«

    »Du bist in den Arsch verknallt!«, stellte Mia mit einer Sachlichkeit fest, die keinen Widerspruch duldete.

    »Naja«, druckste Thea herum. »Fast alle Mädchen stehen auf ihn oder seinen Bruder.«

    Mia stieß ungläubig die Luft aus. »Und kannst du mir auch mal sagen, über welche Qualitäten, außer Arschloch zu sein, er sonst noch verfügt? Denn die müssen ja ziemlich beachtlich sein, wenn ihr darüber hinweg schaut, dass er über weniger Benehmen verfügt als ein Holzklotz.«

    In diesem Moment sah Mia aus den Augenwinkeln, wie sich der augenscheinliche Mr. Unwiderstehlich vom Sitz schwang und seinen Helm abnahm. Er tat dies mit solch einer Geschmeidigkeit, dass Mia scharf die Luft einzog. Obwohl er mit dem Rücken zu ihr stand, und sie somit sein Gesicht nicht sehen konnte, begann ihr Herz einen Takt schneller zu schlagen, was sie ziemlich ärgerte.

    Langsam und elegant drehte er sich um und sah ihr direkt in die Augen. Sein Blick bohrte sich förmlich in sie. Jedoch wich Mia diesem nicht aus. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen und verkniff die Lippen zu einem dünnen Strich. Herausforderung lag auf ihrem Gesicht.

    Ich werde mich nicht so leicht von dir beeindrucken lassen, arroganter Riesenarsch , dachte sie grimmig.

    Mias Standhaftigkeit erwies sich in der Tat von Vorteil, denn somit konnte sie ihn unauffällig einer Musterung unterziehen, ohne dass es von anderen als billiges Anschmachten gewertet werden konnte.

    Und ob sie wollte oder nicht, sie musste zugeben, dass ihr gefiel, was sie sah.

    Schwarze Locken fielen ihm bis auf die Schultern und unter seinen dunklen Augenbrauen funkelten stahlblaue Augen, durchzogen von silbrigen Schlieren, welche von dichten, geschwungenen Wimpern umrandet wurden. Um die vollen, roten Lippen zuckte die Andeutung eines spöttischen Lächelns.

    Schließlich war er es, der dem stillen Wettstreit, Wer-hält-dem-Blick-länger-stand, ein Ende bereitete.

    Er lachte kurz rau auf, warf den Kopf in den Nacken und stiefelte mit hoch erhobener Nase davon. Mia schickte ihm hasserfüllte Blicke hinterher. Wobei sie sah, dass sein Körper, der in einem pechschwarzen Lederkombi steckte, ebenfalls alles andere als verachtenswert war.

    Kurz streifte Mias Blick die dunkle Ducati, auf dessen Tank gelbrote Flammen kreisförmig vor sich hin züngelten.

    Thea, die nach wie vor neben Mia stand und dem Kerl schmachtende Blicke hinterherwarf, griff sich schließlich Mias Hand und zog sie zum Schuleingang.

    Mia konnte es nach wie vor nicht fassen. Klar, der Kerl sah verdammt gut aus, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, alle anderen wie Abschaum zu behandeln.

    »Sag mal, leidet ihr unter einer gestörten Wahrnehmung? Oder woran liegt es, dass ihr hier auf Vollidioten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher