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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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Flachgesichter dürfen uns auf keinen Fall finden!«
    »Ich kann nicht … ich kann nicht …«
    Kallik zitterte am ganzen Leib. Ihr Atem ging stoßweise und keuchend. Ujurak spitzte die Ohren, um zu hören, was draußen gesprochen wurde. Die Flachgesichter schrien und ein Hund bellte. Zu Ujuraks Erleichterung entfernten sich die Geräusche rasch.
    »Ich glaube, sie gehen weg«, sagte er.
    Einen Augenblick später zog Maria die Klappe auf. Mondlicht fiel in den Keller. Kallik sprang brüllend aus dem Loch, und Toklo und Lusa krabbelten hinterher. Als Ujurak sich hochzog, sah er, dass sich Maria aus Angst vor der rasenden Eisbärin gegen die Wand presste.
    »Es ist alles in Ordnung, Kallik, alles in Ordnung.« Lusa ging zu Kallik und schmiegte sich beruhigend an sie. Toklo verließ schließlich als Erster den Bau, hinter ihm folgten die anderen.
    »Wir haben dir viel zu verdanken, Maria«, sagte Ujurak.
    »Gern geschehen«, erwiderte Maria. »Wo wollt ihr denn jetzt hin?«
    Ujurak holte tief Luft. »Weg. Wie kommen wir denn am schnellsten hier raus?«
    »Ich zeige es euch.« Maria führte sie zum Schwarzpfad zurück. »Wenn ihr die Ölfelder meiden wollt, geht ihr da lang.« Sie deutete mit dem Finger auf ein hohes Gebäude. »Immer auf den schwarzen Turm zu.«
    »Danke«, antwortete Ujurak und winkte seine Freunde herbei.
    Maria wirkte enttäuscht. »Könnt ihr nicht bleiben?«, fragte sie. »Ich bringe euch auch etwas zu fressen. Meine Freundinnen glauben mir nie, dass ich drei Bären im Gartenhaus hatte!«
    Ujurak schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Wir müssen weiter.« Als er sich zum Gehen wandte, marschierte Toklo bereits in die Richtung, die Maria ihnen gezeigt hatte. Immer auf den schwarzen Turm zu.

33. Kapitel
    Ujurak
    »Warte«, sagte Maria. »Du kannst doch nicht ohne Kleider los!«
    Sie ging zurück in ihre Höhle. Ujurak blieb nervös stehen, während Toklo ungeduldig auf dem Schwarzpfad wartete. Lusa und Kallik standen beieinander und unterhielten sich leise.
    Kurze Zeit später kehrte Maria zurück. Sie hatte einen dicken Pelz unter den Armen und zwei klobige, mit Pelz gefütterte Röhren.
    »Zieh den Mantel an«, sagte sie. »Der hält dich schön warm.«
    Ujurak tauschte den rosa Pelz, den er von ihr erhalten hatte, gegen den Mantel. Er war so groß, dass er fast bis zum Boden reichte, doch da er schwer und warm war, kuschelte sich Ujurak dankbar hinein. Die Flachgesichter hatten es viel kälter als Bären! Aber solange wir hier sind, bleibe ich besser ein Flachgesicht, dachte er. Ich kann mehr für die anderen tun, wenn die Flachgesichter glauben, ich sei einer von ihnen.
    »Und jetzt die Stiefel«, fuhr Maria fort und stellte die Pelzröhren auf den Boden. »Nein«, fügte sie hinzu, als Ujurak einen aufhob und versuchte, den Fuß hineinzustecken. »Andersrum!«
    Ujurak mochte das Gefühl an den Füßen nicht, denn die Pelzröhren fühlten sich steif und plump an . Wie können die Flachgesichter die Erde spüren, wenn sie die ganze Zeit da drinstecken?, fragte er sich. Doch er musste zugeben, dass seine Füße nicht mehr so kalt waren.
    Die Flachgesichter brauchen so viel … Kram. Als Bär hat man es viel einfacher.
    »Danke, Maria«, sagte er. »Wir werden nie vergessen, was du für uns getan hast.«
    Zu seiner Überraschung machte Maria einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn. »Wer immer du bist, ich wünsche dir viel Glück«, murmelte sie.
    Ujurak lächelte verlegen und nickte. »Auf Wiedersehen.«
    Lusa kam herbei und berührte Maria freundlich mit der Nase an der Hand. Lächelnd tätschelte sie der kleinen Schwarzbärin die Schnauze. »Auf Wiedersehen, ihr Bären. Passt auf euch auf.«
    »Jetzt kommt schon!«, rief Toklo.
    Ujurak folgte ihm den Schwarzpfad entlang. Kallik und Toklo marschierten rechts und links von ihm, während Lusa die Nachhut bildete. Vor der nächsten Ecke sah sich Ujurak noch einmal um. Maria stand vor ihrer Höhle und sah ihnen nach. Sie hob eine Hand und winkte. Ujurak winkte zurück, ehe er um die Ecke bog und sie aus den Augen verlor.
    Sie hielten auf den Turm zu, den Maria ihnen gezeigt hatte. Der Wind hatte aufgefrischt und blies Ujurak eisig ins Gesicht. Die Kälte drang sogar durch den dicken Pelz, den Maria ihm gegeben hatte. Da er zitterte, rückten Toklo und Kallik näher an ihn heran und wärmten ihn.
    Obwohl auf dem Schwarzpfad alles still war, hielt Ujurak die Augen nach möglichen Verfolgern offen. Er wünschte, er hätte die feine Nase und das
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