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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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scharfe Gehör eines Bären. Der Turm lag noch ein ganzes Stück vor ihnen, als sie von hinten das Brüllen eines Feuerbiestes hörten, das rasch lauter wurde. Als sich Ujurak umblickte, sah er es direkt auf sie zukommen. Oben drauf blinkte ein blaues Licht.
    »Nicht schon wieder!«, knurrte Toklo.
    »Schnell, versteckt euch!«, rief Ujurak. »Hier rein!« Er deutete auf eine Gasse, die wenige Bärenlängen vor ihnen in den Schwarzpfad mündete.
    Die Bären rasten los und verschwanden in der Dunkelheit. Ujurak folgte ihnen, als er hinter sich jemanden rufen hörte. »He, du! Junge!«
    Sein Mut sank. Er blieb stehen und drehte sich um. Das Feuerbiest war stehen geblieben und ein Mann kletterte aus seinem Bauch. An seiner Hüfte hing ein kleiner Feuerstock.
    Wenigstens bedroht er mich nicht damit!
    »Junge! Komm mal her!«, befahl das Flachgesicht.
    »Ich?« Ujurak bemühte sich um einen unschuldigen Tonfall. Er widerstand der Versuchung, sich mit einem Blick zurück zu vergewissern, ob seine Freunde auch wirklich außer Sichtweite waren, und ging auf das Flachgesicht zu.
    »Was machst du denn so spät noch hier draußen?«, fragte der Mann. »Weißt du nicht, dass Bären gesehen wurden?«
    »Bären?« Ujurak riss mit gespielter Überraschung die Augen auf. »Wirklich?«
    »Ja. Du solltest nicht allein hier herumspazieren.«
    »Ich … ich …« Ujurak suchte fieberhaft nach einer überzeugenden Erklärung. »Meine kleine Schwester ist krank. Ich musste ihr Medizin besorgen«, sagte er schließlich und hoffte inständig, dass der Mann die Medizin nicht sehen wollte.
    Das Flachgesicht brummte. »Warst du im Krankenhaus? Hast du den Jungen gesehen, der dort weggelaufen ist? Oder vielleicht die Bären?«
    Ujurak schüttelte den Kopf. »Nein, ich war nicht im Krankenhaus. Ich habe die Medizin von … von Maria bekommen. Da hinten.« Er deutete unbestimmt in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Zu seiner Überraschung lächelte der Mann und nickte.
    »Dr. Green, nicht wahr? Ein freundlicher Mann. Ich bin mir sicher, seine Tochter Maria wird auch einmal eine gute Ärztin.«
    Ujurak erwiderte das Lächeln erleichtert. »Stimmt.«
    »Also gut, geh schnell nach Hause«, fuhr der Mann in freundlicherem Ton fort.
    Er machte kehrt und ging zu seinem Feuerbiest zurück. Ujurak wartete, bis er weg war, und rannte dann in die Gasse.
    Toklo, Kallik und Lusa tauchten aus dem Schutz der Dunkelheit auf, die Augen vor Angst weit aufgerissen.
    »Was ist passiert?«, wollte Toklo wissen. »Was wollte das Flachgesicht?«
    »Er hat mich gefragt, ob ich euch gesehen habe«, erwiderte Ujurak. »Wir müssen schnell weg hier.«
    Er spähte um die Ecke, um zu sehen, ob der Schwarzpfad frei war. Dann führte er die Bären weiter auf den Turm zu. Die kleinen Flachgesichterhöhlen wichen größeren Bauten, die zum Teil keine Fenster hatten. Ujurak spürte eine große Leere und Verlassenheit, und der Ölgestank wurde immer schlimmer.
    Die Lichter vor dem Turm beschienen das Faulfutter der Flachgesichter, das vom Wind über den Schwarzpfad gefegt wurde. Ein großes weißes Blatt flog Toklo ins Gesicht.
    »Das ist ja ekelhaft!«, brummte er angewidert und wischte das Blatt zur Seite. »Überall stinkt es nach Flachgesichtern.«
    »Stimmt«, sagte Kallik traurig. »Es ist schrecklich hier.«
    »Dann müssen wir schnell weg«, erklärte Ujurak. Seine Pfoten juckten bei dem Gedanken, wieder über Gras zu wandern und die Schnauze in sauberes Flusswasser zu tauchen. Aber bald gibt es vielleicht kein sauberes Wasser mehr.
    Ujurak erinnerte sich daran, was ihm durch den Kopf gegangen war, als Janet ihm das Öl auf den Finger getropft hatte. Er hatte gespürt, wie es ihm durch den Körper geströmt war, ihm Mund und Nase verstopfte hatte und immer weitergeflossen war, unaufhörlich, bis es sich über die ganze Welt ergossen hatte.
    »Es wird alles noch viel schlimmer«, flüsterte er.
    Sie kamen dem Turm immer näher, bis sie schließlich direkt davorstanden. Er erhob sich weit in den Himmel, höher als der höchste Baum. Drinnen schien alles dunkel zu sein. Der Schwarzpfad, der sich an ihm vorbeischlängelte, war zu beiden Seiten mit Flachgesichterbauten gesäumt.
    »Also, was machen wir jetzt?« Toklo schüttelte unwillig den Kopf. »Das kleine Flachgesicht hat gesagt, wir sollen zum Turm gehen, aber jetzt wissen wir immer noch nicht, wie wir von hier wegkommen.«
    »Wir können doch nicht ewig an diesem furchtbaren Ort festsitzen!«, wimmerte
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