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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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»Ich weiß und ich bin euch wirklich dankbar. Aber das habe ich nicht gemeint. Etwas hat mich geleitet.« Seine Augen glänzten im Sternenlicht. »Bis wir hierherkamen, wusste ich nicht warum. Ich dachte, ich sei auf der Suche nach einem Ort, an dem wir Bären sicher leben können. Aber es ist mehr als das.«
    »Du meinst die Bärengeister, nicht wahr?«, fragte Lusa. Sie hob den Kopf und blickte zu Silaluk empor, deren Stern am kalten Himmel leuchtete.
    Auch Ujurak schaute nach oben. »Die Große Bärin wacht immer über uns«, flüsterte er. »Sie hat uns hergebracht, damit wir die Wildnis retten.«
    »Wir tun es also wirklich«, flüsterte Lusa. »Wir werden die Wildnis retten.«
    Toklo sah von Lusa zu Ujurak und wieder zurück. »Kann mir mal einer sagen, worum es hier eigentlich geht?«
    Lusa drehte sich zu ihm um. »Toklo, weißt du noch, als ich auf dem Rauchberg verletzt war und ihr dachtet, dass ich sterben würde?« Toklo nickte kurz. »Na ja, da hatte ich einen Traum. Ich dachte, ich sei wieder im Bärengehege bei meiner Mutter und King und Yogi.«
    Toklo stieß ein Schnauben aus. »Nicht schon wieder dieses Bärengehege!«
    »Meine Mutter sagte, ich dürfe nicht sterben. Ich müsse zurückkehren, weil ich eine Aufgabe zu erledigen hätte. Sie sagte, ich müsse die Wildnis retten.«
    »Du?«, fragte Toklo ungläubig. »Ganz allein?«
    Lusa nickte. »Ich weiß … ich dachte auch, es sei unmöglich. Aber ich bin ja nicht allein. Und wenn die Bärengeister uns helfen, gibt es nichts, was wir nicht schaffen können!«
    Kallik sah ihre Freundin ehrfurchtsvoll an. Sie beneidete sie um ihren Mut und ihre Zuversicht. Und auch sie wollte helfen, so gut sie konnte .
    »Die Wildnis ist in großer Gefahr«, fuhr Ujurak fort. »Die Flachgesichter brauchen das Öl so dringend, dass sie das Land mit ihren Öltürmen und Schwarzpfaden überziehen. Sie werden erst ruhen, wenn alles zerstört ist.«
    »Wo gehen wir denn jetzt hin?«, fragte Lusa. »Was können wir tun?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Ujurak zu. »Wir warten auf ein Zeichen.«
    Da brachen sich Toklos Angst und Ärger Bahn. »Ein Zeichen!«, bellte er verächtlich. »Ach, wirklich? Und was für ein Zeichen suchen wir, Ujurak? Sind die vier Felsen da drüben vielleicht ein Zeichen? Oder sind die Blätter ein Zeichen?« Er riss mit dem Maul Laub von einem Dornbusch und spuckte es auf den Boden.
    »Toklo, nicht …«, begann Kallik.
    Doch Toklo hörte nicht auf sie, sondern tobte weiter. »Ach, sieh mal, da drüben sind vier Berggipfel! Stehen die vielleicht für vier Bären? Ja, genau, das muss bedeuten, dass wir da hinmüssen!«
    Er erhob sich auf die Hintertatzen und sah hinauf zu den Sternen. »He, Geister!«, brüllte er. »Seid ihr da? Hörst du uns, Silaluk? Was sollen wir jetzt machen? Wo sollen wir hin?«
    Kallik und die anderen folgten seinem Blick, um zu sehen, ob seine Frage beantwortet wurde. Doch die Sterne funkelten schweigend weiter. Die Bärengeister gaben ihnen keine Antwort, kein Zeichen, das ihnen sagte, ob Ujurak recht hatte.
    Toklo ließ sich wieder auf die Kiesel sinken. Als Lusa zu ihm ging und mit ihm schnäuzeln wollte, wich er ihr aus. »Ich finde, wir sollten einfach in die Berge gehen«, grummelte er, »die Küstenebene und das Meer den Flachgesichtern überlassen. Sollen sie sie doch vergiften.«
    »Ich glaube nicht, dass du das wirklich so meinst«, sagte Lusa leise.
    »Seht mal!«, flüsterte Ujurak.
    Kallik folgte seinem Blick. In den Himmel war Bewegung gekommen. Zuerst sah es aus, als wirbelte eine Rauchfahne über dem Eis, nur dass sie den Farbton von Waldbeeren hatte. Sie stieg auf, trieb über den Himmel und veränderte währenddessen ihre Farbe, erst zu einem dunklen Kiefergrün, dann zu Gold und schließlich zu Eisblau.
    »Das ist wunderschön …«, murmelte Lusa.
    Kalliks Herz raste. Das Licht pulsierte am Himmel und strömte in einer Flut von Farben auf sie zu wie die Schwingen riesenhafter Vögel, die aus der Luft fantastische Formen schufen.
    Die Seelen ihrer Vorfahren tanzten über dem endlosen Eis und wiesen ihr den Weg. Bist du auch da, Nisa?, fragte sie. Siehst du von da oben auf mich herab?
    »Kallik, du musst uns jetzt führen.« Ujuraks Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
    Kallik starrte ihn an. »Ich?«
    »Ja. Die Geister sagen uns, dass wir aufs Eis müssen. Du musst uns den Weg zeigen.«
    Kallik blickte zu den Lichtern am Himmel auf, spürte die salzige Brise in ihrem Fell und atmete den Duft des Eises
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